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Drei Abende Jazz an der Donau

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Boris Petrow auf der Bühne des Festivals „Jazz Fest Russe“
Foto: Ruse Jazz Fest

Heute wird in der schönen bulgarischen Donaustadt Russe die 42. Ausgabe des Festivals „Jazz Fest Russe“ eröffnet. Es handelt sich um das älteste Jazz-Forum in Bulgarien, gegründet 1978 vom unvergessenen Petar Petrow – Partscheto. Seit seinem Tode 2013 hat die Leitung des Festivals sein Sohn, der Saxophonist Boris Petrow übernommen. Was wird das Publikum an den drei aufeinanderfolgenden Abenden zu hören bekommen? Mit dieser Frage wandten wir uns an den Cheforganisator persönlich:

Als erstes möchte ich das Angel Zaberski Quintett erwähnen, das das Festival in diesem Jahr einleiten wird“, sagt Boris Petrow. „Ich arbeite mit ihm bereits seit 25 oder sogar 30 Jahren zusammen und bin mir seines Talents als Komponisten genau bewusst. Er (Zaberski) komponiert vor allem für Big Band, schreibt natürlich aber auch für kleinere Formationen. Wir werden ihn mit einem Quintett hören, in dem er zusammen mit Mihail Yossifov (Trompete), Stoyan Yankoulov (Perkussionsinstrumente), Boris Taslev (Kontrabass) und mir als Saxophonisten spielt. Die Zuhörer werden u.a. seine Bearbeitung der Arie „Nessun dorma“ aus der Oper Turandot von Giacomo Puccini erleben. In einem weiteren Stück, es nennt sich „Süßes Sommer-Bohnenkraut“, hat Angel Zaberski Folklore und Jazz geschickt miteinander verquickt. Das Stück „Hip Hop Reggae“ ist wiederum ganz anders geartet. Das Programm des Angel Zaberski Quintetts, mit dem wir das „Jazz Fest Russe“ eröffnen werden, ist also sehr bunt.“

Angel Zaberski

Ich habe mich bemüht, die Abende dieses Musikereignisses nach stilistischen Gesichtspunkten zu gestalten“, erzählt Boris Petrow weiter. „Am 16. November wird das Publikum auch ein anderes Quintett erleben – es heißt „Horizont“ und ist ein französisch-bulgarisches Projekt, das von Gueorgui Kornazov (Zugposaune) vorgestellt wird. Er lebt und arbeitet seit nunmehr 25 Jahren in Frankreich und ist nun in Russe zu Gast. Mitgebracht hat er die französischen Musiker Geoffroy Tamisier (Trompete), Manu Codjia (Gitarre), Mark Buronfosse (Kontrabass) und Christophe Marguet (Drums). Gueorgui Kornazov ist Solist der Big Band des Bulgarischen Nationalen Rundfunks und macht sich seit einiger Zeit einen Namen als Jazz-Komponist.

Die französische Linie mit bulgarischer Beteiligung wird auch am zweiten Festivalabend fortgesetzt, wenn die Sängerin Magi Aleksieva – Mey die Bühne betreten wird. Begleiten werden sie die Franzosen  Jean-Charles Battistella (Klavier), Thomas Cordogli (Bass) und Alexandre Gauthier (Drums). Vor ihnen wird im historischen Geschäftsgebäude der Stadt Russe, das über einen Theatersalon verfügt, die Gruppe „Funcallero“ auftreten. Diese Funk-Gruppe wurde vom Pianisten Vassil Spassov gegründet und hat zur Freude ihrer Fans ihre Konzerttätigkeit wieder aufgenommen. In ihr spielen Dimitar Liolev (Saxophon), Miroslav Ivanov (Gitarre), Radoslav Slavchev (Bass) und Georgi Barkov (Schlagzeug).

Funcallero




Häufiger Gast unseres Jazz-Festivals ist der Dirigent der Big Band des Bulgarischen Nationalen Rundfunks Antoni Donchev“, erzählt weiter der Cheforganisator des „Jazz Fests Russe“ Boris Petrow. „Er wird mit seiner offenen Formation „3Up“ auftreten, die in diesem Fall als Quartett – also „4Up“ in Erscheinung treten wird. Ihr gehören Rossen Zahariev-Roko (Trompete), Mihail Ivanov (Kontrabass) und Atanas Popov (Schlagzeug) an. Mihail Ivanov ist ein junger Musiker, ein sehr begabter Kontrabassist, der seit einigen Jahren in Italien lebt und arbeitet. Er wird zum ersten Mal am „Jazz Fest Russe“ teilnehmen. Unser Festival wird mit der spanischen Gruppe „Patax“ zu Ende gehen. Sie wird feurige Flamenco-Rhythmen vorstellen, in denen Jazz herausgehört werden können. Eine Tänzerin wird die Musik in Bewegung umsetzen. Das Publikum erwarten viele Emotionen, typisch für die spanische Kultur.

Antoni Donchev

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow

Fotos: Archiv



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