Vor der Gemeindeadministration in Sofia erstrahlte vor Tagen ein ganz besonderer Weihnachtsbaum in seinem vollen Glanz. Aufgestellt wurde er auf einer beliebten Fußgängerzone, doch was ihn so besonders macht, ist die Tatsache, das der Baumschmuck von Kindern gefertigt wurde und Kinder sind bekanntlich diejenigen, die noch immer ganz fest an die Magie des Weihnachtsfestes glauben. Die Kinder haben mit viel Enthusiasmus die bunten Kugeln aufgehängt. Der absolute Höhepunkt war für sie das Anzünden der Lichter.
Organisiert wurde dieses Fest vom Damenklub "Wilde Erde", der seit zwei Jahren Kinder aus sozial schwachen Gruppen, junge Talente und ältere Menschen unterstützt. Gründerin und Vorsitzende der "Wilden Erde" ist Wanja Lambewa, Bürgermeisterin von Truden, ein Dorf in der Gemeinde Godetsch in Westbulgarien.
„Wir haben vorher verschiedene Materialien an die Kinder der Kindergärten in Botewgrad verteilt, mit denen sie Schmuck für den Weihnachtsbaum basteln konnten. Zehn Kinder sind nach Sofia gekommen, um den Weihnachtsbaum eigenhändig zu schmücken“, erzählt Wanja Lambewa. „Die Vereinigung "Wilde Erde" hat zum Ende des Sommers mit der Gemeindeadministration von Sofia eine Vereinbarung unterzeichnet und hat seit dem mehrere Veranstaltungen organisiert. Darunter eine Ausstellung mit Kinderzeichnungen. Ausgestellt haben Kinder mit verschiedenen Behinderungen. Inzwischen hat die Organisation Zentren zur Unterstützung der Kinder in mehreren bulgarischen Städten gegründet. Wir haben uns als Damenklub registrieren lassen und deshalb bemühen wir uns auf die besonderen Probleme einzugehen, die Frauen, Mütter und Kinder betreffen.“
Kinderaugen leuchten aber nicht nur zu Weihnachten. Die Kinder wollen das ganze Jahr über Aufmerksamkeit und ein Betätigungsfeld, auf dem sie ihre Talente entfalten können. Genau darin sieht der Damenklub "Wilde Erde" auch den Sinn seiner Existenz. Wanja Lambewa ist überzeugt, dass unsere Gesellschaft noch viel mehr tun könnte, damit Kinder aus sozial schwachen Familien integriert werden. Die Wohltätigkeitskampagnen finden in der Regel zu Festtagen statt. Dann öffnen die Menschen leichter ihre Herzen für andere. Kinder und Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen brauchen das ganze Jahr Initiativen, die ihre Entwicklung unterstützen.
„Es sind normale, fähige Menschen. Es muss ihnen die Chance gegeben werden, sich zu entfalten“, sagt Wanja Lambewa. „Deshalb versuchen wir genau das – wir organisieren Sportveranstaltungen, Bastelstunden, Ausstellungen, Musik- und Kunstveranstaltungen. Unabhängig davon, ob es Kinder mit besonderen Talenten oder Behinderungen sind, wir geben ihnen die Chance für sich das passende Hobby zu finden. Wir versuchen, sie zu engagieren und zu motivieren“, sagt abschließend Wanja Lambewa.
Übersetzung: Georgetta Janewa
Fotos: Privatarchiv
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