Am 25. Januar 1935 hat Zar Boris III. per Erlass die Verstaatlichung des Rundfunks in Bulgarien angeordnet. Das gilt auch als die Geburtsstunde von Radio Sofia, später umbenannt in Bulgarischer Nationaler Rundfunk – BNR.
Zum ersten Intendanten des Rundfunks wurde Panajot Christow ernannt, der unter dem Pseudonym Sirak Skitnik bekannt ist. Der von ihm geschaffene „Goldene Fonds“ des BNR enthält auch eine Aufnahme, in der sich der technische Direktor des BNR Assen Marinow an die ersten Jahre von Radio Sofia erinnert.
„1938 verfügte Radio Sofia bereits über eine gut organisierte Phonothek mit über 10.000 Schallplatten. Sirak Skitnik hat den „Goldenen Fonds“ ins Leben gerufen, in dem Interviews und Aufnahmen namhafter bulgarischer Sänger und Künstler ursprünglich auf Schallplatten aufbewahrt wurden. Es gab Sendungen, die dem Leben auf dem Land gewidmet waren, speziell auf Kinder, Schüler und Hausfrauen ausgerichtete Programme, über den Auslandsdienst wurden Nachrichten auf Fremdsprachen gesendet, die Rundfunkzeitung hielt die Hörer über diverse politische und Kulturereignisse auf dem Laufenden. Als Intendant hat Sirak Skitnik die Fundamente der Rundfunkverbreitung in Bulgarien gelegt, er ordnete die fundierte Berichterstattung über aktuelle politische und kulturelle Events an."
Neben Nachrichten und Interviews, Berichte und Reportagen wurden bereits in den ersten Monaten des Rundfunks auch Kulturprogramme gesendet. Im September 1935 erklang zum ersten Mal eine Darbietung des „Studioorchesters von Radio Sofia“, bald darauf folgten Interpretationen des „Jazz-Orchesters von Radio Bulgarien“, im Frühjahr 1936 erschien die Formation „Streichquartett Awramow“. 1937 gründete Radio Sofia ein eigenes Kammerorchester mit Marin Goleminow als Dirigenten und die Kindergesangsgruppen von Sia Janakiewa und Paraschkew Hadschiew „Kinderfreude“. Auch heute ist der BNR der größte Produzent von Musik, Dramaturgie und Kindersendungen.
Seit seiner Gründung im Jahr 1935 hat sich der Bulgarische Nationale Rundfunk engagiert, die Erinnerung an prominente Persönlichkeiten und wichtige Ereignisse aus der bulgarischen und Weltgeschichte am Leben zu erhalten. Mit 110.000 Aufnahmestunden ist der „Goldene Fonds“ das reichste Klangarchiv Bulgariens. Es enthält die Stimmen und Erinnerungen prominenter Persönlichkeiten, die eine bleibende Spur im Leben unseres Landes hinterlassen haben. Die Rubrik „80 Jahre in 80 Wochen“, mit der wir das 80jährige Jubiläum des BNR begangen haben, hat einige von Ihnen zu Wort kommen lassen. Wir hoffen, dass diese Zeitreise, in der die Stimmen namhafter Schriftsteller, Dichter, Musiker, Politiker, Künstler, Sportler und Vertreter des öffentlichen Lebens erklungen sind, für alle jene unter unseren Hörern von Interesse waren, für die die Geschichte nicht „vergilbte Seiten“, sondern reale Menschen und Ereignisse darstellt.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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Bulgarien hat weder seinen Prager Frühling, noch seine Samtene Revolution, Solidarnost oder Dissidenten wie Havel und Walesa. Verantwortlich dafür sind unsere Volkspsychologie und die Repressionen gegen die Intelligenz nach dem prosowjetischen..