„Von Kalifornien bis nach Stalpischte“ – so lautet der Titel eines vor wenigen Tagen erschienenen Buches über die Erfolgsgeschichte eines intelligenten und unternehmungslustigen Bulgaren in den USA. Es handelt sich um eine Dokumentation, die die zahlreichen Schicksalswirren im Leben von Ljuben Rabtschew verfolgt, aber auch dessen Willen, seine Träume in die Tat umzusetzen.
„Ich habe Herrn Rabtschew vor mehreren Jahren während einer Istanbul-Reise kennen gelernt“, erzählt Rajmond Wagenstein, Chef des Colibri-Verlags. „Dort haben wir uns angefreundet. Wir saßen an einem Tisch, tranken Wein und tauschten uns über unsere Pläne aus. Er war gerade aus den USA zurückgekehrt und erzählte mir, was er am Ufer der Donau alles machen will. Ich dachte mir im Stillen, dass er ein bisschen verrückt ist. Und man muss in der Tat etwas verrückt sein, um fast 200 Hektar Dickicht in blühende Weinberge und Obstgärten zu verwandeln, wie ich mit eigenen Augen sehen konnte. Dazu kommen ein schönes Hotel, drei Restaurants, ein Weinkeller, ein Swimmingpool und ein künstlicher See, in dem Enten schwimmen. Mit viel Mühe, Fleiß und Sturheit hat er diesen paradiesischen Flecken Erden geschaffen. Ja, Sturheit gehört zu den wichtigen Charaktereigenschaften von Ljuben Rabtschew, um nicht zu sagen, sie ist die allerwichtigste von allen. Aber vielleicht hat er gerade ihr seinen Erfolg zu verdanken“, meint Rajmond Wagenstein.
Die Flucht von Ljuben Rabtschew war wirklich filmreif. Wie in einem Action versteckte er sich zusammen mit seiner schwangeren Frau auf dem Dach eines Zuges nach Ex-Jugoslawien. Sie wagten es nicht, auch nur einen einzigen Mucks von sich zu geben, bis sie über mehrere Grenzen waren. Im Buch sind noch viele andere spannende Situationen beschrieben, bei denen dem Leser der Atem stockt.
„Nachdem er seine aktiven Unternehmungen in den USA beendet hat, wo er sich mit allem möglichem befasst hat – Tankstellen, Autozubehör, Verpackungen, wo er Wohnviertel gebaut und international anerkannte Patente erhalten hat, beschloss Ljuben Rabtschew, wieder nach Bulgarien zurückzukehren“, schildert Rajmond Wagenstein. „Der Grund – er wollte etwas in der Heimat aufbauen und das trotz der Bürokratie hier, von der auch ich ein Lied singen kann. Um das zu schaffen, was er hier vollbracht hat, sind unzählige Lizenzen, Erlaubnisse etc. nötig. Dabei stellen sich dir viele in den Weg, anstatt bei einem Unterfangen zu helfen, das die Region veredelt und viele neue Arbeitsplätze schafft.“
„Wenn man in seinem Leben den gewollten Wohlstand erreicht hat und langsam in die Jahre kommt, beginnt man sich zu überlegen, was man der Nachwelt hinterlassen könnte“, sagt Ljuben Rabtschew. „In unserer stürmischen und dynamischen Zeit ist es schwierig zu entscheiden, welche Richtung man einschlagen will. Letzten Endes wird man der Großstädte überdrüssig, in denen man lange Jahre seines Lebens verbracht hat und sehnt sich wieder zurück zur Natur und zu seinem Geburtsort. In meiner Seele bin ich immer ein Bauer gewesen, denn ich bin auf dem Land groß geworden“, gesteht Ljuben Rabtschew.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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