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Maxim Vengerov spielt zum zweiten Mal vor bulgarischem Publikum

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Maxim Vengerov und Najden Todorow
Foto: BTA

Der weltbekannte Violinist Maxim Vengerov eröffnet heute Abend die 18. Ausgabe des Europäischen Musikfestivals in Sofia. In Begleitung der Sofioter Philharmonie und unter der Stabführung des Dirigenten Najden Todorow will er das Konzert für Violine und Orchester von Johannes Brahms, sowie die Erste Sinfonie von Brahms vortragen.

"Eigentlich sollte das Stück, dass ich heute zum Auftakt spiele "Konzert für Orchester und Violine heißen und nicht umgekehrt", scherzt der Musiker, "denn es ist eigentlich eine Sinfonie, die mit der Einführung des Orchesters beginnt. Der Solist führt nur die Ausführungen des Orchesters weiter. Erst im dritten Satz dringt die Violine als Soloinstrument durch als wolle sie sagen: "Hier bin ich der Chef, ich habe hier das Sagen".

Es wäre interessant zu hören was sein würde, wenn das Orchester nicht spielt. Wenn eine Situation eintreten würde, in der der Dirigent den Solisten nicht ausstehen kann oder umgekehrt. Ich kann ihnen versichern, dass dann alles sehr, sehr schlecht laufen würde", lacht der bekannte Geiger.




Mit 5 dachte sich Maxim Vengerow, dass er Musiker werden könnte. Mit 10 Jahren gewann er bereits den Internationaler Henryk-Wieniawski-Violinwettbewerb und nach weiteren fünf Jahren den Carl Flesh -Wettbewerb. Inzwischen brilliert der 44 jährige Musiker auf angesehenen internationalen Bühnen und steht selbst oft hinter dem Dirigentenpult. Seine Professur am Royal College of Music in London halt er für seine verantwortungsvollste Mission, denn er ist überzeugt, dass ein einziges Wort die Zukunft eines jungen Musikers vorbestimmen, ihn inspirieren oder niederdrücken kann, glaubt Vengerov, der, wie er selbst zugibt, alles seinem Idol, Lehrer und Mentor, dem Cellisten Mstislaw Rostropowitsch zu verdanken hat.

"Ich habe jahrelang Geige gespielt, doch es gab Momente, in denen ich mich durch die vier Saiten einfach eingeengt gefühlt und mich gewundert habe, auf welcher genau ich spielen sollte", scherzt der Violinist weiter. Das ist der Grund, weshalb der Musiker sein Arbeitsfeld erweitert und auf anderen Instrumenten zu spielen begonnen hat wie Barockgeige oder Viola. Es war für den Musiker interessant zu hören wie Bach und Vivaldi darauf klingen. Experimentiert hat er aber auch mit anderen Instrumenten, beispielsweise mit der elektrischen Violine und obwohl er eine klassischeMusikausbildung hat, wird ihm oft nachgesagt, er sei "the bad boy of violin".

"Es gibt Werke, die ich Hunderte Male gespielt habe, doch wenn ich wieder darauf zurückkomme, merke ich, dass sie sie sich verändert haben, weil ich mich verändert habe", sagt der Künstler. Die Violine hat Maxim Vengerov provoziert, tiefer in das Werk einzudringen und zu begreifen was genau er als Geiger tun muss. "Für mich ist dieses Instrument ein Ausdruck meiner Seele, genauso wie der Geigenbogen eine Fortführung der Arms ist."

Maxim Vengerov wurde 1997 der erste klassische Musiker, der als UNICEF-Botschafter sich in Uganda mit Panzerwagen der UNO fortbewegte, um vor Kinder spielen zu können. Bei einem seiner Auftritte vor ethnischen Gruppen in Thailand war er von den Engelsstimmen eines Kinderchores überrascht und fasziniert. Das einprägsamste Erlebnis wird aber für immer der Besuch eines Krankenhauses mit Aids-Kranken in einem fernöstlichen Land bleiben, die von Mönchen versorgt wurden. "Beim Adagio aus der ersten Sonate für Geige von Bach lief dem Publikum die Tränen", erinnert sich Vengerov.

13 Konzerte namhafter Musiker aus Italien, Spanien, den USA, Russland und anderen Ländern stehen auf dem Programm des Europäischen Musikfestivals in Sofia. Am 11. April spielt das Quartett Dalia aus Spanien Werke zeitgenössischer spanischer Komponisten. Voller Spannung wird am 17. Mai der Auftritt des russischen Violinisten Juri Baschmet erwartet. Der Auftritt der Konzertmeister Alebena Danailowa, Dimiter Iwanow und Simeon Simeonow am 25. April ist eines der Highlights des Musikfestivals. Den Schlusspunkt des musikalischen Events setzt am 15. Juni mit ausgewählten Werken der Pianist Georgi Tscherkin.


Übersetzung: Georgetta Janewa




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