Das Weltall ist schier endlos und birgt viele Geheimnisse. Man braucht aber nicht so weit zu scheuen – selbst in unserem Planetensystem harren noch viele Dinge ihrer Entdeckung. Eine der interessantesten Fragen ist die nach der Existenz von Leben auf dem Mars. Erneut soll eine Raumsonde mehr Licht in die Angelegenheit bringen.
Am Montag wurde vom Raketenstartplatz Baikonur in Kasachstan eine Raumsonde in den Weltraum geschossen, von der man sich erhofft, dass endlich die Frage nach einstigem oder jetzigem Leben auf dem Roten Planeten beantwortet wird. Als im vergangenen Jahr der amerikanische Mars-Rover „Curiosity“ Wasser entdeckte, glaubten viele, dass es von da nur ein kleiner Schritt sei, um das Geheimnis zu lüften. So einfach ist es aber nicht.
„Die Hauptaufgabe dieses Apparates ist, die Gase in der Atmosphäre des Mars zu erforschen, die eventuell biologischen Ursprungs sein könnten“, erzählte uns Prof. Jordanka Semowa vom Institut für Weltraumforschung an der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften. „Ferner sollen die Wasserdämpfe in der Atmosphäre und die Eisspuren in den oberen Erdschichten des Planeten untersucht werden. Auch sollen Strahlenmessungen auf dem Weg zum Mars und in einer Umlaufbahn um den Planeten vorgenommen werden. Das wird mit dem bulgarischen Gerät „Ljulin MO“ geschehen.“
Prof. Jordanka Semowa hat die Arbeiten zur Konstruktion dieser Apparatur geleitet, die im Grunde genommen ein Dosimeter darstellt. Die Entwicklungsarbeit ist Teil des Raumsondenprojekts „ExoMars“, das die Europäische Weltraumorganisation ESA in Zusammenarbeit mit der russischen Raumfahrtagentur „Roskosmos“ in Angriff genommen hat. Das bulgarische Gerät, das Teil der Ausrüstung der Raumsonde ist, soll verschiedene Strahlenmessungen vornehmen, die für künftige bemannte Raumflüge zum Mars von Bedeutung sind. Es stellte sich nämlich heraus, dass die Strahlung das größte Hindernis für eine eventuelle Besiedlung des Roten Planeten darstellt. Die zulässige Strahlendosis wird in 900 Tagen angehäuft; der bemannte Flug zum Mars allein würde aber rund drei Jahre dauern.
„Nach 900 Tagen wird die zulässige Dosis überschritten und damit steigt das Krebs-Risiko für die Raumfahrer“, sagt seinerseits Prof. Zwetan Datschew vom Wissenschaftlerteam. „Dieses Problem muss gelöst werden, damit in 10 bis 15 Jahren Menschen den Mars betreten können. Bislang werden die Marsforschungen von Robotern vorgenommen; die Erforschung dieses Planeten durch Astronauten wird aber früh oder später passieren. Es steht die Frage, wie viele Menschen dorthin fliegen werden und ob die Kolonie „Mars One“, über die in den Medien viel erzählt wird, verwirklichbar ist. Meiner Ansicht nach ist das eher ein Wunschdenken.“
Die ersten Messergebnisse, die die Raumsonde zur Erde senden wird, werden am 4. April erwartet. Die Sonde selbst wird sieben Monate bis zum Mars unterwegs sein. Falls in der Atmosphäre des Mars Methan entdeckt werden sollte, deutet das mit großer Wahrscheinlich auf biologische Aktivitäten hin. Prof. Zwetan Datschew ist aber skeptisch eingestellt:
„Ich bin der Ansicht, dass es vor einigen Milliarden Jahren Leben auf dem Mars gegeben haben könnte, als der Planet noch zureichend warm war und eine Atmosphäre besaß“, sagt der Wissenschaftler. „Der Sonnenwind hat die Atmosphäre aber weggeblasen. All die Erzählungen, dass die Menschen den Mars „transformieren“, d.h. eine Atmosphäre schaffen könnten, sind meiner Meinung nach reine Utopien. Man müsste gegen die Sonne arbeiten und das ist nicht möglich, weil wir nie über solche Energiemengen verfügen werden, die zur Aufrechterhaltung einer erdähnlichen Atmosphäre auf dem Mars nötig sind.“
Obwohl die Blicke der Wissenschaftler derzeit auf den Mars gerichtet sind, wird der Mond eher von Raumfahrern regelmäßig angeflogen werden. Das werde laut Prof. Jordanka Semowa bereits in den kommenden zehn Jahren geschehen. Der Mond könnte durchaus als Basis für künftige Flüge zum Mars dienen.
„Also von Kolonisierung des Mondes kann man nicht sprechen; man muss zuerst die Frage beantworten, ob das überhaupt sinnvoll ist“, sagt die Wissenschaftlerin. „Weder der Mond, noch der Mars bieten geeignete Lebensbedingungen. Dorthin wird man also nur aus der Notwendigkeit heraus fliegen, um wissenschaftliche Forschungen vorzunehmen. Der Mond ist also keinesfalls ein „Reserveplanet“. Wir müssen unsere Erde schützen, um auch künftig auf ihr leben zu können.“
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
In der Nähe des Dorfes Ljubtschabei Dospat wurde ein einzigartiges Exemplar erlegt - ein drei Jahre alter, vollkommen weißer Eber. Der unglaubliche Treffer ereignete sich gleich am ersten Tag der neuen Jagdsaison, berichtete der örtliche..
Sewliewo gilt als „Reich der Kürbisse“. Die köstliche Frucht wird in diesem Teil Nordbulgariens in Hülle und Fülle angebaut. Es ist also durchaus kein Zufall, dass die Einheimischen dem Kürbis ein eigenes Festival gewidmet haben, das im Rahmen der..
Das Kulturfestival „Die Geheimnisse von Huchla-2024“ findet zum 26. Mal im Dorf Huchla bei Iwajlowgrad statt. Bis zum 23. September versammeln sich drei ethnische Gruppen - Bulgaren, Griechen und Türken - auf dem Platz von Iwajlowgrad unter dem..