Die ersten Fahrrad-Kunststücke erlernte Hristo Iliew, als er 14 Jahre alt war. Je mehr er in die Welt der Stunts mit dem Fahrrad eindrang, desto stärker beherrschten sie sein Leben. Was hat ihn so süchtig auf den Bicycle Motocross, kurz BMX genannt, gemacht?
„Es waren viele Dinge“, sagt er. „Angefangen bei dem Gefühl, dass man mit dem Fahrrad Dinge macht, die andere nicht können, bis hin zu der Welt der Freaks, die sich mit Extremsportarten befassen. Diese Gemeinschaft hat ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl und man fühlt sich am richtigen Ort.“
Hristo Iliew ist heute 20 Jahre alt und wird als der beste BMX-Rider Bulgariens angesehen. Er hat eine Reihe prestigevoller in- und ausländischer Preise erhalten. Immer mehr Kinder und Jugendliche verschreiben sich diesem Sport und das freut Hristo, obwohl es in Bulgarien an den entsprechenden Bedingungen für ein richtiges Bicycle Motocross fehlt. Wo trainieren sie dann?
„Überall“, sagt Hristo. „Leider fehlt es an professionellen BMX-Geländen. In anderen Ländern gibt es spezielle Bike-Parks mit entsprechenden Hindernissen, wo man gefahrlos neue Tricks lernen kann. In Sofia gibt es nur einen solchen Platz und der ist im Studentenviertel. Er ist aber in einem schlechten Zustand, obwohl man für seine Nutzung Eintritt zahlen muss. Eigentlich gibt es in jeder Stadt eine solche Anlage – die Bedingungen sind aber dennoch nicht besonders gut. Es wird nur so viel für das BMX gemacht, um etwas abrechnen zu können.“
Und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass man die meisten BMX-Rider in der Parkanlage vor dem Nationalen Kulturpalast im Zentrum Sofias antrifft. Dort gibt es genügend Treppen, Rampen und andere Einrichtungen, die als „Hindernisse“ zweckentfremdet werden. Das ist aber keineswegs ungefährlich. „Mit der Zeit lernt man, schmerzloser zu fallen“, meint Hristo. Als Kind hat er Sambo trainiert, bei dem man auch richtiges Fallen erlernt. Und dennoch! Die meisten Eltern sind nicht gerade begeistert, dass sich ihre Kinder mit einem solchen Sport beschäftigen. Wie war es bei Hristo?
„Zu Beginn haben sie sich Sorgen gemacht, haben dann aber gesehen, dass mir dieser Sport im Leben weiterhilft – er bringt einem Beständigkeit, Freundschaft und Risikoeinschätzung bei“, sagt Hristo Iliew. „Meine Eltern fanden sogar Gefallen an ihm und freuen sich nun, dass ich mich mit etwas beschäftige. Das ist besonders im Teenageralter wichtig, wo man leicht abrutschen kann. Mir sind so Saufgelage und ähnliche Dinge erspart geblieben.“
Einige der Tricks, die die BMX-Fahrer erlernen, sehen sehr gefährlich aus und lassen unweigerlich Angst aufkommen. Sind es das Adrenalin und das Risiko, dass diesen Sport so attraktiv machen?
„Ich persönlich gehöre zu jenen die auf Nummer sicher gehen“, sagt Hristo. „Ich probiere erst dann einen Stunt aus, wenn ich mit sicher bin, dass ich ihn auch machen kann – zumindest zu 99 Prozent, denn 100prozentige Sicherheit gibt es nicht. In den Extermsportarten gibt es aber Typen, die gerade darauf aus sind – sie machen es wegen der starken Gefühle; ihnen ist es gleich, ob es klappt, oder sie verunglücken. Anscheinend macht es jeder aus anderen Gründen.“
Hristo ist den älteren Ridern dankbar, die in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts damit angefangen haben. Es war eine Zeit, in der es noch kein Internet gab und die Tricks haben sie sich allein ausgedacht. Mit großer Beharrlichkeit haben sich die älteren Generationen Fähigkeiten angeeignet und sie auch an die jüngeren weitergegeben. Was rät nun Hristo seinerseits den Anfängern?
„Man muss Ausdauer besitzen und gleichzeitig Freude dabei empfinden“, meint der BMX-Rider. „Man darf sich nicht ärgern, was man häufig macht, wenn etwas nicht klappt. Am Anfang habe auch ich mich viel geärgert, vor allem wenn es etwas beim wiederholten Mal nicht mehr gelingen wollte. Ich war wütend, habe geschimpft und mein Rad hingeworfen. Dann aber sagte ich mir, dass das nicht normal ist und man solche Gefühlsausbrüche unter Kontrolle halten muss“, sagte abschließend Bulgariens bester BMX-Fahrer Hristo Iliew.
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
Fotos: bereitgestellt von BMX.bg
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