"Wächst, ohne zu altern.“ Diese Inschrift schmückt das Stadtwappen Sofias. Die bulgarische Hauptstadt, die heute ihren Ehrentag feiert, blickt auf eine über 7000-jährige Geschichte zurück und ist damit eine der ältesten Städte Europas. Und tatsächlich ist keine europäische Stadt seit dem 19. Jahrhundert auch nur ähnlich schnell gewachsen wie Sofia. Schätzungen zufolge lebt heute jeder Vierte Bulgare in der Hauptstadt. 1879, in jenem Jahr, als Sofia Hauptstadt des wiedererstandenen bulgarischen Staates wurde, verzeichnete die Stadt gerade einmal 30.000 Einwohner. Noch zu sozialistischer Zeit und besonders seit der Wende 1989 durchlebt Sofia nun einen besonders schmerzhaften Veränderungsprozess.
Denn Sofia platzt aus allen Nähten. Die Hauptstadt zieht Menschen aus dem ganzen Land an. Jedes Jahr sind es 40 bis 50.000 Bulgaren, die neu in Sofia ankommen. Die Infrastruktur der Stadt ist dafür nicht ausgelegt. Das Verkehrsnetz geht von einer Stadt mit rund 700.000 Einwohnern aus. Heute leben in Sofia 2 Millionen Menschen. In den vergangenen 20 Jahren sind ganze Stadtviertel entstanden, die verkehrstechnisch kaum angebunden und auch nicht richtig an die öffentlichen Versorgungsnetze angeschlossen sind. Zeitzeuge dieser Wandlung ist Arch. Nikolaj Njagolow. Der 46-jährige Bauunternehmer kam 1990 aus seiner Geburtsstadt Burgas am Schwarzen Meer nach Sofia, um hier zu studieren. Wie so viele ist er geblieben.
"Es ist die Stadt mit dem größten Potenzial in Bulgarien. Plowdiw, Warna und Burgas sind zwar auch boomende Großstädte, aber sie bieten den Menschen nicht die gleichen Chancen“, sagt Arch. Njagolow. „Allerdings hat die Hauptstadt riesige Probleme. Ich sage nur die Stichworte „Bauboom“, „öffentliche Räume“ und „Verkehrsführung“. Ich persönlich halte die Stadtplanung für einen ganz entscheidenden Bereich, sogar wichtiger als die Finanzen einer Stadt. Ohne eine klare Gestaltung von Stadtteilen, Straßen und Gebäuden gerät man bei einer Großstadt schnell in eine Sackgasse. Und aus der kommt man dann selbst mit viel Geld nicht mehr raus. Genau das ist in Sofia passiert“, meint der Architekt und Bauunternehmer.
Sofia ist nicht nur die Hauptstadt Bulgariens und damit das politische Zentrum des Landes. Die Stadt ist auch der wirtschaftliche Motor und das kulturelle Herz Bulgariens. Das Stadtbild ist von Gegensätzen geprägt: Elegante Jugendstilhäuser stehen stalinistischen Machtbauten gegenüber. Und am Stadtrand bröckelt die sozialistische Einheitsarchitektur der Plattenbausiedlungen. Zudem gibt es noch das alte, und zum Teil immer noch unbekannte Sofia: Der U-Bahn-Bau der vergangenen Jahre brachte wertvolle Artefakte aus der Zeit der Thraker im 7. Jh. v. Chr. ans Tageslicht. Auch das Zentrum der römischen Stadt Ulpia Serdica ist noch nicht ganz vollständig ausgegraben, aber die Archäologen wissen jetzt schon: dort verbergen sich Mosaiken, die denen des alten Roms in nichts nachstehen.
Seit Jahren hat auch die Schutzheilige der Stadt, die Heilige Sophia, eine offizielle Ehrung erhalten: Ihre Statue wurde anstelle Lenins im Zentrum der Stadt auf einen Sockel gehievt. Mit goldener Krone wacht die barfüßige Schöne seitdem über den Verkehr.
Die Staus auf Sofias Straßen gehören zum Stadtbild. Und nicht nur zur Rushhour. Die Blechlawine rollt Tag und Nacht. Genervte Autofahrer, gestresste Kunden, dröhnender Verkehrslärm und nebeldichte Abgase – das ist die tägliche Arbeitsatmosphäre von Angel Georgiew, der seit zehn Jahren als Taxifahrer in Sofia unterwegs ist. Neben dem permanenten Stau und den Schlaglöchern stöhnt er auch über die vielen rücksichtslosen Autofahrer. Kaum jemand halte sich an die Verkehrsregeln, sagt er.
„Gerade vorhin sind wieder zwei Autos in verkehrter Richtung in eine Einbahnstraße gefahren. Einfach weil es für die Leute praktisch ist. Aber der Verkehr staut sich natürlich sofort. Die Polizei müsste viel härter durchgreifen.“
Auch Milena Wladimirowa sehnt sich nach mehr Rücksicht. Auf Facebook tauscht sich die gebürtige Sofioterin mit Gleichgesinnten über den Wandel der Stadt aus. In dem sozialen Netzwerk kritisiert die junge Buchhalterin die ihrer Ansicht nach rücksichtslosen Neubürger. In ihrem Lieblingscafé trifft Milena Wladimirowa immer seltener Leute aus Sofia, die sich an die Stadt von vor 20 Jahren erinnern.
„Sofia hatte früher ein eigenes Flair. Es war schön, hier zu leben. Auf der Straße traf man gut gekleidete Menschen und die Gesichter blickten neugierig in die Welt. Heute ist aus Sofia eine unkontrollierbare Menschenmasse geworden“, resigniert Milena Wladimirowa. „Die Zugezogenen haben einen ganz anderen Hintergrund: Sie sind hier, um Geld zu verdienen. Sie passen sich dem Geist dieser Stadt überhaupt nicht an. Die Sofioter sind sehr tolerante Menschen, sie ziehen sich lieber zurück, als sich gegen diesen proletenhaften Trend zu "wehren". Aber unsere Stadt verfällt. Und das macht mich traurig“, sagt Milena Wladimirowa.
Sie fordert, dass die in Sofia generierten und gezahlten Steuern in der Stadt bleiben und nicht in die Staatskasse fließen. Anstatt mit dem Geld das ganze Land zu versorgen, sollte in Sofia die Infrastruktur aufgebessert werden. Sie denkt dabei an den Straßenbau und an neue Kindergärten.
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