Polkownik Serafimowo ist ein typisches Rhodopen-Dorf, das die Besucher mit seiner Ruhe, der umliegenden Natur und der sauberen Luft in seinen Bann zieht. Für die Menschen, die hier geboren wurden, ist das aber nicht ausreichend und viele von ihnen sahen sich gezwungen, anderswo, sei es in den Großstädten des Landes oder auch im Ausland, nach einem Broterwerb zu suchen. Das Dorf, in dem einst rund 2.300 Menschen lebten, ist aber keineswegs menschenleer. Zunehmend mehr Ausländer und Intellektuelle entdecken es als ein Refugium, wenigstens für die Sommermonate.
Und so verwundert es auch nicht, dass in das Dorf eine neue Kultur Einzug hält. Die einstigen Dorffeste hat das Musik-Festival „Meadows in the Mountains“ (zu Deutsch „Wiesen im Gebirge“) vollständig verdrängt. Unter seinen Gründern ist Benjamin Sasse, der sich von der unwahrscheinlichen Atmosphäre des Ortes, dem Gefühl von Vertraulichkeit, der Vielfalt, der Kultur und der Idee angezogen fühlt, dass man sich hier als Teil einer interessanten Gemeinschaft fühlen kann.
„Das Festival „Meadows in the Mountains“ begann als ein gewöhnliches Freundestreffen“, erzählte uns seinerseits Wladi Wankow, der zu den Organisatoren des Festivals gehört. „Die Ideenväter der Veranstaltung sind Söhne englischer Rentner, die ihren Ruhestand in Bulgarien genießen. Zwei Brüder entdeckten für sich die Schönheit des Rhodopen-Gebirges, wollten aber dieses Erlebnis mit Gleichgesinnten teilen und luden kurzer Hand an die 50 Freunde aus London hierher ein. Derzeit wird die siebente Ausgabe des Festivals vorbereitet, zu der sich nunmehr rund 1.600 Gäste einfinden werden.“
Noch ist das Festival eher unter den Musikfreunden im Ausland populär, doch mit jeder neuen Ausgabe gesellen sich zunehmend mehr Bulgaren hinzu.
„In diesem Jahr halten wir die Namen der Teilnehmergruppen bis zuletzt geheim“, erzählt weiter Wladi Wankow. „In den letzten zwei Jahren brauchten wir nicht nach Musikgruppen zu suchen – viele, selbst international populäre Interpreten, haben sich von sich aus zur Teilnahme gemeldet. Ich möchte dennoch einen Namen verraten – unter den diesjährigen Teilnehmern wird das Yussef Kamaal Trio mit seinem Projekt „United Vibrations“ sein.“
Das Festival „Meadows in the Mountains“ hat nicht nur angenehme Musik zu bieten, sondern auch ein breitgefächertes Begleitprogramm mit verschiedenen holistischen Praktiken, Meditation, Yoga, Seminaren und Diskussionsrunden und verschiedenen Therapien mit Aromen, Kräutern und Tees. Alles nichttraditionelle und höchst interessante Sachen. Da mit jedem Jahr der Andrang immer größer geworden ist, hat sich die Unterbringung der Gäste in ein Problem verwandelt.
„Wir haben uns einen Rahmen von 2.000 Gästen gesetzt, um den Ort nicht allzu sehr zu belasten“, versichert Wladi Wankow. „Zu Beginn reichten die Häuser des Dorfes für die Unterbringung von Teilnehmern und Gästen voll aus, doch seit zwei Jahren ist es notwendig geworden, zusätzlich drei Zeltlager für je 600 Personen zu errichten. Es musste auch Platz für Camper gemacht werden.“
Wladi Wankow freut sich, dass das Dorf „Polkownik Serafimowo“ Dank des Festivals zu neuem Leben erwacht ist. Mit jedem Jahr werden mehr und mehr Häuser grundlegend renoviert, um den Gästen den nötigen Komfort bieten zu können. Mittlerweile wird das Dorf von etlichen britischen Internetseiten gepriesen, sei es wegen des Festivals, der Ruhe, der Natur oder der einzigartigen Atmosphäre.
Die diesjährige Ausgabe von „Meadows in the Mountains“ wird vom 9. bis 11. Juni veranstaltet werden. Jeder, der will, kann jedoch auch länger bleiben. Eines ist sicher – die meisten Gäste kommen wieder.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: Archiv des Festivals
Das fünfte Jahr in Folge haben Landsleute in Chicago den bulgarischen Weihnachtsbaum mit über 30.000 bunten Lichtern und Hunderten von Ornamenten geschmückt. In diesem Jahr gab es eine besondere Spende der Vereinigung „Balgarka“ -Surwatschki..
Archäologen haben in der Ortschaft Kawazi bei Sozopol eine Nekropole freigelegt. Das Areal, in dem sie sich befindet, ist Teil der Geschichte von Apollonia Pontica und stammt aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. „Dies ist ein Ort mit..
Archäologen haben in einem Grab aus dem 2. Jahrhundert in der südlichen Nekropole der römischen Kolonie Deultum in der Nähe des Dorfes Debelt (in Südostbulgarien) eine sehr seltene und wertvolle Glasflasche entdeckt. Das Besondere daran ist, dass..