Die Bulgarische Orthodoxe Kirche feiert am 21. November Mariä Tempelgang. Dieser Gedenktag wird seit dem Jahr 715 begangen. Mehr über das Fest und seine Bedeutung erfahren wir von Vater Boschidar Marinow vom Priesterseminar in Sofia.
„Mariä Tempelgang ist ein Fest, das an die Geschichte erinnert, wonach der Überlieferung zufolge Maria im Alter von drei Jahren von ihren Eltern Joachim und Anna in den Tempel nach Jerusalem gebracht wurde, wo sie unter den Tempeljungfrauen erzogen werden sollte. Denn ihre Eltern, deren Kinderwunsch lange Jahre unerfüllt geblieben war, hatten gelobt, ihr erstes Kind Gott zum Opfer zu bringen und zum Tempeldienst erziehen zu lassen. Die Legende erzählt, dass die dreijährige Maria ohne jede Hilfe die fünfzehn steilen Tempelstufen zum Allerheiligsten emporgestiegen ist, wo hinter einem Vorhang die reich verzierte Bundeslade stand. Es war nicht einmal den Priestern gestattet, dort hieinzugehen, nur der Hohepriester durfte diesen Ort betreten. Alle waren sehr erstaunt und wagten es nicht, Maria aufzuhalten, da die Menschen damals mit hoffnungsvollen Herzen auf die Geburt des Erlösers warteten. Eben diese Einführung der Jungfrau in den Tempel wird von der Kirche gefeiert, denn das ist eine Verheißung an die Menschheit für das baldige Kommen des Erlösers“, erklärt Vater Boschidar.
Mariä Tempelgang gilt auch als Feiertag der christlichen Familie, die als Ebenbild der Kirche angesehen wird. An diesem Tag versammeln sich die Familien, wobei sich manch einer aus dem Ausland aufmacht, um ihn mit seinen Angehörigen zu verbringen. Leider zeigt die Statistik, dass in Bulgarien aber immer weniger Ehen geschlossen werden. Dazu entschließen sich 3 von 1.000 Personen, während sich die Scheidungen verdoppelt haben. Darüber sind die Geistlichen natürlich besorgt. Deshalb rufen sie die Eltern auf, sich mehr um die Kinder und deren christliche Erziehung zu kümmern:
„In den letzten Jahren gibt es kaum noch eine Familie, die vollzählig zusammen ist“, meint Vater Boschidar Marinow. „Dabei hat der christliche Ehebund zwischen Mann und Frau den Segen der Kirche. Wenn der Vater und die Mutter sonntags mit ihren Kindern den Gottesdienst besuchen und gemeinsam lernen, sich an die christlichen Gebote und Werte zu halten, kehrt wahre Harmonie in ihr Leben ein. Leider trennen sich viele von der Kirche und später auch von ihrer Familie. Deshalb wenden wir uns an alle Eltern und appellieren an sie, ihre Kinder zum Glaubensunterricht zu schicken und gemeinsam mit ihnen in die Kirche gehen, damit sie Werte erlangen, auf die sie sich später stützen und ein vollwertiges Leben haben“, sagte Vater Boschidar.
Die Geschichte, wie die Eltern ihre kleine Tochter in den Tempel gebracht haben, wo sie die Werte und Traditionen ihrer Familie angenommen hat, um sie fortzusetzen und zu vermehren, soll den Eltern ans Herz legen, ihre Kinder im christlichen Glauben zu erziehen. Aus diesem Grund sehen die Heilige Synode und die Kirche den Glaubensunterricht als obligatorisches Fach an:
„In Bulgarien ist von Religionsunterricht die Rede, doch das ist weit davon entfernt, was wir als christlichen Glaubensunterricht bezeichnen. Im Religionsunterricht erfahren die Schüler was für Religionen es weltweit gibt – Christentum, Islam, Buddhismus etc. Als christlich orthodoxes Land sollten wir aber größeren Wert auf die christliche Glaubenslehre legen“, sagte abschließend Vater Boschidar Marinow vom Priesterseminar in Sofia.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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