„Die Wintersaison stand ganz im Zeichen des Schneemangels“, hat der Vorsitzende des Verbands der Reiseveranstalter Bajko Bajkow dieser Tage erklärt. Und die Skigebiete stimmen ihm zu: „Die schwierigste Saison seit vielen Jahren“ – so umschreibt sie der Chef von Pamporovo Marijan Beljakow. Trotz der Schwierigkeiten hat aber das Skigebiet in den Rhodopen auch Erfreuliches zu melden.
„Pamporovo hatte in diesem Winter rund 250.000 Gäste, die wesentlich mehr gewesen wären, falls der Schnee früher gekommen wäre“, sagt Marijan Beljakow wenige Tage vor dem offiziellen Ende der Wintersaison. „Bekanntlich richten sich die Menschen nach den Fernsehbildern und der Wettervorhersage. Dennoch muss ich betonen, dass bis zur Mitte Februar die Bedingungen in Pamporovo sehr gut waren. Seit Mitte Dezember hatten wir mindestens zehn geöffnete Skipisten, was wir natürlich dem Kunstschnee zu verdanken haben.“
Die Wettervorhersage und vor allem der Schnee wird wohl künftig das große Fragezeichen für alle Skihasen sein. In diesem Jahr litt sogar der alpine Weltcup darunter und zahlreiche Rennen mussten abgesagt oder verschoben werden. Der Klimawandel ist in Europas Skigebieten deutlich zu spüren. Reicht es aus, Kunstschneekanonen zu haben?
„Entgegen der verbreiteten Meinung denke ich nicht, dass wir von einem katastrophalen Klimawandel sprechen können“, sagt Marijan Beljakow. „Es ist durchaus zu erwarten, dass alle 5 bis 8 Jahren mal eine warme Saison ohne Schnee kommt. Und trotzdem muss ich sagen, dass jedes halbwegs modernes Skigebiet auf den Kunstschnee nicht verzichten darf, aber aus einem anderen Grund: Der Kunstschnee hat einen viel stabileren Kristallaufbau, als der natürliche Schnee. Die gute Mischung zwischen natürlichem Schnee und Kunstschnee sorgt für strapazierfähige Pistenverhältnisse“, meint der Resortchef.
Auch in diesem Winter setzte Pamporovo auf seine Stammgäste. Zum zweiten Jahr in Folge ist Pamporovo die beliebteste Destination für bulgarische Urlauber. Neben den einheimischen Touristen haben aber auch wieder viele türkische, griechische und rumänische Urlauber, wie auch Engländer und Russen ihre Winterferien in den Rhodopen verbracht. Der Marketingchefin Tatjana Marinowa zufolge wird Pamporovo sowohl von Familien mit Kindern bevorzugt, als auch von erfahrenen Skifahrern. In der neuen Saison bereitet Pamporovo zudem eine Überraschung vor – den Zusammenschluss mit dem naheliegenden Tschepelare. Solche Fusionen sind in den Alpenländern eine verbreitete Praxis.
„Tschepelare wird Teil von Pamprovo, was für unsere Gäste ein sehr großer Vorteil sein wird“, meint Marinowa weiter. „Damit bauen wir unser Pistenangebot aus. Die wunderschöne Natur, die kristallklare Luft und die Ruhe der Rhodopen sind unsere Aushängeschilder und so wird es auch bleiben“, sagt Tatjana Marinowa.
Und obwohl in Pamporovo eine schwierige Saison zu Ende geht, hat das Skigebiet gleich zwei weitere erfreuliche Neuigkeiten. Nach beiden Europacup-Rennen in diesem Jahr wird Pamporovo Gastgeber der Ski-Weltmeisterschaften für Journalisten 2018. Daran nehmen jedes Jahr rund 200 Journalisten aus mehr als 30 Ländern teil. Damit trägt Bulgarien zum dritten Mal nach 1985 im Witoscha-Gebirge und 2006 in Bansko die Ski-WM für Journalisten aus. Die Jahrestreffen des Internationalen Skiklubs der Journalisten (SCIJ) finden seit 1953 statt. Die Kandidatur von Pamporovo wurde beim diesjährigen Treffen Mitte März im italienischen Sestriere von den vertretenen 32 Delegationen einstimmig angenommen.
Diese Weltmeisterschaft brachte Bulgarien erneut einen sportlichen Erfolg. Julian Stojanow gewann die Silbermedaille im Riesenslalom, und Vessela Vladkova kam auf den fünften Platz bei den Damen.
Nach der Ski-WM 2018 wird Pamporovo Gastgeber des Interski-Kongresses. Der Verband Interski arbeitet seit seiner Gründung im Jahre 1951 maßgeblich an der Entwicklung und Verbesserung des Schneesports weltweit. Der Weltverband der Skilehrer trifft sich alle vier Jahre und 2019 kommt er nach Pamporovo. Es werden mehr als 40 Nationen erwartet und Pamporovo hofft, durch diese zwei Sportforen Bulgarien als Wintersportdestination zu popularisieren.
Fotos: Vessela Vladkova
In der Galerie können Sie Bilder von den Ski-Weltmeisterschaften für Journalisten 2016 im italienischen Sestriere sehen.
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