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Bulgarien präsentiert sich in Deutschland als Investitionsstandort

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Foto: Zur Verfügung gestellt von Stefan Jonkow

Akzent der Visite von Ministerpräsident Bojko Borisow letztes Wochenende in Deutschland war die Präsentation der Vorteile Bulgariens als Investitionsstandort vor deutschen Unternehmen. Auf dem traditionellen Forum für Familienunternehmen traf Borisow mit Vertretern mehrerer deutscher Konzerne zusammen, als auch mit Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble. Der Leiter der Dienststelle für Handels -und Wirtschaftsangelegenheiten der bulgarischen Botschaft in Berlin Stefan Jonkow fasst die Ergebnisse der Treffen zusammen.

„Das große Interesse der anwesenden deutschen Unternehmen auf dem Forum war bemerkenswert. Dank der guten Partnerschaft zwischen Bulgarien und Deutschland auf politischer Ebene kommt unser Land heute bei der deutschen Wirtschaft sehr gut an. Das aufgebaute Vertrauen, die Überzeugung der deutschen Unternehmen, dass Bulgarien eine stabile „Insel“ auf dem Balkan und für ihre neuen Produktionen außerhalb der Landesgrenzen geeignet ist, steht außer Zweifel, was auch von allen Teilnehmern auf dem Forum gezeigt wurde. Konkret gab es Interesse am Ausbau von Ideen zu Investitionen in Bulgarien. Unsere Dienststelle in Berlin wird alle neuen Kontakte bearbeiten. Zunächst einmal haben wir die Unternehmen nach Bulgarien eingeladen, um Investitionsmöglichkeiten in unserem Land vor Ort auszuloten und sich für die beste zu entscheiden.“

2016 belief sich der bilaterale Warenaustausch auf die stolze Rekordsumme von 6,6 Milliarden Euro und hat damit gegenüber 2015 um fünf Prozent zugelegt. Das Investitionsinteresse der deutschen Unternehmen an unserem Land müsse jedoch ständig geschürt werden, fügt Stefan Jonkow hinzu und weiter:

„Ein Großteil der bulgarischen Ausfuhr nach Deutschland wird von deutschen Investoren formiert, die bereits in Bulgarien produzieren und ihre Erzeugnisse zurück nach Deutschland exportieren. Wir haben eine Direkt-Mailing-Kampagne an potentielle deutsche Investoren gestartet, die international aufgestellt sind. Unsere Datenbank zählt bereits über 5.000 deutsche Unternehmen und wächst ständig weiter. Eine weitere Initiative sind neue Partnerschaften mit der Bundesanstalt für KMU, mit welcher wir die Eröffnung einer Vertretung in Bulgarien vereinbart haben, was sehr bald Fakt sein wird. Zudem zeigen deutsche Unternehmen Interesse an Startups. Geplant sind neue Initiativen in Unterstützung des Markteintritts bulgarischer Startups in Deutschland.“

Am häufigsten bekunden Unternehmen mit technologischer Ausrichtung, Produzenten von Automobilzubehör, Haushaltstechnik und Elektrogeräten Interesse an unserem Land, behauptet Stefan Jonkow und weiter:

„Ein neuer Sektor, den wir ausbauen wollen, sind Komponenten für den Bahnbau. Im Oktober wird eine Businessdelegation aus 10-15 deutschen Unternehmen nach Bulgarien reisen, was wir gemeinsam mit dem deutschen Verband der Bahnindustrie vorbereiten. Dabei soll unser Land als Produktionsstandort erkundet werden. Diese Unternehmen suchen nach Fachleuten mit ingenieurtechnischer Ausrichtung. Ich denke, dass sich dieser Trend fortsetzen wird.“

Nach Ansicht von Stefan Jonkow könne Bulgarien aus den deutschen Erfahrungen zur Bewältigung des Arbeitskräfteproblems lernen.

„Überall in Europa werden Fachkräfte gesucht. Auch in Deutschland. Das deutsche System der dualen Berufsausbildung will die Regierung nun auch in Bulgarien einführen. Zudem ermöglicht dieses System eine effizientere Umschulung. Auch das würde helfen, neue Investoren zu gewinnen. Denn ein Investor wird nur in Regionen investieren, wo es genügend qualifizierte Arbeitskräfte gibt. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Partnerschaft zwischen Hochschulen und Business. Ein deutsches Unternehmen aus der Automobilbranche führt gemeinsam mit der TU Sofia ein Magisterprogramm – die theoretische Ausbildung erfolgt in Bulgarien, die praktische – im Unternehmen in Deutschland. Das Programm wurde auf Antrag des deutschen Unternehmens entwickelt. Ein Projekt, das Schule machen sollte.“

Übersetzung und Redaktion: Christine Christov



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