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Neue Software hilft bei Ausflugsplanung

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Die Sommerurlaubssaison ist im vollen Gange, es wird mit Sicherheit aber Menschen geben, die sich aus verschiedenen Gründen immer noch nicht die nötige Erholung gegönnt haben. Besonders schwer haben es natürlich jene, die unentschlossen sind und sich vor der Planung fürchten. Nicht verzagen! Der Urlaub wartet griffbereit, man muss nur die Hand ausstrecken. Eine neue App namens „Adventif“ macht es möglich. Über das „wie“ befragten wir ihren Schöpfer Nikolaj Nikolow.

СнимкаMit dem Projekt „Adventif“ will ich die bulgarischen Gebirge unter den Ausländern popularisieren. Meine Zielgruppe sind vor allem die Unternehmen, die nach einem geeigneten Ort für kostengünstige Teambuildings suchen. Auch ist die App für Ausländer gedacht, die Mal etwas Neues ausprobieren wollen. Die Idee dazu kam mir in Großbritannien, wo ich sechs Jahre lang lebte. Jeden Sommer fuhr ich nach Bulgarien, um Urlaub zu machen und mit Freunden in den Gebirgen wandern zu gehen. Wenn ich dann nach Großbritannien zurück ging und meinen Kollegen meine Erlebnisse schilderten, fragten sie mich oft, ob ich nicht für sie etwas organisieren könnte. Sie wollten die Schönheit der bulgarischen Berge mit eigenen Augen sehen und nicht nur in den von mir in den sozialen Netzen geposteten Beiträgen.“

Die Plattform stellt eine Art soziales Netz dar, in dem man sein eigenes Profil hat, mit Foto und Informationen über einen selbst. Und dann setzt auch schon ein Regen an Angeboten in Form von Ereignissen ein, ähnlich wie es im Facebook gehandhabt wird. Wenn man beispielsweise eine einwöchige Tour durch das Rila-Gebirge unternehmen will, jedoch nur 5 Tage Zeit hat, kann man leicht einen ganz individuellen Zeitplan für die einzelnen Abschnitte aufstellen. Man muss nur seine Vorlieben eintragen, den Rest macht die Software.

Neben „Adventif“ beschäftigt sich Nikolaj Nikolow auch mit einer Initiative zum Aufbau eines Netzes an gut ausgerüsteten Zentren im ganzen Land, in denen Wissenschaft betrieben werden kann und die von angehenden bulgarischen Unternehmen als Büros genutzt werden können. Das erste dieser Zentren wird in der Geburtsstadt von Nikolaj Nikolow – Warna, eröffnet werden.

Es ist interessant zu erfahren, was für verschiedene Stationen Nikolaj Nikolow durchlaufen hat, bevor er sich in Bulgarien selbständig machte. Im Jahre 2011 fuhr er nach Großbritannien zu einem Studium. Man hatte ihn in allen fünf Universitäten, an denen er sich um ein Studium beworben hatte, angenommen. Er wählte letztendlich Birmingham und zwar wegen der guten Ausbildung, die geboten wird, und nicht an letzter Stelle wegen seiner Freunde, die er dort entdeckte. Während er studierte jobbte er nebenbei als Chauffeur, Kellner, Barkeeper und Kassierer. Er ist für all diese Arbeiten in den sechs Jahren seines Aufenthaltes in Großbritannien dankbar, denn sie waren im Grunde genommen eine Chance für verschiedene Kontakte, von denen er viele bis heute unterhält.

2014 machte ich meinen Bakkalaureus in „Medien und Kommunikationen“ und entschied mich zu bleiben, um zu sehen, ob ich dort eine Arbeit finden kann“, erzählt Nikolaj Nikolow. „Ich fand sie bei einer der führenden Banken Großbritanniens und es stellte sich beim Vorstellungsgespräch interessanter Weise heraus, dass sich meine Erfahrungen vom Mathematik-Gymnasium in Bulgarien als entscheidende Hilfe erwiesen. Zwei Jahre lang arbeitete ich in dieser Bank, wobei man mich bereits nach einem halben Jahr zum stellvertretenden Manager einer Abteilung gemacht hatte, die sich mit Hypotheken-Krediten befasst. Eines Tages beschloss ich, dass ich wieder nach Bulgarien zurück will, um etwas Eigenes aufzubauen. Ich bin der Ansicht, dass es viele junge und tüchtige Bulgaren gibt, und gleichzeitig auch sehr viele Dinge, die getan werden müssen, damit es vorwärts geht in unserem Land.

Auf seiner Heimreise im Mai kamen ihm Zweifel, ob seine Entscheidung richtig ist. Schließlich gab er eine gut bezahlte Stellung auf, mit der er sehr gut zurecht kam und die ihm ein ruhiges Leben sicherte. Zudem eröffneten sich ihm Aufstiegschancen. Seine Arbeitgeber boten ihm sogar an, dass er im Verlauf von einem halben Jahr jeder Zeit wieder zu seiner alten Arbeit zurückkehren könne. Er aber zog einen Schlussstrich, mit der Gewissheit, dass er mit seinen Projekten seiner Heimat nützlich sein könne, was im Grunde genommen schon immer sein Traum gewesen ist.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow



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