In der hauptstädtischen Galerie „Nirwana“ wurde eine Ausstellung mit Werken des Malers Ljuben Dimanow eröffnet. Der Künstler lebt seit Jahren in Paris, stellt aber fast regelmäßig seine Arbeiten auch in seiner Heimat Bulgarien aus. Die jüngste Exposition nannte er „Rast und Hast“. Was hat es damit auf sich, fragten wir den Maler.
„Das Leben kann in gewissem Sinne mit diesen zwei Worten – Rast und Hast charakterisiert werden“, sagt Ljuben Dimanow. „Was mich persönlich und meine Kunst anbelangt, ist alles eher ruhig. Ich will die Stärke und Widerstandsfähigkeit des Menschen darstellen, seine Bereitschaft, den Schwierigkeiten des Lebens erhobenen Hauptes zu begegnen.“
Ljuben Dimanow sieht sich selbst als einen Optimisten; stets sei er bemüht, das Positive in den Dingen zu erblicken.Nachdem er die Kunstakademie in Sofia im Fach Wandmalerei beendete, wechselte er zu Malerei, Grafik und Illustration über, da für Künstler seiner Fachrichtung kaum Arbeit zu finden ist. Mitte der 70er Jahre lud man ihn nach London ein, wo er die Aufgabe erhielt, eine Ausgabe mit Shakespeares Sonetten zu illustrieren. Es folgten weitere Aufträge in Paris, wo er sich schließlich mit seiner Familie niederließ. Unter seinen Arbeiten ist die Gestaltung der Ausgaben weltbedeutender Schriftsteller, wie Ovid, Dante, Apollinaire und Mallarmé. Wie fühlt er sich, ihre Werke mit seinen Illustrationen geschmückt zu haben?
„Ich habe alles mit viel Liebe gemacht und natürlich mit der nötigen Verantwortung“, sagt der Maler. „Doch auch dazu ist Liebe notwendig, so dass alles unter ihrem Zeichen steht. Ich habe mich nicht verschüchtert gefühlt, an solch wichtigen Werken zu arbeiten.“
Was illustriert er am liebsten, fragten wir Ljuben Dimanow.
„Ich illustriere die verschiedensten Sujets“, sagt er. „Natürlich habe ich auch Vorlieben – beispielsweise „die Frau“. Sie symbolisiert etliche Dinge, wie die Quelle des Lebens, die Zärtlichkeit und die Mutterliebe. Außerdem bin ich ein großer Tierfreund. Ich mag Stiere und Pferde, die ein Sinnbild von Stärke und Freiheit sind. Auch der Meereshorizont hat für mich etwas Anziehendes. Er erscheint in etlichen meiner Grafiken und steht für die Grenze bestimmter Dinge. Mich bewegen ferner die ewigen Werte. Und gerade in der „Rast“ entdecke ich den Moment ewiger Ruhe. Die „Hast“ hingegen kennzeichnet die Dynamik unseres Lebens und verändert die Werte, manchmal von Grund auf“, sagte abschließend der Maler Ljuben Dimanow.
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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