Am 1. November begeht Bulgarien den Tag der Volksaufklärer. Im ganzen Land gedenkt man jener, die mit Wort und Tat geistige Führer Bulgariens waren. Zum ersten Mal wurde dieser Tag im Jahre 1909 in der südbulgarischen Stadt Plowdiw begangen. 1922 erklärte das Parlament den Tag zum gesetzlichen Feiertag. Mit Erlass des Zaren Boris III. vom 1. November des Folgejahres wurde der Ehrentag in den gesamtbulgarischen Festtagskalender eingetragen. In den Zeiten des Kommunismus wurde der Feiertag abgeschafft und erst nach der demokratischen Wende von 1989 konnte man an eine Wiederaufnahme der Tradition denken.
Der Tag der Volksaufklärer wurde nicht zufällig auf den 1. November gelegt. An diesem Tag ehrte die Bulgarische Orthodoxe Kirche nach altem Kalender den heiligen Iwan aus dem Rilagebirge. Denn noch bevor es diesen speziellen Feiertag gab, gedachten die Bulgaren aller ihrer geistigen Väter, angefangen bei den ersten Märtyrern, über den Bekehrer zum Christentum – dem Zaren Boris bis hin zu der Vielzahl der Ideologen und Kämpfer für die nationale Befreiung in den Zeiten der türkischen Fremdherrschaft. Gedacht werden der unermüdlichen Intellektuellen und der vielen Freiheitskämpfer aus der Zeit der bulgarischen Wiedergeburt des 18. und 19. Jahrhunderts.
Wie sieht es jedoch mit jenen aus, die die Geschichte und die Menschen scheinbar vergessen haben? Nehmen wir beispielsweise die Lehrer des Dorfes Neguschewo bei Sofia, die im gleichen Jahr, in dem der Tag der Volksaufklärer zu einem Feiertag erklärt wurde, ein Kulturhaus gründeten. Es gibt weiterhin Enthusiasten, die nicht nur ihr Werk weiterführen, sondern auch darum bemüht sind, dass ihre Namen nicht vergessen werden. Unter ihnen ist der Maler Michail Tanew, der bereits im vergangenen Monat eine Ausstellung mit Fotos, Dokumenten und verschiedenem anderen Material eröffnet hat, die an jene Menschen erinnert.
„Ziel ist, den Geist von Damals wieder aufleben zu lassen“, erzählt er uns. „Ich will den Enthusiasmus zeigen, der sie in ihrem Wirken vorantrieb. Sie setzten sich für ihre Heimat ein, unter die sie im engsten Sinne ihr Dorf verstanden. Zu jener Zeit wussten die meisten Bulgaren wenig, was beispielsweise am anderen Ende des Landes geschah. Sie konzentrierten sich darauf, eine Schule, eine Kirche und ein Kulturhaus aufzubauen. An den entsprechenden Arbeiten haben sich alle gleichermaßen beteiligt. Die Triebfeder waren die Geistlichen und die Lehrer. Sie schlüpften, getrieben von der Heimatliebe, automatisch in die Rolle von Aufklärern.“
Und so werden bis heute Schule und Kirche lediglich von einem Zaun getrennt. Heute steht die Schule leer – es gibt keine Kinder mehr, denn das Dorf stirbt langsam aus. Die Kirche wurde zwar restauriert, doch auch sie wird nur von alten und einsamen Menschen besucht… Und dennoch gibt es Menschen, wie Michail Tanew, die den Funken der Aufklärer in sich tragen und weitergeben.
Deutsche Fassung: Wladimir Wladimirow
Fotos: Joan Kolev und negushevo-bg.org
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