Der Sommer brachte den Freunden von Comics in Bulgarien eine Überraschung – auf dem Markt erschien eine Sammlung bulgarischer Comics unter den Namen „Über dem Regenbogen 2“. Sieben der Zeichner der legendären Comic-Zeitschrift „Regenbogen“, die von 1979 bis 1992 erschien, haben nach drei Jahren die langerwartete zweite Ausgabe fertiggestellt, erneut herausgegeben von der Vereinigung „Projekt Regenbogen“.
Die offizielle Präsentation des zweiten Bandes wurde von einer Ausstellung begleitet, die deutlich machte, dass man die erste Ausgabe qualitativ weit hinter sich gelassen hat; dafür versprühte die erste Spontanität und Experimentierfreudigkeit. Alles bleibt also eine Frage des Geschmacks. Die Helden sind nach wie vor dieselben, wie sie die Comics-Freunde aus den Heften der 80er Jahre her kennen. Es sind aber auch neue hinzugekommen, die deutlich machen, dass es durchaus keine Retro-Ausgabe ist. Die Zeichner sind aber nach wie vor die gleichen.
„Es sind insgesamt sieben bulgarische Grafiker“, sagt Petar Stanimirow, der einer von ihnen ist. „Der neue Band übertrifft jedoch alle bisherigen an Größe, denn er ist ganze 136 Seiten dick; die Comics umfassen 131 Seiten. Wir haben lange daran gearbeitet und schließlich folgt dieser Band den heimischen Traditionen, ist gleichzeitig aber auch sehr modern geworden. Die Geschichten selbst sind sehr lang, wobei nur meine eine Fortsetzung aus dem ersten Band darstellt. Das liegt an der Geschichte selbst, die auf lediglich 20 Seiten nicht erzählt werden kann. Sie geht auch im zweiten Band nicht zu Ende und wird im „Über dem Regenbogen 3“ eine Fortsetzung erfahren.“
„Ich denke, dass sich meine Kollegen und ich der Bedeutung des Comic-Magazins „Regenbogen“ erst nach dem Aufkommen des Internets bewusst geworden sind“, sagt weiter Petar Stanimirow. „Vordem wussten wir nicht, dass die Zeitschrift weiterhin so populär ist, obwohl sie seit Jahrzehnten nicht mehr erschienen ist. Das ist einzigartig. Es zeigt, dass ein Bedarf an einheimischen Comics besteht. Daher müssen wir die Tradition fortsetzen, auch wenn es dieses Genre in Bulgarien nicht sehr einfach hat.“
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
Fotos: Privatarchiv
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