Vom Moment der Geburt an sind unsere Kinder ein untrennbarer Bestandteil unserer Gedanken. Alltäglich sind wir darum bemüht, ihnen ein gutes Leben, Bildung, Gesundheit und Sicherheit zu gewährleisten. Trotz all unserer Bemühungen können wir jedoch nicht alle Probleme von ihnen fernhalten, weil es nicht in unseren Kräften liegt. Eines dieser Probleme ist die Dyslexie, die Lese- und Rechtschreibschwäche. Wir sollten sie jedoch nicht als Krankheit ansehen, sondern eher als eine andere Form der Wahrnehmung. Die Symptome sind bei jedem Betroffenen anders.
Kristina Kostowa hat eine Spezialschrift kreiert, die Menschen mit diesem Problem die Lesetexte verständlicher machen soll. Wir wollen von ihr wissen, warum Kinder mit solchen Problemen nicht ausreichend in ihre Umgebung integriert scheinen.
„Ich denke, weil die Lehrer selbst nicht ausreichend informiert sind und diese Schwäche eher als verzögerte Entwicklung auffassen“, sagt Kristina Kostowa. „Für die Diagnosestellung braucht es Zeit und die entsprechenden Spezialisten. Der Lehrer soll keine Diagnose stellen, sondern die Eltern an die richtigen Stellen verweisen. Auch sollte der Lehrer Frühsymptome erkennen und richtig einordnen können.“
Am einfachsten lassen sich die Symptome bei Diktaten in der Grundschule erkennen. Hier fällt auf, dass einige Kinder beim Schreiben die gehörten Buchstaben vertauschen. Oder sie lesen Worte, die den Worten auf dem Papier sehr ähnlich sind. In solchen Fällen muss man sehr behutsam vorgehen, da bei diesen Kindern die bildliche Wahrnehmung stärker ausgeprägt ist, als die verbale. Die Arbeit mit solchen Kindern erfordert viel Geduld, Verständnis und Toleranz. Eigenschaften, die nicht jeder Lehrer stets sein eigen nennt. Das ist gewissermaßen verständlich, da dieser Beruf hart ist, schlecht bezahlt wird und die Lehrer obendrein mit der Arroganz, Überheblichkeit und Missachtung einiger Schüler zu kämpfen haben. Allerdings darf sich das nicht auf den Rest auswirken.
Darüber hinaus hat Kristina die Internetseite http://adysfont.com/bg/ eingerichtet, von welcher man sich die Spezialschrift herunterladen kann. In Kürze soll die englische Version folgen.
„Neben der Schrift haben wir eine Seite für nützliche Tipps ins Netz gestellt“, erzählt Kristina weiter. „Diese sind sowohl für die Designer gedacht, als auch für die Eltern, die Lehrer und die Betroffenen selbst. Es gibt Formatierungshinweise, die das Lesen erleichtern, aber auch Ratschläge, wie man vorgehen muss, um bestimmte Texte nicht nur einfacher zu lesen, sondern auch anhören zu können.“
Jemandem zu helfen, ist stets eine gute Sache. Es lohnt sich, ein besserer Mensch zu sein, anderen zu helfen und sinnvolle Ideen zu unterstützen, die andere Menschen glücklich machen. Beispielsweise indem sie lesen, dass sie jemand liebt und glücklich ist, ein Teil ihres Lebens zu sein.
Übersetzung: Christine Christov
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