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Der Fall Sylvia Danekowa

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Sylvia Danekowa: „Ich werde bis zum Ende kämpfen, um meinen Namen reinzuwaschen!“
Foto: BTA

In Bulgarien bleiben die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro in Erinnerung leider nicht nur mit den drei Medaillen, sondern auch mit einem Dopingskandal. Die bulgarische Landesmeisterin im 3000 Meter Hürdenlauf Sylvia Danekowa wurde als erste in Rio des Dopings überführt. Der Weltantidopingagentur WADA zufolge soll sie ein Wachstumshormon genommen haben. Das Sportministerium in Sofia reagierte prompt mit Kritik: „Man darf so dem Image des bulgarischen Leistungssports nicht schaden“, hieß es, und ergänzte: „Die Leichtathletin ist vor den Spielen vom bulgarischen Antidopinglabor getestet worden, und auch nach der Ankunft in Rio de Janeiro wurde ihr eine zweite Probe entnommen. Beide waren negativ“, erläuterte das Sportministerium in Sofia. Am 1. August folgte dann in Rio eine dritte Probe, die sich plötzlich als positiv erwies. Nach dem Ausschluss aus den Olympischen Spielen fühlte sich Sylvia Danekowa allein gelassen, denn sie beteuerte von Anfang an, sie habe keine verbotenen Substanzen eingenommen. Mehr noch – nach ihrer Ankunft zurück in Sofia erklärte sie, niemand vom bulgarischen Sportministerium habe sie aufgesucht. Deshalb machte sie den ersten Schritt und trat vor die Presse:

Ich bin 33 Jahre alt und die Olympischen Spiele in Rio hätten nach 25 Jahren mein letzter Wettkampf werden sollen. Es besteht keinerlei Logik dahinter, meine Karriere so beenden zu wollen“, sagte Danekowa. „Im internationalen Vergleich war ich schon immer eher eine Außenseiterin. Ich bin keine Spitzensportlerin und werde es auch nie werden. Das bedeutet aber keinesfalls, dass ich um meine Rechte nicht kämpfen werde. Ich erkläre hiermit noch einmal: ich habe diese verbotene Substanz nicht eingenommen“, sagte die Hürdenläuferin auf ihrer Pressekonferenz gestern. Und erzählte, was eigentlich in Rio passiert ist:

Am 26. Juni, etwa einen Monat vor meiner Abreise nach Rio de Janero, wurde ich bei den Balkanspielen in Rumänien auf Doping getestet. Die Probe war negativ“, erzählt Sylvia Danekowa. „Nach dem Wettkampf habe ich mich im Trainingslager im Hochleistungssportzentrum Belmeken in Bulgarien auf die Spiele vorbereitet. Dort führen sowohl die Weltantidopingagentur WADA, als auch die bulgarische Dopingagentur regelmäßig Tests durch. Also kann ich diese Substanz nicht dort eingenommen haben. Am 26. Juli kam ich im olympischen Dorf in Rio de Janeiro an. Ich bin ja eine erfahrene Leichtathletin und weiß, dass man während der Spiele ganz bestimmt getestet wird. Also kann ich es auch dort nicht gespritzt haben, die die Kontrolle nonstop läuft“, berichtet die Hürdenläuferin.

Am 30. Juli wurde ihr die erste Dopingprobe bei Olympia genommen. Sie fiel negativ aus. Am 1. August folgt der zweite Test – Blut und Urin. „Die erste Urinprobe war mit geringer Urindichte, also musste ich eine Kleinigkeit essen. In zwei Stunden habe ich dann die zweite Urinprobe abgegeben“, erzählte Sylvia Danekowa. Am 8. August erreichte sie dann ein Schreiben der WADA, das besagt, Danekowas erste Probe sei negativ, die zweite aber positiv getestet worden. „Ich sagte mir, das kann doch nicht wahr sein“, sagte die Leichtathletin. Und erzählt weiter über die Ungereimtheiten: „Als ich die B-Probe eingefordert habe, stellte es sich heraus, dass ein und die gleiche Urinprobe unterschiedliche Urindichte aufweist“, behauptet Sylvia Danekowa, und vermutet, was passiert sein könnte:

Für mich gibt es zwei Möglichkeiten: entweder ist nicht mein Urin getestet worden. Oder aber man hat die Urinprobe unrechtmäßig aufbewahrt. In beiden Fällen ist das Ergebnis ungültig. Aus diesem Grund werde ich bis zum Ende kämpfen und vors Gericht ziehen, um meinen Namen reinzuwaschen“, kündigte Sylvia Danekowa an.

Deutsche Fassung: Vessela Vladkova



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