„Ich stehe still am Fenster und erschaue Kindheitserinnerungen an vergessene Bilderbücher. Es ist, als ob mir eine Fee mit einem Zauberstock leise ins Ohr säuselt. Und schon entschwebe ich in eine längst vergessene Welt voller wundersamer Geschichten über Prinzen, Prinzessinnen und seltsamen Geschöpfen mit weit aufgerissenen Augen… und alle sie schauen auf mich mit der Erwartung, zu neuem Leben erweckt zu werden.“
Elizaveta Angelova erweckt in ihren Bildern eine kindliche Märchenwelt zum Leben, voll naiven Liebreizes, erstaunt aufgerissenen Augen und verträumten Seelen. Als ob sie der reinen Kinderseele entsprungen sind, ist sie mit Feen, Wassergeistern, Prinzessinnen, Engeln, Waldbewohnern, aber auch mit modernen Comic-Helden, wie „McDonalds-Clown“ und „Spiderman“ bevölkert.
„Der Wirbelsturm meiner Phantasie trägt mich in eine ganz andere Welt, voller stürmischer Veränderungen und Liebe“, erzählt über ihre Bilder die Malerin Elizaveta Angelova. Es lag auf der Hand, ihrer vierten selbständigen Ausstellung den Titel „Vom Winde verweht“ zu geben. Gezeigt werden 20 Gemälde, die derzeit in der Galerie „Wasraschdane“ (zu Deutsch „Wiedergeburt“) in der südbulgarischen Stadt Plowdiw ausgestellt sind.
Die Kritiker sind sich einig: märchenhafte Elemente und phantastische Visionen geben sich mit einer himmlischen Reinheit mit menschlichem Antlitz ein Stelldichein.
Elizaveta Angelova hat das Kunstgymnasium ihrer Geburtsstadt Burgas am Schwarzen Meer besucht und studierte danach Kirchenmalerei an der Akademie für Musik, Tanz und bildende Künste in Plowdiw. Diesem Studium folgte eine Weiterbildung in Kunstpädagogik an der Universität von Schumen. Die heute 31jährige Malerin hat sich an einer Vielzahl an Ausstellungen beteiligt und kann mit Stolz auf zwei hohe Preise verweisen.
Die phantastischen Sujets der jungen Künstlerin verquicken sich mit ihrem Alltag – sie ist Mutter zweier Kleinkinder, deren Phantasie sie mit Märchenhelden aus Kinderbüchern anregt, die dann auch auf ihren Bildern erscheinen. Ihre Bilder sind jedoch nicht einzig an die Kinderwelt gefesselt, sondern entsenden auch universelle Botschaften für Frieden, Liebe und Hoffnung. Elizaveta Angelova sagt, dass sie aus der Weisheit der Märchen Lehren fürs Leben zieht, da sie uns zu besseren Menschen erziehen können. „Es wäre schön, wenn sich auch Erwachsene ein Märchenbuch zur Hand nehmen würden – man erfährt eine Läuterung und wird daran erinnert, das früher oder später das Böse bestraft wird“, meint die Malerin und setzt fort:
„Die Erwachsenen müssen sich wenigstens ein kleines Stück vom reinen Kinderherzen zurückerobern und das Gute in sich spüren, zumal es in uns allen drin ist. Es gibt keine bösen Menschen – wir tragen in uns Liebe, Hoffnung, Frieden und wenn wir uns an den Mitmenschen mit Liebe wenden, wird er ihr entgegnen.“
Unter den märchenhaften Sujets von Elizaveta Angelova hebt sich ein Bild heraus. Sie hat es „Familienbildnis“ genannt und mit ihm wirft anscheinend die Malerin einen Blick in eine sorgenvolle Zukunft: Die Mutter hat ein Maschinengewehr in der Hand, eines der Kinder hat eine Gasmaske aufgesetzt, das andere liegt im Schoß seines Vaters.
„Diese Zukunft ist nicht allzu weit; sie ist bereits zu einem Teil unserer Wirklichkeit geworden“, sagt betrübt die Künstlerin. „An vielen Orten der Erde sehen die Dinge wie auf meinem Bild aus: Frauen tragen Waffen, kämpfen an verschiedenen Fronten, nehmen an Kriegen teil, während sich ihre Männer um die Kinder kümmern, so wie es eine Mutter tun würde. Mann und Frau haben in der heutigen Zeit ihre Rollen vertauscht und gerade das habe ich auf meinem Bild dargestellt. Das ist die Welt, die uns angesichts all der heutigen Unsicherheiten bevorsteht.“
Zum Glück ist im bunten Bilderpuzzle das „Familienbildnis“ nur ein Teilchen, umringt von der schönen, ruhigen und sichern Welt der Elizaveta Angelova.
„Diese Hoffnung ist in jedem menschlichen Wesen verankert“, ist sie überzeugt. „Wir kommen mit ihr zur Welt und behalten sie, Gott sei Dank, ein Leben lang, denke ich. Die Hoffnung wird an das Gute, den Frieden und an Gott geknüpft. Vielleicht sollte jeder von uns mehr auf seine innere Welt achten und die Liebe in sich spüren, um den besseren Ausgang der Ereignisse zu wählen.“
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: Privatarchiv
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