Vom 22.-24. September findet in Schischkowtzi das sechste Jahr in Folge das internationale Traditionsfestival Balkan Cherga statt. Schischkowtzi war viele Jahre lang das zuhause des großen bulgarischen Malers Wladimir Dimitrow mit dem Beinamen – der Meister. Das Symbol des Festivals ist die Cherga – der traditionsreiche handgewebte Teppichläufer, denn während des gesamten Forums dominieren hier die Farbenpracht und Bräuche aller Balkanvölker. Eine Ausstellung veranschaulicht, dass es zwischen diesen Traditionserzeugnissen aus der Region keine großen Unterschiede gibt, was für den gemeinsamen Geist von Bulgaren, Serben, Griechen und Mazedonier steht.
"Wir alle haben viel gemeinsam. Das offenbart auch die Folklore, die an den Festivaltagen zu hören ist. Sie klingt sehr ähnlich und wird lediglich in unterschiedlichen Sprachen dargeboten", meint der Festivalveranstalter Borislaw Krumow. "Dieses Forum zeigt, dass die Balkanvölker zusammengehören. Jeder Festivalgast kann sich persönlich davon überzeugen, dass die Balkanvölker gemeinsame Traditionen haben."
Auf dem Festivalprogramm stehen verschiedene Wettbewerbe, u.a. für kulinarische Erzeugnisse. Es wird einzigartige Banitzas geben, Backwaren aus der Vergangenheit und natürlich wird auch fleißig gegrillt. Am 23. September können die Besucher dann den traditionellen Kohlstrudel aus Küstendil (Zelnik) verkosten.
"Zudem kann jeder seine Kräfte im Ringkampf messen. Dem Sieger winkt ein Ziegenlamm. Aufgrund des großen Interesses werden die Teilnehmer in diesem Jahr in Profis und Amateure unterteilt. Zudem werden erstmals Wettkämpfe im Holzsägen ausgetragen. Das wird bestimmt sehr interessant, da viele Einheimische in der Holzbranche beschäftigt sind."
Zum Festival werden über 2.000 Teilnehmer aus 150 Gruppen aus Bulgarien, Serbien und Mazedonien erwartet. An den Abenden wird reichhaltige Folklore erklingen und bis Mitternacht das Tanzbein beim Reigen geschwungen. Zudem kann man sich am Töpferrad oder im Korbflechten versuchen. Wem das nicht genug ist, der kann einen Abstecher in das Hausmuseum von Wladimir Dimitrow – dem Meister unternehmen. Natürlich wird auch der beste hausgemachte Rakia (Obstschnaps) gekürt.
"Traditionsgemäß messen beim Rakia-Wettbwerb unsere Gäste aus Serbien und Mazedonien ihre Kräfte. Bekanntermaßen ist Bosilegrad bulgarisches Territorium jenseits der Grenze, wo alte Traditionen erhalten sind und wo nach wie vor sehr schmackhafte Dinge gezaubert werden. Interessant ist, dass in den letzten Jahren stets ein Mazedonier den Wettbewerb gewonnen hat – mit einem unübertroffenen Quittenschnaps mit Honig. In diesem Jahr wird er in der Jury mitwirken, um so auch den anderen Schnapsbrennern eine Chance zu geben."
Das internationale Balkan-Cherga-Festival ist ein Appell, die Zwietracht aus der Vergangenheit zu vergessen und das gemeinsame Nebeneinander zu genießen.
Übersetzung: Christine Christov
Fotos: Privatarchiv
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