Das Album ist schon lange fällig gewesen, meinen ihre Fans, denn ihre letzte CD kam vor ganzen vier Jahren heraus. Das neueste Album ist übrigens ihr viertes selbständiges, das sie produziert hat.
„Die Schönheit ist ein Tempel, ein besonderer persönlicher Raum, den jeder natürlich auf seine Weise sieht“, meint Beloslawa. „Ich kümmere mich um diesen Tempel, der für mich das Herz ist. In der Einleitung des Titelsongs der CD erzähle ich, wie die Schönheit sich die Welt erobert, solange sie jung ist. Später, im Alter, bleibt sie hoffnungslos zurück. Sie hinterlässt aber eine deutliche Spur – es ist ein ganzes Universum, das in unserer Seele lebt und sich von der guten Musik und von der Liebe ernährt. In meinen Augen, wie auch in denen meiner Kollegen, die mit mir auf der Bühne stehen, stellt die Musik eine Quelle der Eingebung dar; sie ist eine Nahrung... eben auch für die Schönheit.“
Das Album ist ein Doppelalbum – es enthält zwei CDs. „Das war auch unser kleines Geheimnis, das wir erst auf dem Konzert am Samstag gelüftet haben“, erzählt Beloslawa. „Die erste CD enthält zehn Titel, in denen ich von der Perkussionistin Lili Jontschewa, den Kontrabassisten Jurij Boschinow und dem Pianisten Jivko Petrov begleitet werde. Dieses Projekt reift bereits seit 12 Jahren und es wurde Zeit, dass die Songs endlich in CD-Form erscheinen, zumal sie dem Publikum bereits bekannt sind. Die zweite CD des Albums „Schönheit“ enthält ebenfalls zehn Titel. Davon sind die Hälfte bereits als Single auf dem Musikmarkt erschienen. Das sind: „Es gibt nicht“, „Die Zeit für mich bist du“, „Sommer hinter der Ecke“ und „Die Schönheit“; das fünfte Lied, „Traum“, habe ich mit Wladimir Ampow (alias Grafa) produziert. Unter den ganz neuen Liedern ist „Mama“. Es kam ganz spontan zustande. Zu Jahresbeginn meldete sich der Gitarrist Antoni Rikew, von dem drei der Titel des Albums stammen, und stellte mir eine Melodie vor. Sie begann mir im Kopf herumzuschwirren und bis zum Abend war der Text fertig – ich war dann der glücklichste Mensch auf der Welt. Das Lied habe ich meiner eignen Mutter gewidmet.“
Nachdem das neue Album von Beloslawa in Sofia vorgestellt wurde, soll es auch in anderen Städten des Landes popularisiert werden. Nächste Station ist Burgas am Schwarzen Meer, wo die Sängerin im dortigen Opernhaus ein Konzert geben wird.
„Nach dem 23. April in Sofia wird das am 25. April in Burgas sein – es wird Musik zwischen fünf Planeten werden“, sagt Beloslawa und erläutert: „Damit meine ich meine Kollegen, denn jeder von ihnen besitzt eine so reiche Musikwelt, wie die eines ganzen Planeten. Jivko Petrov ist ein Pianist, ohne den ich bereits seit 18 Jahren nicht auskommen kann. Er ist auch der Produzent der meisten Lieder des neuen Albums – sie stammen von ihm und er hat sie auch arrangiert. Etwa genauso lange arbeite ich mit dem Perkussionisten Dimitar Semow zusammen. Mit dem Trompeter Rossen Sachariew wiederum kreuzen sich unsere Wege auf der Bühne seit fast 15 Jahren. Der Kontrabassist Dimitar Karamfilow ist seinerseits ein fantastischer Jazz-Musiker, den wir für unser Projekt begeistern konnten. Es haben auch andere mitgemacht, bei denen ich mich bedanken möchte – daher sage ich immer, dass ich mich zwischen Planeten fühle, wenn ich mit ihnen singe. Manchmal gelingt es mir, mich von meiner Interpretation loszulösen, um ihre Musik richtig zu genießen.“
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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