Das Gebirge bedeutet für ihn Freiheit. Dort findet er Ruhe und er fühlt sich nahe der Wurzeln, die wir alle verloren haben. Das Gebirge ist in seinen Augen aber vor allem ein Paradies für Entdeckungen.
Christo Todow ist vom Beruf her Wirtschaftsanalyst. Vor etwa 20 Jahren entdeckte er für sich das Bergsteigen und seitdem verbringt er seine gesamte Freizeit im Gebirge. All die Schönheiten, die er auf seinen Wanderungen und Klettertouren entdeckt, hält er auf Fotos fest. Sie sind vielfältig – bei einigen Bildern stockt einem der Atem, andere wiederum stimmen romantisch. Im Grunde genommen schildern sie die verschiedenen Seiten des Charakters der Gebirgswelt. Für Christo Todew sind besonders die unberührten Teile anziehend, die ein Mensch wohl kaum zuvor betreten hat. Und solche gibt es, selbst in solch populären Gebirgen, wie dem Rila-Gebirge.
Die Rhodopen haben es Christo Todew jedoch besonders angetan. Zusammen mit dem Foto-Reisenden Nikolaj Genow gab er vor einiger Zeit das Fotoalbum „Rhodopen – das heilige Gebirge“ heraus. In einigen Teilen der Ostrhodopen könne man Kilometer lang wandern, ohne einer Menschenseele zu begegnen, meint der Hobby-Fotograf und fährt fort:
„Es gibt in den Ostrhodopen eine Gegend, die ich immer wieder besuche. Man nennt diesen Ort „Sara Kaja“; es handelt sich um einen 50 Meter hohen Felsen mit etlichen Höhlen, die so aussehen, als ob sie von Menschenhand geschaffen worden sind. Verstreut in der Umgebung befinden sich einige Gehöfte, in denen heute nur einige wenige Menschen leben. Außer den Jägern verschlägt es keine Fremden dorthin. Dieser vereinsamte Ort liegt zwischen den Dörfern Beswodno und Tri Mogili und dem Stausee Borowitza. Die Natur hat die einstigen Wege verschluckt und man erkennt nur die einzelnen Bärenpfade. Es ist schon ein Erlebnis, dort zu wandern“, erzählt voller Begeisterung Christo Todew und entsinnt sich einer Begebenheit:
„Einmal wanderte ich mit zwei Freunden durch einen herbstlichen Nebel. Wir besuchten einige der Bewohner der Gehöfte und als wir uns wieder auf den Weg machten, begleitete uns eine der Frauen eine Zeit lang. Im Nebel konnte man nur ihr Haus sehen. Plötzlich kam Sonne auf und der Nebel verflüchtigte sich. Sie stimmte ein altes Rhodopenlied an, holte danach eine Hirtenflöte aus ihrer Schürze hervor und begann zum Abschied zu spielen. Wir hielten inne und konnten uns von dem Anblick nicht loslösen. Das war einer jener Augenblicke, den man nie im Leben vergisst.“
Bei einer seiner Bergwanderungen kam Christo Todow die Idee, alle Felsnischen, die von unseren Vorfahren in grauen Vorzeiten aus uns heute unbekannten Gründen in die Felsen gehauen haben, zu fotografieren und schließlich zu klassifizieren. Dieser Sammlertätigkeit geht er nun bereits 14 Jahre nach.
„Wohin ich auch gehe, immer fotografiere ich sie, damit ich all die Felsnischen im Nachhinein vergleichen kann, um irgendeine Gesetzmäßigkeit herauszubekommen und schließlich ihr Geheimnis zu lüften. Mit der Zeit musste ich feststellen, dass es unheimlich viele von ihnen gibt. Mit Freunden, die sich ebenfalls diesem Thema gewidmet haben, tausche ich Informationen und Ideen aus. In den vergangenen 10 Jahren haben viele Menschen begonnen, sich mit diesen mysteriösen Kultstätten und überhaupt mit allen antiken Heiligtümern in Bulgarien auseinanderzusetzen. Wir stehen auch mit Fachleuten in Kontakt, wie auch mit Menschen, die nicht von der Wissenschaft verblendet sind. Die unvoreingenommene Meinung eines Außenstehenden ist auch sehr wichtig und kann zur Lösung der Rätsel beitragen.“
Heutzutage fotografieren viele Menschen die Gebirgswelt. Die Fotos, die jedoch Bergsteiger anfertigen, unterschieden sich durch ihre Ausdruckskraft von allen anderen Aufnahmen. Das Geheimnis liegt seiner Ansicht darin:
„Einige Fotos, bei denen es einem sogar schwindlig werden kann, haben vom Fotografen zuweilen ein großes Risiko abverlangt und ihm nicht minder Adrenalin verschafft. Es ist nicht einfach an einen Ort zu gelangen, von wo aus man einen „besonderen“ Blick hat.“
Christo Todew träumt davon, eines Tages auch mal Pakistan zu besuchen. Die dortigen Täler, die Trango-Türme und der Baltoro-Gletscher haben seine Neugier geweckt. Bislang hat er sich mit den Dolomiten in Italien und dem Prokletije-Gebirgsmassiv in Albanien begnügen müssen, die er mit Freunden erklettert hat. Doch auch das ist für die meisten Durchschnittstouristen ein viel zu hohes Ziel, das sie nur gedanklich erreichen können und das mit den atemberaubenden Fotos von Christo Todew.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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