Das Ballett der Sofioter Oper wurde mit dem renommierten Preis "Goldene Lyra" ausgezeichnet. Anlass sind zum einen seine großen Verdienste um die Ballettkunst und zum anderen das 90jährige Bestehen des bulgarischen Balletts.
Die Preisverleihung erfolgte während der Premiere von "Le Corsaire" unter der Choreographie von Eldar Aliev, langjähriger Solist des Mariinski-Theaters in Sankt Petersburg.
„Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um dem Verband der bulgarischen Musik- und Tanzkünstler und dessen Vorsitzenden Stanislaw Potschekanski unseren Dank aussprechen“, sagte die künstlerische Leiterin der Ballett-Truppe Sara-Nora Krastewa. „Diese Auszeichnung ist eine große Motivation für uns. Wir wurden auch mit dem Preis der Sofioter Stadtgemeinde geehrt. Aus dem Applaus am Ende der Vorstellung zu schließen hat sie dem Publikum sehr gut gefallen. Ich hatte die Möglichkeit, einen Teil der Zuschauer persönlich zu sprechen und alle waren begeistert. Ich bin wirklich sehr zufrieden, weil ich seit Jahren davon geträumt habe, "Le Corsaire" in Sofia aufzuführen. Eldar Aliev ist ein echter Profi und war unserer Truppe von großer Hilfe. Wir kennen uns seit langem. Das erste gemeinsam eingeplante Projekt war das Ballett "La Bayadère". Zur jetzigen Zusammenarbeit ist es gekommen, nachdem ich 6-7 Jahre lang nach der passenden Version von "Le Corsaire" gesucht habe. In jedem Theater wird dieses Ballett in einer unterschiedlichen Version aufgeführt. Als ich die Interpretation von Eldar Aliev sah, wusste ich, dass sie genau das ist, wonach ich suche.“
Eldar Aliev ist nicht nur Choreograph, sondern auch Autor des Librettos der Performance. Er hat das Ballett auf zwei Akte reduziert. Obwohl das Sujet ein starkes und vielzähliges Männerensembles für die Massenszenen mit den Korsaren voraussetzt, hatte Sara-Nora Krastewa keinerlei Probleme, die Truppe aufzufüllen. Mit "Le Corsaire" hat das Ballett der Sofioter Oper bereits alle klassischen Meisterwerke der Ballettkunst in seinem Repertoire. Der Truppe steht im März eine Tournee mit acht Aufführungen in Italien bevor. Danach geht die gesamte Theatertruppe der Sofioter Oper auf Gastreise ins Bolschoi-Theater in Moskau.
„Wir starten mit viel Ehrgeiz in diese Saison und ich bin zuversichtlich, dass wir große Erfolge erzielen“, meint Sara-Nora Krastewa. „Erfreulicherweise sind die Säle der Sofioter Oper immer voll. Vor allem um die Feiertage sind die Tickets schnell ausverkauft. Das wichtigste ist, dass die Zuschauer sich nicht davor scheuen, in die Oper zu kommen. Sie dürfen sich nicht von der Auffassung abhalten lassen, die Oper und das Ballett seien elitäre Künste. Der Begriff „elitär“ trifft eher für den Schaffungsprozess zu. Es werden auch viele Mittel in die Instandhaltung investiert. Aus diesem Grund werden die Aufführungen in der Oper als „elitär“ bezeichnet und nicht etwa, weil sie für die Elite der Nation gedacht wären. Ich bin mir sicher, dass jeder, der einmal mit der Magie des Balletts und der Oper in Berührung gekommen ist, sie gern wieder erleben möchte.“
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Fotos: BGNES
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