Wie sah die Sofioter Innenstadt früher aus, wie war der Alltag der Menschen und wie haben sie sich in den Jahren nach der Befreiung Bulgariens gefühlt? Auf all diese Fragen gibt die Ausstellung "Sofia in der Morgenröte der Freiheit" im hauptstädtischen Geschichtsmuseum eine Antwort, die dem 139. Jahrestag der Befreiung unseres Landes von der osmanischen Fremdherrschaft gewidmet ist. Hier kommen die Besucher in den Genuss der Kunst des Österreichers Joseph Oberbauer, die mit 22 Aquarellen gezeigt wird. Oberbauer arbeitete beim Sofioter Vermessungsamt. Zuvor hatte er in Österreich Ingenieurwissenschaften und Kunst studiert, später sein Studium aber abgebrochen. Auf der Suche nach seinem Lebensinhalt verschlägt es ihn nach Bulgarien. Weitere Einzelheiten über die Ausstellung erfahren wir von Mariana Marinowa vom Sofioter Geschichtsmuseum:
"Die Gemälde offenbaren eine andere, unbekannte Seite Sofias. Zu sehen sind die typischen Trachten jener Zeit. Auch das Erscheinungsbild hat sich gewandelt. Vergessen sind der Uhrturm, die Geschäftsstraße der Goldschmiede und Kaufleute, der Sliwnitza-Gasthof – alles Orte, die in den Gemälden von Oberbauer zu neuem Leben erwachen."
Viele Dinge, die auf den Gemälden zu sehen sind, sind bis heute wiederzuerkennen. Die Oberbauer-Gemälde vermitteln wertvolle Informationen über die Vergangenheit. Die Ausstellung zieht vor allem junge Leute an, die mehr über ihre Stadt erfahren wollen. In diesem Zusammenhang wollen wir von Mariana Marinowa wissen, ob künftig weitere solche Museumsinitiativen geplant sind, eventuell mit alten Gemälden und aktuellen Fotos..
"Letzteres hatten wir eigentlich vor. Leider war die Zeit dafür zu kurz. Dafür braucht es Zeit und spezielle Fähigkeiten des Fotografen. So etwas könnte man darüber hinaus als Fotoband herausgeben. Dieses Konzept ist unseren Plänen bereits verankert."
Die Ausstellung ist bis Ende März zu sehen. Auch kann man hier den Samowar und den Säbel von Panajot Hitow in Augenschein nehmen, die der bulgarische Revolutionär vom russischen Kommandostab für seine Teilnahme am Russisch-Türkischen Krieg geschenkt bekommen hatte. Und man kann Gegenstände bewundern, die einst in der Geschäftsstraße der Goldschmiede und Kaufleute hergestellt und angeboten wurden.
Übersetzung: Christine Christov
Fotos: Geschichtsmuseum Sofia
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