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Wer in Bulgarien Business machen will, sollte das in Warna tun

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Bulgarien gehört laut der Weltbank zu jenen Ländern, in denen durchschnittlich gute Unternehmensbedingungen herrschen. Das geht aus der jüngsten Analyse „Doing Business in the EU, 2017: Bulgaria, Hungary, Romania“ hervor. In die Untersuchung wurden sechs bulgarische Städte einbezogen – Burgas, Plewen, Plowdiw, Russe, Sofia und Warna, wobei die Schwarzmeerperle Warna am besten abschneidet.

Die Einschätzung erfolgte anhand von fünf Kriterien. Verglichen wurden die Kosten und die Zeit, um ein Geschäft anzumelden, der Aufwand, um einen Stromanschluss zu erlangen und eine Baugenehmigung zu erwirken sowie die Zeit, die es für den Kauf eines Grundstücks und für den Abschluss eines Vertrages braucht. Laut der Weltbank gibt es keine Stadt, die in allen Kriterien Spitze ist.

Gleichzeitig damit wird eine internationale Landeswertung auf der Grundlage der Hauptstädte vorgenommen, die hinsichtlich Bulgarien, das auf Platz 82 rangiert, viel besser ausgefallen wäre, wenn man sich auf Warna bezogen hätte – nämlich Platz 57.

Die Weltbank-Untersuchung misst in ihrer Untersuchung im Grunde genommen die Höhe der bürokratischen und administrativen Hürden. In Bezug auf Bulgarien hat sich gezeigt, dass trotz der Zentralisierung der Macht und der vereinheitlichten Richtlinien und Verwaltungsregeln, die überall im Land gelten, sich die Geschäftsbedingungen von Stadt zu Stadt unterscheiden. Warna war, allein wegen seines bedeutenden Schwarzmeerhafens und seiner großen Rederei, schon immer ein Wirtschaftsfaktor Bulgariens. Zudem ist es die drittgrößte Stadt des Landes und gehört zu den wichtigsten touristischen Destinationen, die aus dem Fremdenverkehr große Einnahmen verbucht. Ferner ist Warna von der Verkehrsinfrastruktur her sehr gut mit den anderen Landesteilen und dem Ausland verbunden und besitzt auch einen modernen internationalen Flughafen. Selbst in den düstersten Zeiten des Kommunismus war es eine weltoffene Stadt und war daher nach der Wende gut auf die Herausforderungen der Marktwirtschaft vorbereitet. Warna reicht zwar von den Wirtschaftskennziffern her nicht an die Hauptstadt Sofia heran, das fast ein Drittel des Bruttoinlandsprodukts generiert, ist aber wegen der größeren Entfernung von der zentralen staatlichen Verwaltung in der Lage, flexibler auf die Bedürfnisse der Geschäftswelt zu reagieren und somit bessere Geschäftsbedingungen anzubieten. Mit der Einführung von zunehmend mehr elektronischen Verwaltungsdienstleistungen, was die Regierung in Sofia anstrebt, werden diese noch einfacher und billiger werden. Hier bietet sich erneut eine gute Chance für Warna, seine Flexibilität in die Waagschale zu werfen. Vizepremierminister Tomislaw Dontschew hatte deutlich zum Ausdruck gebracht, dass ihm die Dezentralisierung und Digitalisierung besonders am Herzen liegen. Sofia hinkt wegen der hier positionierten großen und schwerfälligen staatlichen Verwaltung zunehmend mehr den kleineren Städten hinterher, weisen die Angaben der Weltbank über die Geschäftsbedingungen aus. Genauso ergeht es auch anderen Hauptstädten, wie Budapest und Bukarest. Die administrativen und politischen Zentren sind also nicht unbedingt die geeignetsten Orte für Unternehmen. Laut Dontschew herrsche in Sofia der größte Überschuss an Verwaltung.

Und so empfiehlt die Weltbank als Geschäftsstandorte nicht die Hauptstädte, die wahre Riesen der Bürokratie und ihre Hauptfestung sind, sondern Städte wie Warna, die flexibler sind und neben Unterhaltung auch einen Cocktail mit einem Schuss Mehrwert zu bieten haben.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow



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