Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Filmprojekt schildert Geschichte des Christentums in Bulgarien

БНР Новини
Einzelbild aus dem Film „Dostojno jest“

Zum ersten Mal wurde die religiöse Hymne „Dostojno jest“ im 10. Jahrhundert vor der Ikone der Jesusmutter Maria gesungen. Am Vorabend der Verkündigung des Herrn ist diese Hymne, die der Heiligen Gottesmutter gewidmet ist, auch im Nationalen Museum für Kirchengeschichte erklungen. Anlass war die Vorstellung eines Filmprojekts, das die Entstehung, Kraft und den Glauben unseres Volkes schildert und den Titel „Dostojno jest“ trägt.

Unterstützt wird dieses Filmprojekt von der Heiligen Synode, vom Patriarchen der Bulgarischen orthodoxen Kirche Neofit, von unterschiedlichen Ministerien, Gemeinden, Reiseveranstaltern sowie vom Bulgarischen Nationalen Rundfunk und Fernsehen und der Bulgarischen Nachrichtenagentur BTA.

Die Filmreihe besteht aus drei Serien von jeweils 40 Minuten Dauer, in denen die tausendjährige Geschichte des Christentums in unseren Landen beleuchtet wird. Ziel ist, unsere Glaubensgeschichte auferstehen zu lassen, sie für die nächsten Generationen zu erhalten und die christlichen Stätten in Bulgarien aufzuzeigen, die für sich für religiösen Tourismus eignen. Die Trilogie gibt den Zuschauern Einblicke in den christlichen Glauben in unseren Landen weit vor der Gründung der Bulgarischen orthodoxen Kirche im Jahre 870. Der erste Film – „Die Geburt“ – erzählt darüber, dass hier bereits im 1. Jahrhundert die ersten Apostelkirchen entstanden sind.

Wir wollten die frühchristliche Epoche beleuchten“, sagt der Filmautor Pawel Pawlow, der an der Theologischen Fakultät unterrichtet. „In unserer alten Geschichtsschreibung und vor allem zu kommunistischen Zeiten wurde sie extrem marginalisiert. Die Zeiten vor dem ersten christlichen Herrscher Zar Boris I. galten ausschließlich als heidnisch. Wir wollen von der Schaffung der ersten örtlichen Kirchen in unseren Territorien in der Apostelzeit erzählen – an der Schwarzmeerküste, an der Ägäis, in der Peripherie, in Serdika, Philipopolis. Ursprünglich sah das Projekt anders aus. Mein Anliegen war es aber, die frühe Geschichte des Christentums in Bulgarien zu schildern, um vom ersten Jahrhundert zu erzählen. Wir wollten die Apostel vorstellen und zeigen, dass unser Land in der Tat ein Land der Apostel ist. An der Schwarzmeerküste hat hier der Heilige Apostel Andreas gepredigt und an der Ägäis – der Heilige Apostel Paulus. Ich möchte ausdrücklich betonen, dass in Mösien, Thrakien und Mazedonien es bereits Mitte des 1. Jahrhunderts Apostelpredigten gegeben hat. Danach haben ihre Schüler und Nachfolger ein lokales Netz an Kirchen in den großen Städten errichtet – in Serdika, Philipopolis, Marcianopolis usw. Aus dem 2. Jahrhundert liegen bereits eindeutige Informationen über Kirchen in Debelt und andere Städte aus der Spätantike und dem frühen Mittelalter vor. Es sind Spuren vorhanden, wir wissen, welche Orte die Apostel besucht haben. Es sollte eine Karte gemacht werden, auf der man ihren Weg verfolgen kann. Es war ein großes Problem, diese Orte mit der Kamera zu erreichen. Die Wege dorthin sind meistens total von Pflanzen überwuchert, wenn die Zeit zum Drehen günstig ist. Es ist in der Tat eine wahre Entdeckungsreise, vor allem für die jungen Leute“, erzählte uns Pawel Pawlow.

Die Filme aus der Trilogie sollen in mehrere Sprachen übersetzt werden. Die Geschehnisse, Helden und die Objekte unserer Glaubensgeschichte werden mit modernsten Technologien widergegeben, begleitet von  Multikanalsounds, Unterwasser- und Luftaufnahmen, Spezialeffekten und mit Musik, die vom jungen Komponisten Georgi Stresow geschrieben wurde. Zum ersten Mal wird unsere reiche Kirchengeschichte auf eine solche Art und Weise präsentiert werden.

Übersetzung: Rossiza Radulowa



Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Die Gedenktafel auf dem Hügel Zarewez in Weliko Tarnowo, wo die Unabhängigkeit Bulgariens verkündet wurde

Im Jahr 1908 wurde die volle Freiheit unseres Landes errungen

Am 22. September 1908 wurde die Unabhängigkeit Bulgariens ausgerufen. Nach dem kühnsten Unabhängigkeitsakt in der bulgarischen Geschichte - der Vereinigung von Ostrumelien und dem Fürstentum Bulgarien - bewiesen die Bulgaren erneut die Stärke der..

veröffentlicht am 22.09.24 um 08:30
Verein für Nachstellungen „Mos Maiorum Ulpiae Serdicae“

Festival in Sofia lässt die Zeit von Kaiser Constantius II. wieder aufleben

Die Gäste und Einwohner von Sofia können am 21. und 22. September in die Zeit der Spätantike und der Herrschaft von Kaiser Constantius II. eintauchen - einem der Söhne Konstantins des Großen. Die Nachstellung wird vom Verein „Mos Maiorum..

veröffentlicht am 21.09.24 um 08:25

Geheimnisse von Sofia: Das Schicksal von Naum Torbow - dem Architekten der Zentralen Markthalle

Nach der Befreiung Bulgariens von der osmanischen Herrschaft strömten Architekten aus Europa nach Sofia, der 1879 proklamierten neuen bulgarischen Hauptstadt, um ihr ein modernes Aussehen und eine funktionelle Infrastruktur zu verleihen. In den..

veröffentlicht am 08.09.24 um 10:15