Bereits seit zwei Jahren verdeutlicht ein Kinder-Fußballklub, wie Toleranz und gegenseitige Anerkennung verschiedener ethnischer Gemeinschaften in der Praxis aussehen können. Achtung, Anteilnahme, gegenseitige Hilfe – das sind die magischen Worte, die Kinder von Roma und sozialschwacher Bulgaren wie Pech und Schwefel zusammenhalten lässt.
Die Stiftung „Concordia“ trägt mit Stolz ihren Namen. Hinter diesem lateinischen Wort steht „Eintracht“ und gerade das hat sie sich zum Ziel gesetzt – Eintracht zwischen den Menschen und speziell zwischen verschiedenen ethnischen Gemeinschaften herrschen zu lassen. Vor drei Jahren veranstaltete sie mit Erfolg ein Fußballturnier für Kinder. Berufstrainer wurden speziell engagiert, die sich um rund 40 Kinder kümmerten – ausgewählt aus Roma-Vierteln und der stiftungseigenen Sozialeinrichtung für Kinder, deren Eltern sich nicht um sie kümmern können. Die Gemeinde ihrerseits stellte unentgeltlich ein Stadion zur Verfügung. Das Team, bestehend zu rund zwei Dritteln aus Roma-Kindern und zu einem Drittel aus kleinen Bulgaren, spielte sich ein und belegte im vergangenen Jahr in der Kinder-Oberliga den neunten Platz. Dieser Erfolg machte deutlich, dass die Entscheidung der Stiftung, einen eigenen Kinder-Fußballklub zu gründen, richtig war.
„Unserem Team gehören Kinder aus unserer Sozialeinrichtung, wie auch Roma-Kinder aus den hauptstädtischen Vierteln „Orlandowtzi“ und „Christo Botew“ sowie bulgarischen Kindern aus dem Viertel „Hadschi Dimitar“ an“, erzählt Petar Krumow von der Concordia-Stiftung. „Zu Beginn waren die Kinder in einzelne Gruppen unterteilt und wir haben ein halbes Jahr gebraucht, um aus ihnen ein Team zu schmieden. Die Kinder sind heute große Freunde geworden – nicht nur auf dem Rasen; sie unterstützen sich auch im Alltag. In den sozialen Netzen treten sie als Gruppe in Erscheinung und verbringen auch außerhalb der Sozialeinrichtung und des Viertels ihre Freizeit zusammen. Es ist erfreulich, dass die Kinder unseres Teams auch gute Kontakte zu ihren Altersgenossen aus den anderen Teams unterhalten, die keine sozialen Probleme haben. Sie wurden überall sehr gut aufgenommen.“
Petar Krumow wollte sich nicht darüber äußern, wer ethnische Spannungen schürt, so dass es zu Schlägereien, wie der in Assenowgrad kommt. Krumow arbeitet seit acht Jahren in der Stiftung und hat gesehen, dass aggressives Verhalten sowohl Roma-Kinder, als auch Kinder von Bulgaren zeigen können. Überrascht hat ihn aber, dass die Eltern gleichermaßen die Arbeit der Stiftung unterstützen.
„Ich dachte anfänglich, dass wir Probleme mit den Eltern bekommen werden“, erzählt Petar Krumow. „Es zeigte sich jedoch, dass sich alle bereitwillig hinter das Kinder-Fußballteam stellten. Stets helfen sie uns, das Spielfeld in Schuss zu halten, oder andere Probleme zu lösen. Sie sind voll mit dabei. Was die Kinder anbelangt, kann man nicht gerade sagen, dass sie besonders gut sind in der Schule. Ihren Eltern ist es aber mit zu verdanken, dass sie nicht vorzeitig die Schule verlassen. Wir stehen in engem Kontakt zu ihnen und gehen gemeinsam auch schulische Probleme an. Wenn beispielsweise eines der Kinder Nachhilfestunden in einem der Fächer nötig hat, besorgen wir den Lehrer. Es wird aber nichts ohne die Zustimmung der Eltern gemacht.“
Petar Krumow ist überzeugt, dass der Sport das beste Mittel ist, um ethnische Vorurteile abzubauen.
„Beim Sport ist es so, dass weder die ethnische noch die religiöse Zugehörigkeit eine Rolle spielen, sondern nur die sportlichen Qualitäten und das selbstlose Verhalten wichtig sind“, meint Petar Krumow von der Concordia-Stiftung. „Wenn ein Fußballer eine dunklere Hautfarbe hat, macht ihn das nicht automatisch schlechter; man schätzt ihn nach seinem sportlichen Können ein. Aus diesem Grund stellt der Sport eine der wenigen Möglichkeiten für eine Sozialisierung dieser Kinder dar. An erster Stelle wollen wir sie zum Fleiß, zur Teamarbeit und zum fairen Spiel erziehen. Wir messen den Ergebnissen keine so große Bedeutung bei. Es ist wichtig, sein Bestes zu geben, den Gegner zu achten und sich bewusst zu werden, dass das das Umfeld ist, von dem man Unterstützung erwarten kann. Wir machen den Kindern auch begreiflich, dass sie in der Schule fleißig sein müssen, denn der Schulbesuch wird als Bedingung für die Teilnahme am Team und an den Wettkämpfen gestellt.“
In der neuen Spielzeit hat sich der Klub „Concordia“ zum Ziel gesetzt, in der Landesmeisterschaft unter die sechs besten Teams zu kommen.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: Stiftung „Concordia“
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