Die bulgarischen Brotproduzenten forderten unlängst erneut die Senkung der Mehrwertsteuer für Brot und Broterzeugnisse auf 5 Prozent. Probleme bereitet die Schattenwirtschaft, die in diesem Bereich mehr als die Hälfte ausmacht. Die Jahresumsätze der Brotproduzenten belaufen sich auf insgesamt eine halbe Milliarde Euro. Etwa genauso viel fließt also in die Taschen der Schwarzproduzenten und davon fließt nichts in den Staatshaushalt.
„Es ist gerade umgekehrt – die Verbraucher sponsern die Schattenwirtschaft, so dass sie noch stärker wird“, entrüstet sich Mariana Kukuschewa, Vorsitzende der Vereinigung der Brotproduzenten. „Die illegalen Produzenten machen sich mit ihren niedrigen Preisen selbst in den Supermarkketten breit. Diese suchen gezielt nach solchen Anbietern und schließen legale Verträge ab. Das hat mehrere Folgen: die Firmenverschuldung steigt, der Warenaustausch sinkt, der Verbrauch schrumpft und Arbeitsplätze werden abgebaut.“
Die Brotherstellung ist ein Zweig, der ausschließlich mit bulgarischem Kapital aufgebaut worden ist. Daher fordert die Branche vom Staat, endlich das heimische Kapital zu schützen und die Konkurrenz zu fördern. In der Differenzierung der Mehrwertsteuer sieht sie einen möglichen Schritt in dieser Richtung.
„Die gute Nachricht ist, dass unser Vorschlag an die Regierung diesmal von der Gewerkschaftszentrale „Podkrepa“ unterstützt wird, die ein schwergewichtiger Sozialpartner ist“, sagt weiter Mariana Kukuschewa. „Wir haben tiefgreifende Analysen in Angriff genommen, damit unser Vorschlag begründet in den Haushalt für kommendes Jahr aufgenommen wird.“
Die Branchenvertreterin prognostiziert, dass sich die Senkung der Mehrwertsteuer für Brot von 20 auf 5 Prozent spürbar auf die Verbraucherpreise auswirken werde.
„Wenn man der leichteren Rechnung halber annimmt, dass bei 20 Prozent Mehrwertsteuer das Produkt einen Preis von einem Euro hat, wird es bei 5 Prozent Mehrwertsteuer nur noch 85 Eurocent kosten“, rechnet Mariana Kukuschewa vor. „Die Verbraucher werden den Unterschied sofort spüren, denn die Mehrwertsteuer ist eine Direktsteuer, die der Endverbraucher zahlt. Der Lieferpreis von Brot ist der gleiche wie 1989. Er macht aber lediglich 40 Prozent des Endpreises aus. Der Rest ist ein Zuschlag der Händler. Und da weder gesunder Wille, noch politische Kraft vorhanden ist, um die Händler zur Rechenschaft zu ziehen, sind wir der Meinung, dass nur durch eine Senkung der Mehrwertsteuer dem Endverbraucher geholfen werden kann.“
Im benachbarten Rumänien hat man bereits die Mehrwertsteuer für Lebensmittel gesenkt. Wie hat sich das ausgewirkt?
„In Rumänien gibt es keine Firmenverschuldung mehr“, sagt Mariana Kukuschewa. „Dieses Problem ist in Bulgarien allgegenwärtig und die Verschuldung ist so groß, dass sie fast die Höhe des Bruttoinlandsprodukts erreicht hat. Des Weiteren ist in Rumänien spürbar der Verbrauch gestiegen. Auch ist der Mehrwertsteuer-Betrug sinnlos geworden. Das könnte auch in Bulgarien passieren. Es geht im Endeffekt auch um den Verbraucher, der gleichzeitig auch Investor ist. Es ist daher gut, wenn die Investitionen im eigenen Land verbleiben“, meinte abschließend Mariana Kukuschewa, Vorsitzende der Vereinigung der Brotproduzenten.
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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