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Geschäftswelt initiiert Bildungsprogramme in Bulgarien

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Foto: Archiv

In Bulgarien ist so gut wie keine Koppelung zwischen Bildung und Geschäftswelt vorhanden. Das ist ein komplexes Problem, das seit Jahrzehnten existiert. Die schlechte Verteilung der staatlichen Finanzierung der Universitäten lässt deren materielle Basis verkommen, was wiederum die Motivation sowohl der Lektoren als auch der Studenten schrumpfen lässt. Und so müssen die jungen Leute, die einen Job anfangen, zusätzlich in ihre Arbeit eingeschult werden.

Die missliche Situation könnte sich aber bald zum Positiven wenden. Ein erster Hoffnungsstrahl ist der Rahmenvertrag für Zusammenarbeit, den die Hochschule für Post und Telekommunikationen in Sofia und einige der größten IT-Unternehmen in Bulgarien unterzeichnet haben. Damit startet das erste gemeinsame akademische Programm in Bulgarien, das auf den Prinzipien öffentlich-privater Partnerschaft fußt. Sein Ziel ist eine hochwertige Berufsausbildung, bei der IT-Firmen aus der Branche direkt mit den Studenten zusammenarbeiten. Über die positiven Aspekte dieses Vorgehens sagte der Rektor der Hochschule für Post und Telekommunikationen Prof. Dimitar Radew Folgendes:

СнимкаDie Fachrichtung „Computerverwaltung von Software-Apps“ wurde vor einem Jahr gänzlich auf Wunsch der Unternehmer eingeführt“, erläutert Prof. Radew. „Der Unterrichtsplan entspricht sowohl den Anforderungen für Hochschulbildung als auch den Kriterien der Arbeitgeber im IT-Sektor. Diese Fachrichtung zeichnet sich durch einen intensiven Englischunterricht im ersten Studienjahr aus. Am Schluss halten die Studenten eine Prüfung ab, wie sie bei der Bewerbung in multinationalen Firmen üblich ist, an denen Englisch die Arbeitssprache ist. Im zweiten Studienjahr müssen die jungen Leute über die nötigen Fähigkeiten für Teamarbeit an der Firma verfügen. Nach dem ersten Studienjahr stellen wir unseren Studenten reale Businessaufgaben in einem realen Umfeld. Wir haben bereits Studenten, die die besagte Firma anheuern will. Im kommenden Jahr werden wir die Zahl der Studenten in dieser Fachrichtung verdoppeln, da auch andere globale Unternehmen aus dem IT-Sektor Interesse daran bekunden. Das Bildungsministerium stellt momentan einen Rat für Softwarebildung auf und hat den Ehrgeiz, die nötigen 20.000 IT- Experten auszubilden.

Zur Zeit arbeiten wir an einem gemeinsamen Projekt mit anderen Outsourcing-Firmen aus dem IT-Sektor“, erläutert Prof. Radew. „Wir bereiten mehrere modern ausgerüstete Computersäle vor. Viele Unternehmen schlagen unseren Studenten ein Praktikum oder Teilzeitarbeit vor. Wir sind darum bemüht, Geschäftsleute zu finden, die uns bei der Bildung von Kadern unterstützen. Damit die Hochschuldbildung in Bulgarien Bestand hat und wir die jungen Bulgaren dazu motivieren, wieder in die Heimat zurückzukehren, müssen wir den Forderungen der Unternehmer genügen. In Bulgarien agieren viele multinationale Firmen, an deren Kriterien wir die Ausbildung unserer Spezialisten adaptieren müssen. Natürlich darf das nicht auf Kosten der anderen Vorteile der bulgarischen Hochschulbildung passieren, da man auch in westlichen Ländern unseren Studenten fundierte Kenntnisse eingesteht. Nun müssen wir uns auch auf ihre professionelle Bildung konzentrieren, damit sie sofort einen Job auf guten Positionen starten können“, so Prof. Radew.

Wie sehen die Ziele der künftigen Hochschulbildung in seinen Augen aus?

Wir wollen auch andere moderne Unterrichtsmethoden einführen wie beispielsweise Online-Bildung, damit wir nicht nur Experten aus den Firmen einladen können, mit denen wir zusammenarbeiten, sondern auch Lektoren aus unterschiedlichen europäischen Universitäten, damit sie Online-Kurse führen. Das wird unserer Ansicht nach die Qualität der Bildung steigern. Wir wollen für gut ausgebildete und motivierte Studenten sorgen. Das Wichtigste ist momentan, die jungen Leute zum Lernen zu motivieren. Sie werden lernen, wenn sie mit positiven Ergebnissen für sich rechnen können“, sagte abschließend der Rektor der Hochschule für Post und Telekommunikationen Prof. Dimitar Radew.

Übersetzung: Rossiza Radulowa



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