Nedik – das ist der Garant für einen perfekten Körper. Sein Name ist unter den bulgarischen Fitness-Freaks eine Legende. Bekannt ist er als Trainer und Moderator einer Fernsehshow für Fitness. Sein Rat ist selbst unter erfahrenen Trainern gefragt, den hier kennt sich Nedik aus. Die Trainingsstunden mit ihm sind von harter Arbeit, Schweiß und Scherzen geprägt.

Geboren wurde der Fitnesstrainer 1970 in Bogota, der Hauptstadt von Kolumbien. In Costa Rica und Nikaragua war er Juniorenlandesmeister in Bodybuilding. Darüber hinaus ist er dreifacher bulgarischer Landesmeister und Vizebalkanmeister. Sein Idol ist Arnold Schwarzenegger. 1993 kommt er der Bitte mehrerer Jugendlicher nach, ihnen beim Training zu helfen. Und so nimmt das Schicksal seinen Lauf.

"Die Arbeit macht mir Spaß, auch wenn sie nur 30% des Erfolgs ausmacht. Alles andere ist hartes Training", meint Nedik Nedew bescheiden. "Das Wichtigste ist dabei die Ernährung. Bekanntlich ist der Mensch ja das, was er isst. Das Training ist sehr wichtig, noch wichtiger sind jedoch der Schlaf und die Ernährung. Wenn ich mir etwas mehr gönne, nehme ich sofort zu. Deshalb ernähre ich mich stets gesund", meint Nedik und erzählt, wie.

"Eine Faustregel besagt, fünf bis sechs kleine Mahlzeiten am Tag anstatt Frühstück, Mittagessen und Abendbrot. Gefragt sind vor allem Eiweiß und Gemüse, weniger Obst und Kohlenhydrate, d.h. gegessen wird bevorzugt Fleisch und Gemüse. Auch Haferflocken sind geeignet. Wenn man Appetit auf ungesunde Dinge hat, wie beispielsweise Banitza, Süßes und Schokolade, dann sollte man sie morgens essen. So kann man sich ein Leben lang fit halten."

Nedik ist überzeugt, dass ein untrainierter Körper mit leichtem Unter- oder Übergewicht sechs Monate Training braucht, um in Form zu kommen. Ausreichend sind drei Trainingseinheiten je anderthalb Stunden pro Woche. Auch sollte man einen erfahrenen Trainer zu Rat ziehen.

"Es gibt das Sprichwort – hundert Leute, hundert Meinungen. Jeder Mensch ist anders. Was dem einem hilft, schlägt möglicherweise bei einem anderen nicht an. Deshalb sollte man sich auf den Rat von Fitnesstrainern verlassen, die jeden individuell betreuen. Auch denken viele, dass man sich mit Medikamenten einen tollen Körper verschaffen kann. Das ist leider falsch. Erforderlich ist viel, viel Arbeit", ist Nedik überzeugt, der für Hobbybodybuilder jegliche Nahrungsergänzungsmittel und Chemie ablehnt. Wogegen diese für Profis ein absolutes Muss seien.

Auch kommen wir auf den Meldonium-Skandal zu sprechen, bei dem dieser Tage 99 Sportler positiv getestet wurden. Meldonium ist ein Wirkstoff, der bei körperlicher Ermüdung und Herzerkrankungen zum Einsatz kommt, seit Januar 2016 jedoch auf der WADA-Dopingliste steht.

Auch unsere behinderte Kugelstoßerin Stela Enewa wurde mit Doping erwischt. Wer tappt in der Regel in diese Falle? Hier stellt sich die Frage, inwieweit nur die reichsten Länder, die sich die Erfindung neuer stimulierender Substanzen leisten können und damit nicht erwischt werden, davon verschont bleiben?

"Prinzipiell sind diejenigen, die solche Substanzen erfinden, stets einen Schritt voraus. Gutbezahlte Sportler werden von Ärzten betreut, die über alles informiert sind und genau wissen, welche Präparate verboten sind", erklärt der Fitnesstrainer Nedik Nedew. "Die Dopingliste ist endlos lang. Augen- oder Nasentropfen sind beispielsweise verboten, weil sie Wirkstoffe enthalten, die die Atmung und den Blutkreislauf verbessern. Dabei handelt es sich um ganz gewöhnliche Medikamente, wie beispielsweise Vizin-Augentropfen. Man braucht also hochbezahlte Ärzte, die sich damit absolut auskennen, um auf der sicheren Seite zu sein", sagte abschließend Nedik Nedew.

Übersetzung: Christine Christov

Fotos: Privatarchiv