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Flamenco auf Bulgarisch

In unseren Musiksendungen sind wir bereits mehrmals auf das Projekt „Estruna“ eingegangen. Der Name leitet sich vom bulgarischen Wort für Seite – „Struna“ ab. Die Idee besteht darin, bulgarische Volksmusik und spanischen Flamenco zu vereinen und durch das Prisma des Jazz zu brechen. So unwahrscheinlich es auch klingen mag – das ist nicht nur möglich, sondern hört sich auch noch phantastisch an. Nunmehr hat das Projekt eine Fortsetzung erfahren – die Zusammenarbeit wurde um den Chor „Neue bulgarische Stimmen“ erweitert. Unter den Teilnehmern des Projekts „Estruna“ ist nach wie vor der Flamencosänger Arcángel, während es von bulgarischer Seite von Margarita Borissowa und Javor Gardev produziert wird. Sie organisieren übrigens auch das Festival „Jazz +“ und besitzen somit reiche Erfahrungen bei der Durchführung gemeinsamer Projekte.


Innerhalb des Projekts „Estruna“ wurden bisher zwei Tourneen durch Spanien veranstaltet. Auch beteiligten sich die Künstler an Festivals in Granada, Madrid und jüngst in Sevilla, dem größten Flamenco-Forum der Welt. An diesem Samstag soll nun das bulgarische Publikum in den Genuss des Dialogs zwischen Flamenco und bulgarischer Folklore kommen. „Das Repertoire wird gemeinsam erarbeitet“, erzählte uns Georgi Petkow, Dirigent des Chores „Neue bulgarische Stimmen“ und weiter:

Im ersten Teil des Konzerts wird das Orchester „Symphonietta“ den spanischen Klassiker „Liebesmagie“ von Manuel de Falla spielen, anlässlich 100 Jahre seit der Uraufführung dieses Stücks. Zwei der bedeutendsten Flamenco-Tänzer werden die Bühne betreten – das sind Patricia Guerrero und David Perez. Im zweiten Teil stellen wir unser Projekt „Estruna“ vor, das für mich eine Herausforderung ist. Daran nimmt der Chor „Neue bulgarische Stimmen“ teil, der aus Studenten der Neuen Bulgarischen Universität besteht. Das Publikum wird den Flamencosänger Arcángel hören, wie er bulgarische Folklore singt, wie auch die bulgarischen Künstler, die ihrerseits spanische Lieder zu Gehör bringen werden. Einige der Stücke stammen von Antoniо Forcione, der der künstlerische Direktor des Projekts ist. Ich meinerseits habe die Gesangsstücke aus dem Blickwinkel des Jazz bearbeitet.

Das Kammersymphonieorchester „Symphonietta“ wird ebenfalls die Bühne betreten. Ans Dirigentenpult wird sich JörgBirhancestellen. Über de Fallas Stück „Liebeszauber“ sagte er uns:

Interessant ist, dass Manuel de Falla nicht bereits bestehende Flamenco-Melodien benutzt, sondern eine eigene komponiert hat“, sagt der Dirigent. „In der Bühnenfassung dieses Stücks werden zwei Flamenco-Tänzer und eine Sängerin als Teil einer Ballett-Suite sowie Flamenco-puro-Tänzer einbezogen. Es spielen der Gitarrist DanideMoron und der Perkussionist AgustinDiassera. Die Sängerin ist Rocio Bazan und die zwei Tänzer sind David Perez und Patricia Guerrero.“

Die Choreographie stammt von David Perez. Was bedeutet für ihn, sich an diesem Projekt zu beteiligen?

Als Flamenco-Tänzer sehe ich in meiner Teilnahme eine große Herausforderung“, sagt er. „Ein Künstler muss alles von sich geben, besonders, wenn es sich um ein solches schönes klassisches Werk handelt. Dabei darf man aber auch nicht den echten Flamenco vergessen. Auf der Bühne vergesse ich wiederum die Zeit und den Ort, an dem ich mich befinde…

Medienpartner des Projekts sind der Bulgarische Nationale Rundfunk und das spanische Radio 3. Hier können Sie das Konzert im Livestream online verfolgen.

Übersetzung: Wladimir Wladimirow



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