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Fakultät für deutsche Ingenieur- und Betriebswirtschaftsausbildung in Sofia feiert 25jähriges Bestehen

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Die FDIBA ist das größte und älteste deutsche Ausbildungsprojekt in Osteuropa.
Foto: fdiba.tu-sofia.bg

Die nachhaltige technologische und wirtschaftliche Entwicklung und die Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft sind Prioritäten nicht nur der Europäischen Kommission sondern auch der einzelnen EU-Mitgliedsländern. Dafür ist unter anderem auch eine enge Zusammenarbeit zwischen europäischen Universitäten, Forschungsinstituten und Unternehmen gefragt. Auf eigene Erfahrung kann die Technische Universität in Sofia verweisen, wo eine solche Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Hochschulbildung, Forschung und Entwicklung 25 Jahre lang erfolgreich gestaltet wird. In der vergangenen Woche feierte die Fakultät für deutsche Ingenieur- und Betriebswirtschaftsausbildung (FDIBA) ihr 25jähriges Bestehen. Seit 1990 kann man an der Technischen Universität in Sofia ein deutsches Hochschuldiplom erwerben. Dort werden Studenten nach deutschem Modell im Maschinenbau, Informatik und in der Betriebswirtschaftslehre ausgebildet.

Es ist 18.00 Uhr in einem kleinen Hörsaal der Technischen Universität von Sofia. Für die meisten Studenten und Dozenten ist es schon Feierabend. Nicht so für die rund 30 Bachelor-Absolventen der deutschen Fakultät, die bald ihre Masterarbeit in BWL schreiben. Seit der Gründung der FDIBA vor 25 Jahren haben mehr als 1500 Studenten ihren Abschluss hier gemacht. Wie alles anfing, daran erinnert sich der Dekan der Fakultät Prof. Stefan Stefanow.

1990 schlossen Bulgarien und Deutschland ein Grundsatzabkommen ab“, erzählt Prof. Stefanow. „Im Rahmen der darin vereinbarten wissenschaftlichen und bildungspolitischen Zusammenarbeit wurde die Fakultät für deutsche Ingenieur- und Betriebswirtschaftsausbildung an der Technischen Universität in Sofia eingerichtet. Zunächst gab es zwei Fachrichtungen – Maschinenbau und Industriemanagement. Seit 2001 bieten wir auch den Studiengang Informatik an, und seit 2007 – das Master of Business Administration.“

Die Studierenden an der FDIBA werden nach den Studienplänen der deutschen Partneruniversitäten ausgebildet. Das sind das Karlsruher Institut für Technologie für die Studiengänge Maschinenbau und Informatik, die Technische Universität Braunschweig für den Studiengang Industriemanagement, und die Fachhochschule für Ökonomie und Management in Essen für den Studiengang Business Administration. Die Lehrveranstaltungen werden von deutschen und bulgarischen Lehrkräften durchgeführt. Alle bulgarischen Dozenten haben mehrere Studien- und Weiterbildungsaufenthalte an den deutschen Partneruniversitäten absolviert. Der Abschluss an der deutschen Fakultät gilt als Erfolgsgarantie. Prof. Stefanow bestätigt es mit eigener Statistik.

Es freut uns sehr, dass nur etwa zehn Prozent unserer Absolventen heute im Ausland sind, die meisten von ihnen in Deutschland, wo sie nach dem Studium ihren Doktor gemacht haben“, sagt der Dekan. „Seit einigen Jahren stellen wir fest, dass unsere Studenten lieber in Bulgarien bleiben. Die Hälfte von ihnen arbeitet heute für deutsche Unternehmen in Bulgarien oder für Unternehmen, die mit deutschen Partnern kooperieren. Sie alle sind ausnahmslos Führungskräfte in ihren Unternehmen“, ist Prof. Stefanow stolz.

Zum Fachmanagement seiner Firma gehört auch Peter Spiridonow. Mit Mitte 30 kann er bereits auf eine erfolgreiche Karriere bei einem der größten Automobilkonzerne zurückblicken. Nach Feierabend leitet Spiridonow eine der Lehrveranstaltungen im Studiengang Industriemanagement. Dabei war er vom Maschinenbau-Studium zunächst gar nicht begeistert.

Nach dem Abitur am deutschsprachigen Gymnasium wusste ich zunächst nicht, was ich studieren soll“, erinnert sich Peter Spiridonow. „Heute freue ich mich, dass ich mit dem Maschinenbau-Studium an der deutschen Fakultät die richtige Wahl getroffen habe. Denn es hat mir viele Türen geöffnet – ein Praktikum bei einem weltweit führenden Automobilzulieferkonzern in Friedrichshafen; die Diplomarbeit bei BMW in München, und die Magisterarbeit – bei Bosch in Deutschland.

Projektleiter Peter Spiridonow hätte sicherlich einen attraktiven Job in Deutschland haben können. Doch, er blieb in Bulgarien, wo er sich bessere Berufschancen ausrechnet. Ähnlicher Meinung ist auch sein Student Theodor Jordanow. Er hat an der deutschen Fakultät Informatik studiert, arbeitet heute für einen der größten IT-Konzerne und bereitet gerade seinen Masterabschluss in Industriemanagement vor. Ob er nach seinem Master in Bulgarien bleibt, weiß er aber noch nicht.

Mal schauen, was die Zukunft bringt“, sagt Theodor Jordanow noch abwartend. „Ich wollte hier studieren, weil man auch ein deutsches Diplom bekommt und man dann auch in Westeuropa arbeiten kann. Aber auch die Ausbildungsqualität ist sehr hoch. In fast allen Fächern haben wir Gastdozenten aus Deutschland“, sagt Theodor.

An der Fakultät für deutsche Ingenieur- und Betriebswirtschaftsausbildung kann jeder studieren, der das bulgarische Abitur erfolgreich bestanden hat und gute Deutschkenntnisse nachweisen kann. Das Studium ist anspruchsvoll, garantiert jedoch eine Ausbildung in der Qualität der deutschen Partnerhochschulen. Und einen guten Karrierestart.



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