Wratza ist eine der fünf bulgarischen Städte, die eine Einladung für die Internationale Tourismusfachmesse 2017 in Paris erhalten haben. Das ist sozusagen eine Anerkennung für die ausgesprochen interessante Präsentation der Stadt auf der Kulturtourismusmesse in Weliko Tarnowo. Dort wartete Wratza mit sehr interessanten Freizeitmöglichkeiten auf. Etwa mit dem „Vermächtnis des Königs“ – einem Weinritual mit silbernen Weingefäßen – Nachbildungen von Thrakerschätzen oder mit dem „Brot Gottes“ – eine künstlerische Rekonstruktion, Demonstration und Verkostung von Traditionsgerichten aus Tschelopek und der Wratza-Region, das Mahlen von Dinkel und rituelles Brotbacken mit authentischen, 8000 Jahre alten Hilfsmitteln.
Insider verbinden Wratza mit der Wanderung auf den Okoltschitza-Berg während der Botew-Tage, mit dem zweitgrößten Wasserfall unseres Landes namens Skaklja und der Ledenika-Höhle. Der Wratza-Balkan bietet alles, was das Touristenherz begehrt – Felsklettern, Wandertouren, Höhlentourismus und Gleitschirmfliegen. Seit mehreren Jahren setzt die Gemeinde zudem verstärkt auf Kulturtourismus. Die diesjährige Touristensaison steht ganz im Zeichen zweier Jahrestage. Zum einen wurde vor genau 30 Jahren ein Großteil des Thrakerschatzes von Rogozen freigelegt, zum anderen begeht man in diesem Jahr den 140. Todestag des bulgarischen Poeten und Revolutionärs Hristo Botew.
Was man darüber hinaus in der Region erleben kann, erfahren wir vom Direktor des Wratzaer Regionalmuseums für Geschichte Georgi Dimitrow:
„Die Gemeinde Wratza wartet mit beeindruckenden natürlichen Gegebenheiten auf. Der Wratza-Balkan bietet beste Voraussetzungen für Bergtourismus“, schwärmt der Museumschef. „Ferner sind wir darum bemüht, den Kulturtourismus nicht einseitig zu entwickeln. Bei Gegebenheiten wie den unseren müssen Kultur und Natur Hand in Hand gehen.“
Wratza ist für seine Traditionsfestivals der Volksbräuche und lokalen Kulturtraditionen bekannt, Genannt sei das internationale Wreme-Festival, das alle zwei Jahre stattfindet und Jugendliche aus bis zu acht Ländern versammelt. Darüber hinaus organisiert die Stadt nun das dritte Jahr in Folge ein Festival, das eigentlich eher ein Experiment war. Es stellte sich jedoch heraus, dass diese Idee großes Potential hat. Gemeint ist das Festival für alte Kulturen „Sonne der Todorka“ verbunden mit den historischen Funden in der prähistorischen Siedlung und dem Kultzentrum Ohoden. Neuheiten sind u.a. ein Zeltlager in Nachbarschaft der Ausgrabungsstätte und eine Bühne, auf welcher verschiedene historische Nachstellungen gezeigt werden. Das Interesse für dieses Festival ist enorm. Nicht zuletzt auch wegen der s.g. Archäologenschule, wo der Nachwuchs buchstäblich in die Rolle von Indiana Jones schlüpfen und unter Anleitung diverse Artefakte freilegen kann.
Leider kann die Gemeinde dafür nicht mit finanzieller Hilfe vom Staat rechnen und muss die Ausgrabungen und den Ausbau des Kulturtourismus in der Region im Alleingang schultern.
Die malerische Umgebung von Wratza gleicht einer Zeitmaschine, die einen an die unglaublichsten Orte aus verschiedenen Epochen bringt. Gönnen sie sich diesen Ausflug durch die Wiedergeburtszeit, das Mittelalter und die Epoche der Thraker. Er wird ihnen ewig in Erinnerung bleiben!
Übersetzung: Christine Christov
Fotos: arhivatora.com, montana-info.net и bulgariatravel.orgTourismus: Der alte Schlepplift im Dorf Gowedarzi in der Gemeinde Samokow, der Touristen zum Maljowiza-Gipfel im Rila-Gebirge befördert, soll zu einem Vierer-Sessellift mit einer Förderleistung von 1.520 Personen pro Stunde umgebaut werden. Der..
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