Man sieht es dem schüchternen jungen Mann Michail Tenew kaum an, dass in ihm ein ganzes Weltall an Gedanken, Gefühlen und vor allem Kunst steckt. Ein Bruchteil davon zeigen seine Bilder, die derzeit unter dem Titel „Traumlosigkeit“ in der hauptstädtischen Galerie „A:part:mental” ausgestellt werden. Der Künstler fasst die Ausstellung so zusammen: „Ich möchte eine Geschichte über einen Ort erzählen, dessen Boden mit Sand, trockenen Sträuchern und Träumen bedeckt ist. Es ist ein Ort, an dem die Wege nicht auf der Erde, sondern im Himmel sind und die Sonne im Westen aufgeht. Körper und Geist werden auf eine Probe gestellt und wenn man Glück hat, wird man einen Teil der inneren Schätze zu Gesicht bekommen. Ich will über diesen Ort erzählen, der die Betrachter entdecken wird, wenn sie sich weigern sollten, zu träumen, wie auch über den Menschen, der dort einsam herumirrt.“
Diesen mystischen Ort, den der Maler vorstellt, ist im Grunde genommen eine Wüste, während der Hauptheld der Betrachter selbst ist. Warum aber gerade eine Wüste, wollten wir vom Künstler wissen.
„Sie hat eine besondere Bedeutung für mich“, sagt Michail Tenew. „Als ich vor Jahren in den USA war, spielte sie eine wichtige Rolle, als ich mich in einer schwierigen Lebensphase befand. Sie hat sich mir aufgeprägt. Die Wüste ist rau, aber gerecht. Sie stellt uns vor Herausforderungen, beschenkt uns gleichzeitig aber auch mit verschiedenen Reichtümern. Sie ist aber auch eine weite Einöde, in der jeder, der die Ausstellung besucht, mit seinen eigenen Geschichten und Gedanken ausfüllen kann. Der Hauptheld ist immer von hinten dargestellt. Es ist keine konkrete Person, damit sich jeder mit ihm identifizieren und sich selbst finden kann.“
Die Bilder von Michail Tenew stellen eine moderne Kunst dar. Er nutzt moderne digitale Technologien, wie Bildbearbeitungsprogramme. Ein Akzent wird auf den Schattenwurf gesetzt. Die Bilder hat der Maler in rund anderthalb Monaten geschaffen, die voller schlafloser Arbeitsnächte waren. Daher nannte er die Ausstellung „Traumlosigkeit“. Es steckt aber noch etwas dahinter. Michail Tenew meinte, dass man zu einem gewissen Zeitpunkt aufhören müsse, zu träumen. Man müsse die Dinge selbst in die Hand nehmen.
Die Bilder weisen auf die Kraft des menschlichen Geistes hin, wie auch auf die Hürden, die sich vor jedem Menschen auftürmen. Manchmal erscheinen sie uns unüberwindbar.
„Mit der Ausstellung ziele ich darauf ab, meinen ganz persönlichen Weg zu zeigen, aber auch vor allen die Betrachter dazu zu bringen, sich des eigenen Wegs zu besinnen“, sagt der Maler. „Mit ein wenig Glück könnten sie beim Anblick dieser Einöden eine Eingebung bekommen und die eigenen Probleme anpacken. Das ist mir wichtiger, als wenn jemand sagt: „In den Bildern erkenne ich die Geschichte Michails“. Es ist wichtiger, wenn man sich in den Bildern selbst erkennt.“
Die Ausstellung „Schlaflosigkeit“ stieß beim Publikum auf großes Interesse. Die Bilder regen zu Interpretationen an. Die Kurzgeschichten, die unter jedem Bild abgedruckt sind, regen zusätzlich die Phantasie an und versetzen den Betrachter in die Welt des Malers.
Michail Tenew, der unlängst sein Kunststudium im Fach Animation beendet hat, plant bereits seine nächste Ausstellung, zu der auch ein kurzer Zeichentrickfilm gehören soll.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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