Vor neun Jahren legt Stefan Spasow mit seinen Angehörigen eine Plantage für Pirin-Tee an. Gelegen ist sie im Südwesten Bulgariens beim Dorf Nowo Leski am Fuße des 1.200 Meter hohen Heiligen-Geist-Berges und damit dort, wo der Tee auch ohne menschliches Zutun wächst. Die Pflanze ist ein Balkan-Endemit. In Anlehnung an ihre Verbreitungsgebiete hat sie drei weitere Namen – Mursalski-Tee in Anlehnung an die Mursalitza-Gegend in den Rhodopen, Alibotusch-Tee in Bezug auf die gleichnamige Gegend im Süden des Piringebirges und Scharplaninski-Tee in Anlehnung an das Schargebirge in Mazedonien.
Ausgiebige Studien im In- und Ausland sind zu dem Schluss gekommen, dass das Heilkraut über eine einzigartige Struktur verfügt und 19 Mikroelemente enthält, die für den menschlichen Körper von erstrangiger Bedeutung sind. Genannt seien Selen, Zink, Kupfer und gesundheitsfördernde Wirkstoffe wie Flavonoide, Terpenoide, ätherische Öle etc. Genau aus diesem Grund beschlossen Stefan und seine Familie, diesen Tee anzubauen und zu verbreiten.
„Der Tee wächst in einer Höhe von 1000-1200 Metern. Seine Struktur ähnelt der des Edelweiß, was ihn sehr widerstandsfähig gegen Temperaturschwankungen macht, erklärt Stefan Spasow. „Der Tee stärkt das Immunsystem und die Abwehrkräfte. Laboruntersuchen belegen, dass der Tee die Zellalterung verlangsamt, die Zellen stärkt, die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit steigert, bei Lebererkrankungen hilft und eine fördernde Wirkung auf das Ausscheidungs- und das Atmungssystem hat. In den Bergen des Piringebirges wird er schon lange gegen Asthma, Bronchitis und Husten verwendet. Seit mehreren Jahren schicken wir Proben in ein deutsches Labor, das für einen der größten Pharma- und Heilkräuterkonzerne arbeitet. Auch dieses stellte fest, dass der Pirin-Tee ein schlagkräftiges Antioxidans ist, das die Bildung von Krebszellen verhindert und das Gedächtnis verbessert. Sein Einzug in die Pharmazie in Form einer Tinktur wurde bereits patentiert.“
Der Pirin-Tee wird zudem als entzündungshemmender und verdauungsfördernder Wirkstoff genutzt und gilt als Aphrodisiakum. Er hilft bei Nierenproblemen, regt den Energiestoffwechsel an und hat eine ausgesprochen positive Wirkung auf das Ausscheidungs- und das Geschlechtssystem.
Die Teeplantage von Stefan erstreckt sich auf 800 Quadratmetern. Der Anbau der Pflanze sei sehr schwierig, da das Terrain keinen Einsatz von Maschinen erlaube und alle Arbeiten von Hand verrichtet werden müssten, erklärt Stefan. Die Arbeit lohne sich jedoch, da es sich hierbei um ein bulgarisches Traditionsprodukt handele, das die internationalen Märkte erobern wird. In Kürze soll der Tee in Deutschland auf den Markt kommen. Auch mit Japan werden bereits Verhandlungen geführt.
Das Landwirtschaftsministerium hat mit einer Ladenkette in Deutschland eine „Bulgarische Woche“ vereinbart. Es wäre schön, so Stefan, wenn sein Produkt dann auch am bulgarischen Stand präsentiert würde.
Der Tee seiner Plantage ist als Bioprodukt zertifiziert. D.h., es werden keine Kunstdünger und gefährlichen Chemikalien verwendet, was regelmäßig kontrolliert wird.
Auch die Zubereitung ist ganz einfach. Man übergießt drei bis vier Blütenstängel mit einem Liter Wasser, bringt das Ganze zum Kochen und lässt es 15 Minuten ziehen. Getrunken wird der Tee morgens, mittags und abends.
Übersetzung: Christine Christov
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