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Historischer Uhrturm in Zlatiza schlägt seit 300 Jahren pünktlich zur vollen Stunde

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Foto: ranica.eu

Der Uhrturm von Zlatiza hat sich über die Jahre hinweg zum beliebtesten Ort, ja sogar zum Wahrzeichen der Stadt entwickelt. Auch anderswo halten über 300 Jahre alte Uhrtürme die Erinnerung an die Vergangenheit wach. Sie sind der Stolz einer jeden Ortschaft.

Die ersten Uhrtürme wurden in aufstrebenden Städten des Landes gebaut. Dazu gehörte u.a. das Balkanstädtchen Zlatiza, das sich 1777 ein solches Bauwerk zulegte. In jener Zeit kam der Bau von Uhrtürmen nach westlichem Vorbild in Mode. Zumal die Stadtuhr eine wichtige Funktion innehatte. Sie zeigte den Handwerkern den Beginn und das Ende des langen Arbeitstages an. Die korrekte Zeitmessung verdrängte den asiatischen Müßiggang und sorgte für einen neuen Arbeitsrhythmus. Die Handwerker und Kaufleute ließen sich zunehmend von der Maxime der Briten "Zeit ist Geld" leiten.

In der heutigen Zeit der Technologien sorgen historische Uhren für noch mehr Neugier und Begeisterung. Die Glocke des denkmalgeschützten Uhrturms misst bis heute die Zeit genau auf die Sekunde. Im 18. Jahrhundert war die Ortschaft das Zentrum der gesamten Okolia, also des gesamten Landkreises. Der Uhrturm wiederum war eine Zeichen für Fortschritt und den Stellenwert der Stadt.

Darüber hinaus diente der Uhrturm als Beobachtungs- und Wehranlage. Davon zeugen seine Bauweise sowie die Schießscharten. Im Rahmen seiner Bulgarien-Tour bereiste der tschechische Historiker Konstantin Irecek 1883 die Stadt. Seinen Aufzeichnungen nach zählte der Uhrturm von Zlatiza zu den ältesten des Landes und stammt in etwa aus derselben Zeit, in der die Uhrtürme in Schumen, Swischtow und Berkowitza gebaut wurden. Weitere Einzelheiten über die Geschichte des Uhrturms von Zlatiza erfahren wir vom Bibliothekar des örtlichen Kulturhauses Dimitar Owtscharow:

Снимка"Bereits in meiner frühen Kindheit lauschte ich, wie die Uhrturmglocke die Stunden zählte", erinnert sich der Bibliothekar Dimitar Owtscharow. "Überlieferungen nach war sie in der Vergangenheit bis zu den Gebirgspässen Galabetz und Koznitza zu hören. Damals wurde sie noch nicht vom Lärm vorbeifahrender Motorräder, Autos und Züge übertönt. Der 18 Meter hohe Uhrturm hat einen quadratischen Grundriss. Gebaut wurde er aus Holz und Stein. Das Spitzdach hatte eine Metalldeckung. Die Handwerksmeister aus Zlatiza und Umgebung waren Meister ihres Fachs. Sonst hätten die Gebäude wohl kaum die vielen Jahre überstanden. Der ursprüngliche Uhrmechanismus wurde nach der Befreiung demontiert. Leider ist uns sein Schicksal unbekannt. Der Turm kam allmählich herunter. Jedoch gelang es Pentscho Nedew aus Zlatiza, den Bau aus Eigenmitteln wiederherzustellen und zu verstreben. Dafür heuerte er Arbeiter an und bestellte im Ausland eine mit Steinen und Seilen betriebene Uhr. Heute ist das Betreten des denkmalgeschützten Uhrturms verboten. Denn der Raum ist sehr eng und nach oben gelangt man über eine alte Holztreppe."

Der Uhrturm von Zlatiza steht mitten im Stadtpark. Die gepflegten Grünflächen sind der Lieblingsplatz von Groß und Klein. Zudem gibt es hier ein Freiluftcafe. Die hohen Kiefern wiederum, die mit dem Uhrturm um die Wette gen Himmel ragen, vermitteln in der Sommerhitze das Gefühl angenehmer Kühle.

Übersetzung: Christine Christov



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