Es gibt kaum eine Familie, die nicht auf ihr eigenes wundersames Kräuterrezept aus Großmutters Zeiten schwört, das von einer Generation an die nächste vermacht wird. Zugleich kann systematisiertes Wissen über die Heilkräuter und deren Wirkung bei richtiger Anwendung die moderne Medizin unterstützen und zuweilen auch vollkommen ersetzen.
Ljuben Penkow ist Kräuterheiler in dritter Generation. Die Großeltern seiner Frau haben seiner Familie viele wirksame Kräuterrezepte vermacht. Das vierte Jahr in Folge bietet er diese Mischungen und Elixiere erfolgreich in seinem Kräuterladen an.
„Wir stützen uns auf den Nachlass der Großeltern meiner Frau, die über lange Jahre Kräutersammler und Heiler waren. Dann haben sich ihre Eltern mit Heilkräutern befasst und nun haben wir übernommen“, erzählt Ljuben Penkow. „Ein Teil dieses Nachlasses sind die Orte, an denen die entsprechenden Kräuter wachsen und das Know-How wie man sie pflücken, trocknen, lagern und zubereiten soll, das gesamte Verfahren von Wald und Flur bis zur Verpackung eben. Es gibt sehr viele Besonderheiten. Wenn eine Pflanze beispielsweise nicht richtig gelagert wird, wird sie unbrauchbar. Sollte sie nicht richtig geerntet werden, könnte sie eingehen und im kommenden Jahr nicht mehr an selben Ort aufzufinden sein. Auf den ersten Blick scheinen die Dinge nicht sehr kompliziert zu sein, aber das stimmt nicht. Qualitativ hochwertige Produkte setzen viel Arbeit und Herzblut voraus.“
Alle Kräuter, die Ljuben Penkow anbietet, wurden in wildem Zustand in den Bergen um Sliwen gesammelt. Mit Ausnahme von Lavendel, das aber in kleinen Mengen angebaut wird und nicht für große Bestellungen gedacht ist. Jedes Jahr hat es der Kräuterexperte mit Tonnen von Kräutern zu tun. Von jeder Art sammelt er ca. 200 kg, die er je nach Leiden unterschiedlich kombiniert. In seinem regulären und Online-Laden stehen ca. 90 Kräutermischungen gegen Husten, Gicht, Diabetes, Sinusitis, Nieren- und Prostataleiden, Lebererkrankungen, Probleme mit der Schilddrüse etc. zur Auswahl. Ljuben Penkow ändert nichts an den geerbten Kräuterrezepten, da sie seinen Worten zufolge sehr wirksam sind.
„In manchen Fällen sollte die Einnahme von Heilkräutern zuerst mit dem Hausarzt besprochen werden, vor allem bei Krankheiten im fortgeschrittenen Stadium“, rät Ljuben Penkow. „Zum Glück empfehlen jetzt immer mehr Ärzte eine Behandlung mit Heilkräutern, während das vor zehn Jahren noch ganz anders aussah. Ich bin Mitglied der Nationalen Vereinigung der Kräuterheiler in Bulgarien, wo wir Erfahrungen und Best practices austauschen und alle der Meinung sind, dass immer mehr Ärzte ihren Patienten eine Behandlung mit Kräutern ans Herz legen. Zum anderen wenden sich die Menschen zunehmend diesen Produkten zu, da sie unbedenklich und wirksam sind.“
Ljuben Penkow und seine Frau haben bei erfahrenen alten Kräutersammlern gelernt. Vor vier Jahren haben sie dann ein eigenes Business gestartet. Letztes Jahr absolvierte er einen sechsmonatigen Businesskurs und belegte im Wettbewerb der Stiftung „Trust für soziale Alternative“ den dritten Platz. Mit dem Preisgeld in Höhe von 5.000 Lewa hat er ein Stück Land gekauft, wo er eine Kräuterfabrik mit einem größeren Produktionsumfangs bauen will. Er hat bislang keine externe Hilfe beantragt, doch nun will er sich mit einem Projekt für EU-Subventionen bewerben, um seine Tätigkeit auszubauen.
Und hier ein aktueller Ratschlag von ihm gegen Frühjahrmüdigkeit und zur Stärkung der Abwehrkräfte:
„Holunderbeeren helfen nicht nur gegen die Frühjahrmüdigkeit, sondern stärken auch die Immunabwehr und kurbeln den Stoffwechsel an. Davon sollte man jeden Tag ein paar Beeren nehmen. In der jetzigen Saison sind Brennnesseln ebenfalls sehr empfehlenswert sowie Erd-Burzeldorn“, rät uns abschließend Ljuben Penkow.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Fotos: Privatarchiv
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