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Der Künstler Ljuben Paschkulski auf der Suche nach dem inneren Licht

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Foto: Privatarchiv

Beim Betrachten seiner Bilder hat man das Gefühl, sie könnten sich wie eine flirrende Fata Morgana in der heißen Luft auflösen, sobald man die Augen schließt. Als würde man durch weite Fluren wandeln – der Wind weht das Lied der Schnitterinnen über die Felder heran und die Klänge nehmen die Gestalt einer Frau an. Die Frau, die im Zentrum der Aquarellzeichnungen von Ljuben Paschkulski steht. Die Frau mit Lippen wie Rosenknospen und Augen wie klare Brunnen, in denen sich die menschliche Seele und die Welt in ihrer vollen Pracht spiegeln. Zuweilen sind diese Augen aber auch voller Trauer und das Licht weicht dem Schatten.

Licht und Schatten ergänzen sich gegenseitig, sie sind im ewigen Wechselspiel“, meint Ljuben Paschkulski. „Licht gibt es nur, wenn es auch Schatten gibt. Dem Tag folgt die Nacht. Das ist nun einmal der Lauf der Dinge. Aber das Licht, das ist der göttliche Funken, den Gott in unseren Seelen erwecken will. Es gibt uns Kraft und verleiht unserem Dasein einen Sinn. Die Schatten wiederum machen uns Menschen Angst. Um ihnen zu entrinnen, versuchen wir, auf unterschiedlichste Weise Licht in unser Leben zu bringen. Das ist unser natürliches Bedürfnis", sagt der Künstler.

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Die Leute glauben, die Probleme kämen von außen. Das ist aber ein Trugschluss — um die Probleme zu lösen, muss man in sich gehen. Man muss sich bewusst werden, wie schön und hell das Leben eigentlich ist, auch dann, wenn es draußen stürmt und regnet. Man sollte alles Negative von sich abstreifen und positiv denken“, rät der Künstler. Er wurde 1936 im nordwestbulgarischen Dorf Rogosen geboren – in einer Schatzgegend, wie er treffend sagt, denn in Rogosen wurde der bislang größte thrakische Schatz entdeckt.

СнимкаBereits als Kind habe ich mit dem Malen begonnen“ erinnert sich Ljuben Paschkulski. „Ich hatte keine Pinsel, deshalb habe ich mir provisorische Pinsel aus Papier gebastelt. Wenn man den Wunsch dazu hat, kann man mit allem malen - mit den Fingern, mit dem Mund, mit der Nase. Es ist nicht wichtig womit man malt, sondern was man in seinem tiefsten Inneren dabei empfindet.

Nach Abschluss der Nationalen Kunstschule setzte Ljuben Paschkulski seine Ausbildung an der Nationalen Kunstakademie in der Klasse von Prof. Alexander Poplilow fort. Anfangs machte er Karikaturen für diverse Zeitungen und Zeitschriften, danach Buchillustrationen, später widmete er sich der Monumentalplastik. Für seinen Beitrag zur Entwicklung der bulgarischen Kunst im 20. Jahrhundert wurde Ljuben Paschkulski mit der Medaille „Hl. Kyrill und Method“ geehrt. Seine Bilder wurden auch in den Niederlanden, Großbritannien, Portugal, Belgien und den USA ausgestellt. Da er sich als armer Student keine Ölfarben leisten konnte, fiel seine Wahl auf das Aquarell.

Wasserfarben sind zwar preiswerter, stellen aber höhere Anforderungen an den Künstler“, gesteht er. „Ölfarben kann man wieder entfernen, überdecken, abschaben und ausbessern. Beim Aquarell ist das alles undenkbar – man kann es weder abschaben, noch korrigieren. Aber ich war fest entschlossen, es für mich zu zähmen. Wasserfarben sind flüssig, sie bewegen sich, sind voller Leben. Und genau dieses Leben versuche ich in meinen Bildern festzuhalten. Aquarelle sind aussagekräftiger als Ölbilder“, ist der Maler überzeugt, dessen nächste Ausstellung am 8. September in der Galerie ,,Art Markoni" in Warna eröffnet wird.

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: Privatarchiv



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