Das neunte Jahr in Folge kürte die Staatliche Agentur für die Auslandsbulgaren die Bulgarin des Jahres. Für den Preis auf den Namen der bulgarischstämmigen heiligen Neo-Märtyrerin Zlata vom Meglen wurden 15 Bulgarinnen nominiert, die fern der Heimat die Kinder der Auslandsbulgaren zur Heimatliebe erziehen. Die Preisverleihung verwandelt sich in ein emotionsgeladenes Fest, das auf die alten bulgarischen Traditionen und vor allem die Folklore akzentuiert. An der Zeremonie beteiligten sich die Vizepräsidenten Ilijana Jotowa, der Vizepremier Waleri Simeonow, in dessen Ressort die Politik gegenüber den Auslandsbulgaren fällt, der Vorsitzende der Staatlichen Agentur für die Auslandsbulgaren Petar Haralampiew, ferner Vertreter verschiedener NGOs aus Bulgarien und dem Ausland.
Der Preis ging in diesem Jahr an Dessislawa Stefanowa, Leiterin eines bulgarischen Chors in London. Sie ist eine junge Frau, deren Hingabe zur Folklore jeden Menschen mitreißen kann. Der von ihr geleitete Chor beteiligte sich bislang an nur einem Wettbewerb (vor rund 10 Jahren) und wurde prompt zum Chor des Jahres ausgerufen und zwar als „BBC Radio 3 Open Choir of the Year“. Ihre Liebe zur heimischen Musik gibt Dessislawa Stefanowa an ihre Schüler von der Schule an der bulgarischen Botschaft in London weiter.
„Die Arbeit mit Laiensängern macht mir am meisten Freude“, gesteht sie. „Ich liebe mutige und hingebungsvolle Menschen. Hier in Großbritannien fehlt mir die bulgarische Atmosphäre der Spontanität und des gemäßigten Chaos.“ Man sah ihr die Aufregung an, als sie von der Vizepräsidentin Ilijana Jotowa den Preis entgegen nahm.
„Die heilige Zlata vom Meglen kann für jeden von uns als Beispiel dienen, wie man den christlichen Glauben und dessen Werte verteidigen und Heimatliebe zeigen kann“ betonte die Vizepräsidentin in ihrer Ansprache und setzte fort: „Heutzutage ist es nicht einfach, eine Bulgarin zu sein, insbesondere, wenn man im Ausland lebt. Man muss Ehrgeiz und Durchsetzungsvermögen in sich tragen und Mauern durchbrechen können. Doch wir sind so – hartnäckige und starke Frauen.“
Jotowa richtetе sich an die diesjährige Preisträgerin mit den Worten: „Du gibst eine wertvolle Tradition weiter. Als der von dir geleitete Chor den BBC-Preis gewann und man die kleinen Sänger fragte, was sie dazu bewegt, derart begeistert bulgarische Volkslieder zu singen, antworteten sie kurz und bündig: „Die Schönheit und die Harmonie“. Du hast den Kindern die reiche bulgarische Kultur und die alten Traditionen unseres Volkes nahe gebracht. Sie haben von dir erfahren, dass es irgendwo in Europa ein Volk gibt, dass eher klein ist, aber eine reiche Geschichte und eine noch reichere und schönere geistige Welt besitzt. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg und mochte Dich und alle Bulgaren auf der Welt auffordern: Helft, wie ihr könnt, unterstützt von den bulgarischen Institutionen, ein Internationales Institut für die bulgarische Sprache aufzubauen, damit wir unsere Traditionen, Bräuche und Lieder in aller Welt besser popularisieren können und die bulgarische Sprache häufiger erlernt wird.“
Dessislawa Stefanowa widmete den zuerkannten Preis unseren Müttern, Großmüttern und Urgroßmüttern und zitierte die Worte eine ihrer Choristinnen: „Wenn ich singe, habe ich das Gefühl, eine heilige Handlung zu vollführen. Mich überkommt der Gedanke, dass mein Gesang kranke Menschen heilen und sogar das Atom spalten kann. Die Lieder ihrerseits lassen uns näher aneinander rücken, machen uns zu einer Familie, vereint vom unwahrscheinlichen Gefühl, dass wir die Welt gemeinsam entdecken.“
Die Chordirigentin wandte sich an die Anwesenden mit den Worten: „Und so will ich nun alle fragen, wann ihr zum letzten Mal ein solches Gefühl hattet – die Welt entdecken und das Atom spalten zu können? Ich versichere euch, dass unsere Mütter, Großmüttern und Urgroßmüttern stets dieses Gefühl hatten, als sie sangen. Und sie sangen, um das Atom zu spalten, die Menschen zu heilen, den Frühling zu bringen oder es regnen zu lassen. Ich widme diesen herrlichen Preis, den die Staatliche Agentur für die Auslandsbulgaren an Frauen wie mich vergibt, unseren Müttern, Großmüttern und Urgroßmüttern, denen wir zu verdanken haben, dass wir heute und hier beisammen sind. Ich habe großes Glück, weil ich mit einer schönen Stimme gesegnet worden bin. Die Menschen, die keine Stimme besitzen, sind die unglücklichsten. Heutzutage können wir uns „stimmlos“ fühlen, doch jeder von uns kann singen, sprechen und sogar schreien. Ich möchte an alle appellieren, nicht die Stimme zu verlieren und gemeinsam unsere Stimme zu erheben, damit uns Europa hört. Wir können nämlich auf unsere Vergangenheit stolz sein und mutig in die Zukunft schauen... und singen!“
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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