Die Urkunde für bestes Projekt im Rahmen des Nationalen Wettbewerbs für den Europäischen Preis für junge Landwirte wurde in diesem Jahr dem 33jährigen Denis Dural aus dem nordostbulgarischen Dorf Bradwari verliehen. Mit seinen 120 Bio-Bienenstöcken und Safrananbau auf 0,2 Hektar hat er es geschafft, Farmer mit weitaus größeren Betrieben zu überholen.
Wir treffen ihn bei der Honigernte im Akazienwald in der Nähe seines Heimatdorfes an. Dort hat er seine Bienenstöcke aufgestellt. Der Akazien- und Lindenhonig ist bereits unter Dach und Fach, nun ist Honig aus Sonnenblumen an der Reihe. Und Denis Dural kann damit nicht hinter dem Zaun halten, dass er mit der diesjährigen Honigernte zufrieden ist, vor allem nach dem für die Imker sehr schlechten Jahr 2016.
Er befasst sich mit Bioimkerei, weil sie für ihn Zukunft hat. „Für mich kam etwas anderes gar nicht in Frage. Wenn schon, dann Bio-Bienenzucht. Und auch mein Safran hat das Biosiegel. Ich beziehe die Safranknollen aus Frankreich und verkaufe meine Produktion an meinen französischen Lieferanten. Ich verstehe etwas von Sorten und setze deshalb auf Bionahrung. Daher auch mein Wunsch, Bioimker und Biolandwirt zu werden“, erläutert Denis Dural.
Er ist viel in der Welt herumgekommen, hat lange Zeit in Großbritannien und Deutschland gearbeitet und in unterschiedlichen Sphären sein Glück versucht. Letzten Endes kehrte er aber aus Heimweh wieder ins heimatliche Bradwari zurück. Seit 2014 befasst sich Denis Dural mit Bio-Bienenzucht und baut seit 2015 auch Safran an.
„Bis letztes Jahr hatte ich kein Zertifikat für die Produktion von Biohonig. Nun wurde mein Honig in Großbritannien zertifiziert, so dass ich mittlerweile Verträge mit großen europäischen Firmen für den Vertrieb von Biohonig auf den europäischen Märkten habe“, freut sich der Jungunternehmer.
Denis Dural ist Agraringenieur von Beruf. Woher stammt aber seine Liebe zu den Bienen?
„Ich habe ein Faible für Geschichte. Ich tausche mich gern mit meinen Freunden über Geschichte aus, wir diskutieren und analysieren sie. Und Bienen sind für mich eine lebendige Geschichte – die Art wie sie leben und wie ihre Gemeinschaft funktioniert. Das ganze Leben in einem Bienenstock dreht sich um die Bienenkönigin und ist ihr untergeordnet. Ich bin völlig fasziniert von der Organisation der Bienenfamilien und versuche, sie zu ergründen. Bienen sind für mich ein echtes Wunder“, gesteht Denis Duran.
Deshalb ist er der Überzeugung, dass Leute, die sich nur des Geldes wegen mit Bienenzucht befassen, nicht weit kommen können.
„Bienenzucht sollte auf Liebe zu den Bienen fußen. Erst danach sollte man an Profit denken. Wenn man sich mit Imkerei befasst, weil man sich leichtes Geld daraus verspricht, dann kann das nicht lange gut gehen“, ist der Bioimker überzeugt.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Fotos: Privatarchiv
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