Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Die Ausstellung „Musen und Modelle“ – ein Schnittpunkt europäischer Kunst

БНР Новини
3
Gemälde von Mascha Schiwkowa
Foto: nationalartgallerybg.org

In der Nationalgalerie „Quadrat 500“ wurde die Ausstellung „Musen und Modelle“ eröffnet, die dem nackten Frauenkörper gewidmet ist. Das ist ein ewiges Thema, das die Künstler seit antiken Zeiten bis zum heutigen Tag inspiriert. Kuratorin der Ausstellung ist Iskra Trajanowa. Ihre Wahl fiel auf Werke bulgarischer und ausländischer Künstler aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, deren Gemälde zum Galerienfonds gehören.

Nach der Befreiung Bulgariens von der türkischen Fremdherrschaft wurde in Sofia eine Malschule gegründet. Das war die erste Kunstschule im jungen bulgarischen Staat, die später in die Nationalen Kunstakademie umtransformiert wurde. Dort bekamen viele bulgarische Künstler ihre akademische Ausbildung. Die Werke einiger von ihnen sind in der Ausstellung „Musen und Modelle“ zu sehen, darunter die von Nikola Tanew, Kiril Zonew, Detschko Usunow, Mascha Schiwkowa, Boris Iwanow, Sultana Suruschon und Vera Nedkowa. Die Basis bildet aber das um 1900 von Mrkvičkagemalte Bild „Badende Frau“. Mrkvička wurde in Tschechien geboren, hat aber die bulgarische Staatsangehörigkeit erworben und gilt als bulgarischer Künstler.

Gemälde von André Favory
Zu den ausländischen Autoren, deren Werke in dieser Exposition ausgestellt sind, gehören Maurice Brianchon, Maurice Loutreuil, AndréFavory, Jules Cavaillès, Roland Oudot, Philippe Maliavine und andere.

„Das Interesse der Kuratoren gilt zehn bulgarischen und zehn europäischen Künstlern, deren Bilder Teil unseres Museumsfonds sind“, erläutert Iskra Trajanowa. „Das ist die erste Ausstellung einer Reihe ähnlicher Initiativen im Rahmen des Projekts „Schnittpunkte“, das die Nationale Kunstgalerie gestartet hat.“

Ziel dieses Projekts ist, die kulturellen Wechselwirkungen zwischen der europäischen und der jungen bulgarischen Kunst aufzuzeigen.

„Der nackte Körper ist ein guter Anlass, die vollwertige Präsenz der bulgarischen Künstler im europäischen Kontext zu veranschaulichen, vor allem in den ersten vier Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts, als sie bereits Selbstvertrauen gewonnen hatten“, sagt Iskra Trajanowa. „Sie hatten bereits eine solide akademische Ausbildung, die sie oft in den größten Kunstmetropolen Europas erworben hatten – in Paris und Wien, in Berlin, Florenz und Rom.“

Gemälde von Jules Cavaillès
Und so stellen Künstler aus Bulgarien und anderen Ländern des Alten Kontinents auf angesehenen europäischen Foren nebeneinander aus – im Salon der Unabhängigen, im Palast Tuileries, im Pariser Herbstsalon usw., nicht zu vergessen auch die Teilnahme bulgarischer Künstler an den Pariser Weltausstellungen in den Jahren 1900 und 1937 sowie an der internationalen Kunstausstellung in Venedig.

Auf die Frage, wie heutzutage der nackte Körper abgebildet wird, meinte die Kuratorin: Wie in der Antike, da damals die idealen Proportionen festgelegt wurden. Das ist das Bild vom idealen Körper, das jeder moderne Künstler in seinem Bewusstsein trägt.

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: nationalartgallerybg.org



Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

Galerie

mehr aus dieser Rubrik…

Bulgarien aus der Sicht von Bettany Hughes

Die Geschichte braucht immer gute E rzähler. Herodot wird als Vater der Geschichte bezeichnet, nicht nur, weil er die erste Geschichte schrieb, sondern weil er seine Texte als erster öffentlich im Odeon von Athen vor las. Es gibt zwei..

veröffentlicht am 11.08.24 um 11:05

Schriftstellerinnen aus 7 Ländern beteiligen sich an Kreativcamp in Tschepelare

Tschepelare wird erneut zum kreativen Zufluchtsort für zehn Schriftstellerinnen aus Bulgarien, Spanien, Polen, der Ukraine, Belgien, Großbritannien und Serbien geworden , berichtete die BTA. Das Rhopodenstädtchen ist zum zweiten Mal..

veröffentlicht am 10.08.24 um 08:25

Warna lädt erneut zum RADAR-Festival ein

30 Musiker und bildende Künstler finden sich zum RADAR-Festival ein, das vom 2. bis 4. August in der bulgarischen Schwarzmeermetropole Warna stattfindet. Seine elfte Ausgabe verspricht, mit acht Konzerten und zwei Kreativ-Workshops, an denen..

veröffentlicht am 03.08.24 um 11:10