Der bulgarische Joghurt Trimona wurde von Dairy Foods zum besten neuen Milcherzeugnis in den Vereinigten Staaten gewählt. Das ist nicht die erste hohe Wertschätzung für die bulgarische Marke in den USA. Vor zwei Jahren schaffte sie es ins Finale des Wettbewerbs "Made in USA" der beliebten Fernsehmoderatorin und Unternehmerin Martha Stewart.
Hinter der Joghurtmarke Trimona steht Atanas Walew aus Plowdiw. Er reist vor 26 Jahren nach Amerika, mit einer Gitarre in der Hand. Die Musik ist jedoch nur sein Hobby. Das Ziel seiner Reise über den großen Teich ist der Erfahrungsaustausch im Bereich Agrarwissenschaften. Er bleibt in den USA. Vom Bluegrass-Rhythmus ergriffen, ist er drauf und dran, als Berufsmusiker sein Geld zu verdienen. Das Schicksal hat jedoch etwas anderes mit ihm vor. Und so beginnt er eines Tages mit der Joghurtherstellung. Wie es ihm gelungen ist, den US-Markt mit einem für Amerikaner eher untypischen Erzeugnis zu erobern, erfahren wir von Atanas Walew selbst:
"Es ist sicherlich bekannt, das auf dem US-Markt dank guten Marketings der s.g. griechische Joghurt dominiert, was de facto Dickmilch ist, die den Geschmack der Amerikaner trifft. Durch ihre Konsistenz gleicht sie einem Dessert. Jedoch wenden sich immer mehr Leute eine gesunden Ernährung zu. Jeder kann im Internet erfahren, dass dem hochwertigsten Joghurt nichts entnommen und nichts hinzugefügt wird, wie es bei unserem Produkt der Fall ist."
Deshalb klingt auch der Trimona-Werbeslogan wie ein neckisches Augenzwinkern unter Nachbarn: "Die Griechen haben ihre Philosophen, wir wissen, wie Joghurt gemacht wird". Es hat sich herausgestellt, das unser ganzer Stolz - das berühmte von Dr. Stamen Grigorow entdeckte Lactobacillus bulgaricus - auch in den Umgebung von New York ausgezeichnet gedeiht. Die Frage, ob dieses Bakterium auch in anderen geografischen Breiten gedeihe, sei längst nicht mehr aktuell, meint Nasko. "Die Zeiten, in denen man sich dieses Milchsäurebakterium auf natürlichem Weg verschafft hat, sind vorbei. Wie Brothefe kann man auch das Lactobacillus bulgaricus in einem Container transportieren und es in verschiedenen Staaten in der Milchproduktion einsetzen. Möglicherweise sind gewisse Stämme des Bakteriums ausschlaggebend für den Geschmack, nichtsdestotrotz wird das Bakterium in fast allen Joghurts verwendet", behauptet Atanas Walew und weiter:
"Am US-Markt gibt es diverse Joghurtsorten, die sich jedoch nicht `bulgarisch` nennen, obwohl sie die gleichen 4-5 Kulturen verwenden, wie beim bulgarischen Joghurt, einschließlich Lactobacillus bulgaricus. Die Auswahl der Kulturen macht den Unterschied. Unser Unternehmen hat den besten Kulturen-Mix."
Auf die Frage, wer die Hauptabnehmer des Trimona-Joghurts sind, Bulgaren oder Amerikaner, antwortet Nasko:
"Sowohl die einen, als auch die anderen. In Amerika leben Menschen aus aller Herren Länder. Die Hälfte derjenigen, die unseren Joghurt kosten, haben einen Akzent. D.h., die meisten sind keine gebürtigen Amerikaner, sondern Einwanderer wie wir. Ich habe mich sehr gewundert, dass Joghurt vielerorts auf der Welt so beliebt ist - beispielsweise in Jamaika, in einigen afrikanischen Ländern, in Mexiko, in Schweden."
Monatlich treten rund 6.000 Gallonen Joghurt den Weg von New York in die Geschäfte in 40 Bundesstaaten an, vornehmlich an der Ost- und Westküste. In weiteren zehn Staaten stehe noch ein heißer "Kampf" mit der Konkurrenz bevor, fügt Nasko hinzu und weiter:
"Für die meisten Konsumenten ist bulgarischer Joghurt kein Begriff. Wir unternehmen große Anstrengungen, um ihnen zu erklären, was bulgarischer Joghurt ist und was ihn von anderen Joghurts unterscheidet."
Trotz Erfolg denkt der Unternehmer häufig an seine Heimat - an die Natur, an die Familie, die Freunde und ist ständig mit ihnen in Kontakt. Ungeachtet aller Probleme ist er zuversichtlich für Bulgarien.
"Offensichtlich gibt es viele Bulgaren, die mit der ganzen Situation unzufrieden sind. Ich hoffe auf die Milenium-Generation, auf die jungen Leute zwischen 18 und 35. Meiner Ansicht nach stehen Änderungen bevor, die genau diese jungen Leute auf den Weg bringen werden."
Übersetzung: Christine Christov
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