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3D-Landkarte gibt Aufschluss über die historischen Sehenswürdigkeiten Bulgariens

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Das bulgarische Tourismusministerium ließ dieser Tage verkünden, 2016 sei besonders erfolgreich gewesen. Trotz der optimistischen Angaben über steigende Besucherzahlen und Übernachtungen kann man sich die Augen vor Problemen nicht schließen. Dazu gehört ganz bestimmt die fehlende glaubwürdige Information über Bulgarien in Fremdsprachen. Zahlreiche Reiseführer, Landkarten und Broschüren, die man sich als ausländischer Tourist kaufen kann, sind oft nicht mehr aktuell. Deshalb haben sich zwei Brüder etwas überlegt. Dimiter und Iwajlo Ignatow haben einfach eine 3D-Landkarte angelegt, die Aufschluss über die historischen Sehenswürdigkeiten Bulgariens gibt. Genannt haben sie ihre Karte "Iwalk".

Die große Basilika in Pliska und die Dreifaltigkeitskirche in Swischtow

Снимка"Wir kommen aus Belogradtschik, das im äußersten Nordwesten des Landes liegt und für sein einmaliges Felsengebilde bekannt ist", sagt Dimiter Ignatow einleitend. "Mit meinem Bruder wollten wir etwas anstellen, um mehr Besucher in unsere Stadt zu bringen. Diese anfängliche Idee weitete sich auf ganz Bulgarien aus. Wir haben zunächst im Internet recherchiert und festgestellt, das da Aufholbedarf besteht. Unsere größten Schwierigkeiten sind eher technischer Natur gewesen, denn wir versuchen zum ersten Mal, eine 3D-Landkarte eines ganzen Landes aufzustellen. Darin sind Informationen nicht nur über die Sehenswürdigkeiten enthalten, sondern auch über die Lebensweise und Kultur Bulgariens", erzählt Dimiter Ignatow.

Die Kreuz-Kaserne in Widin und die Kurt-Pascha-Turm in Wraza
Die 3D-Landkarte gibt es zunächst nur auf Bulgarisch. Zu jeder Sehenswürdigkeit öffnet sich auch eine Audiodatei, um Legenden und Geschichten nacherzählt zu hören. Die Autoren bleiben aber an der historischen Wahrheit. Mit Hilfe von Historikern sind beide Brüder auf unbekannte und interessante Informationen gestoßen. So etwa auch über die sog. Kreuz-Kaserne in der Donaustadt Widin.

"Der türkische Gebietsverwalter während der osmanischen Fremdherrschaft hatte französische Ingenieure eingeladen, um ein neues Verwaltungsgebäude in der Stadt zu bauen", erzählt Dimiter Ignatow. "Der Gebietsverwaltet stiftete ein üppiges Abendessen. Es floss auch viel Wein. Leicht angetrunken, nahm sich der Türke das Priestergewand des anwesenden orthodoxen Geistlichen und begann damit zu tanzen. Am nächsten Tag erkrankte der Herrscher schwer. Heiler aus dem ganzen Land eilten zur Hilfe, doch vergebens – niemand konnte ihn wieder auf die Beine bringen. Dann kam ein junges Mädchen zu ihm ins Zimmer, und blieb lange bei ihm. Am nächsten Tag stand der türkische Gebietsverwalter wieder auf, ging zu den französischen Ingenieuren und zerriss ihre Baupläne in vier Stücke. Daraus formte er auf dem Tisch ein Kreuz mit den Worten, das soll die Form des neuen Gebäudes werden. Das war seine Entschuldigung für die Verhöhnung des christlichen Glaubens", erzählt Dimiter Ignatow.

Die überdachte Brücke in Lowetsch und das Panorama „Plewener Epopöe 1877”
Die interaktive Landkarte erzählt noch weitere unbekannte Geschichte. So etwa über Widen Tabakow aus dem Donaudorf Stankewtzi, der in den 1960er Jahren eine Technologie über Weltraumsonden entwickelt hat. 1969 war er der einzige Bulgare, der beim Start der Apollo 11 zum Mond war. 2015 ist Tabakow im Alter von 95 Jahren in den USA gestorben, ohne dass wir in Bulgarien viel über seine Arbeit erfahren zu haben.

Die Arbeit an der 3D-Landkarte geht weiter und soll noch viele solche Geschichten erzählen. Dimiter und Iwajlo Ignatow sind aber heute schon überzeugt, dass sie ein Erfolg wird.

Übersetzung: Vessela Vladkova



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