Die Sportlaufbahn der bulgarischen Badmintonspielerin Linda Zetchiri ist recht ungewöhnlich. Wie vieles andere auch, begann alles ganz harmlos:
„Am Anfang fing es als Spiel in meiner Kindheit an“, erinnert sich die heute 28jährige Sportlerin. „In den Ferien spielte ich häufig mit meiner Familie Federball und langsam verliebte ich mich in diesen Sport.“
Ihre Schwester Dzhema, die in der Zwischenzeit in die Rolle ihrer Managerin geschlüpft ist, fügt ihrerseits hinzu: „Für gewöhnlich gab es auch einen Preis für den Gewinner – nämlich eine Flasche Limo. Es herrschte also eine wahre Wettbewerbsstimmung und die Konkurrenz, die zwischen uns bestand, hat sie mit der Zeit in eine Spielerin von nationaler und europäischer Bedeutung verwandelt.“
Dazu musste sie aber erst einmal Bulgarien verlassen, denn als sie 15 Jahre alt war, wurde sie von einer dänischen Trainerin entdeckt und nach Dänemark eingeladen, wo sie ihre Karriere aufbauen sollte. Die Entscheidung, allein dorthin zu fahren, ist ihr sicher nicht leicht gefallen, oder?
„Ich war von klein auf motiviert und bereits in den ersten Wettbewerben in Bulgarien war ich mir bewusst, dass ich eine der weltbesten Spielerinnen werden wollte“, sagt Linda. „Der Sport hat mir immer sehr gut gefallen, was mich in meinen Schritten bestärkte. Es fiel mir natürlich nicht leicht, ins Ausland zu gehen – ich erfüllte mir aber damit einen Kinderwunsch. Ich hatte es zu Beginn nicht einfach, doch wenn man ein klares Ziel vor Augen hat, denkt man weniger an die Schwierigkeiten, als an die Herausforderungen.“
Nach fünf Erfolgsjahren in Dänemark erlitt Linda eine schwere Verletzung und musste operiert werden – ein Teil des Knorpels am Kniegelenk musste sogar entfernt werden. Danach kehrte sie nach Bulgarien zurück. Obwohl man ihr nahe legte, ihre Sportkarriere aufzugeben, ließ sie nicht locker. Sie brachte die physischen und psychischen Kräfte auf, weiterzumachen.
„In solchen schweren Augenblicken hilft einem das Ziel vor den Augen und der Wunsch, es zu erreichen“, sagt Linda. „In jeder Hürde, die sich vor mir auftürmt sehe ich eine nützliche Sache. Ich versuche immer, die Dinge von ihrer guten Seite zu sehen.“
Der Vater von Linda Zetchiri ist zur Hälfte Albaner und zur Hälfte Italiener. Linda fühlt sich aber als 100prozentige Bulgarin und führt ihren Kampfgeist auf ihre bulgarischen Vorfahren zurück. Man hat ihr mehrmals vorgeschlagen, für andere Länder anzutreten – sie hat aber stets abgelehnt, denn...
„Der Stein wiegt an seinem Ort, wie ein altes bulgarisches Sprichwort sagt“ meint Linda. „Ich habe niemals den seelischen Wunsch verspürt, ein anderes Land zu vertreten. Wenn man beim Sport aber nicht mit Herz und Seele dabei ist, hat man keinen Erfolg. Ich meinerseits kämpfe aus ganzen Herzen für mein Land.“
Linda Zetchiri nimmt derzeit in der Badminton-Weltrangliste den Platz 38 ein. Sie hatte es bereits auf den 26. Platz geschafft und besitzt eine ganze Medaillensammlung.
„Den vielleicht schwersten Sieg errang ich vor wenigen Monaten“, sagt die Sportlerin. „Mit anderen Sportkolleginnen aus Bulgarien beteiligte ich mich an den Europäischen Mannschaftsmeisterschaften, bei denen wir es bis ins Finale schafften. In den Viertelfinalkämpfen trat unser Doppel gegen das Spaniens an, dem die derzeitige Weltmeisterin angehört. Unser Weiterkommen hing von diesem Spiel ab und wir erkämpften uns den wohl schwersten, aber auch attraktivsten Sieg.“
Und so errang Bulgarien Silber – der bislang größte Erfolg einer bulgarischen Badmintonmannschaft, aber auch für Linda, die sich auf die Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro vorbereitet. Sie wird eine der drei Badmintonspielerinnen sein, die Bulgarien vertreten werden.
„Die Vorbereitungen auf die Olympiade in Rio laufen sehr gut“, versicherte uns Linda. „Seit zwei Wochen trainieren wir hart – es geht darum, physisch, psychisch und technisch auf der Höhe zu sein. Ich warte mit Ungeduld auf die Spiele und rechne mir Medaillenchancen aus“, sagte abschließend die bulgarische Badmintonspielerin Linda Zetchiri.
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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