„Das Album enthält Stücke, die ich stilistisch gesehen als Jazz einordne; in ihnen erklingen aber auch Funk-Elemente und es herrschen die ungleichmäßigen Taktarten vor“, sagt Jordan Vladev. „Alle Stücke stammen von mir. An dem Projekt „Playtime“ haben sich auch Freunde und Kollegen beteiligt. Ich spiele mehrere Instrumente – Klavier, Gitarre und Kontrabass. Auch meine Frau, Tanja Niklewa-Vladeva, spielt mit, die eigentlich eine Chordirigentin ist – hier jedoch ist sie mit der Flöte zu hören. Unter den Musikern, die mitgemacht haben, ist der Pianist Kalin Schetschew; Andrej Welkow spielt seinerseits Schlagzeug und Percussions. Für die Live-Konzerte habe ich den Italiener Daniele Febbo eingeladen, der derzeit an der Nationalen Musikakademie in Sofia studiert. Im letzten Stück des Albums ist der Kontrabassspieler Nikolaj Nikolow zu hören. Das Album selbst entstand nach drei Jahren Arbeit. Es war ein alter Traum von mir, ein solches Instrumentalalbum mit genau diesen Stücken zu machen.“
Ansonsten komponiert Jordan Vladev Theater-, Film- und Kindermusik. Vielleicht hat er daher erst jetzt Zeit für dieses Album gefunden. Offiziell vorgestellt wurde es Ende vergangenen Jahres im Studio 5 des Nationalen Kulturpalasts in Sofia. Seitdem hat er einige Einladungen erhalten, die Stücke des Albums auf verschiedenen Festivals vorzustellen.
“Playtime” ist das 10. Album von Jordan Vladev, der meinte, dass es vielleicht sogar schon das 11. selbständige Album ist. Doch das sei weniger wichtig. Ihm ist viel an der Botschaft gelegen, die seine Musik in sich trägt. Über seine früheren Projekte verriet uns der Musiker folgendes:
„Mein erstes Album enthielt ausschließlich Kinderlieder, die ich geschrieben habe“, erzählt Jordan Vladev. „Das zweite entstand in Zusammenarbeit mit Kindern der Kinderschauspieltruppe „Kids“. Meine Idee bestand darin, dass die Kinder aktiv an der Gestaltung der Texte und Melodien teilnehmen, so dass es als ein gemeinsames Projekt anzusehen ist. Einige der Lieder wurden sogar in die Lehrbücher für den Musikunterricht aufgenommen. Mit einem der Lieder gewann ich ferner den Kinderliederwettbewerb der Stadt Burgas am Schwarzen Meer. In den nachfolgenden Projekten stand die Musik für Filme und Schauspiele im Mittelpunkt. Einige der Stücke sind mir sehr teuer. Ein weiteres Projekt entstand nach alten Legenden aus der Zeit des antiken Serdika, wie Sofia in der Antike hieß. Es wurde in den römischen Ruinen unmittelbar hinter der Georgs-Rotunde im Zentrum der Stadt vorgestellt.“
Jordan Vladev ist nicht einzig ein begabter Instrumentalist, Komponist und Arrangeur. Er ist auch ein geschätzter Pädagoge – zusammen mit seiner Frau hat er ein Musikzentrum geschaffen, das „Art Libitum“ heißt.
„Das war ein weiterer alter Traum von mir, den ich vor sieben Jahren verwirklichte“, erzählt weiter der Musiker. „Wir wollten, dass mehr Menschen ihre Träume umsetzen, indem sie mit der Musikkunst und ihren verschiedenen Formen in engen Kontakt treten. Wie jeder Anfang, war auch dieser recht schwer – wir haben es jedoch geschafft und „Art Libitum“ gehört heute zu den erfolgreichen Musikeinrichtungen. Unter den Schülern sind nicht einzig Kinder. Zusammen mit Kollegen unterrichten wir die verschiedensten Instrumente – Klavier, Gitarre, Flöte, Schlagzeug, wie auch Pop, Rock und Jazz-Gesang. Bei uns werden ferner Tonregie, Dirigieren, Orchestrierung und Arrangement sowie Arbeit mit dem Synthesizer und anderes gelehrt. Diese Fachrichtungen sind gesucht und werden von Menschen bevorzugt, die nicht unbedingt ein Musik-Hochschulstudium aufnehmen wollen. Bei uns bekommen sie eine konkrete Ausbildung in der gewünschten Fachrichtung.“
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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