Am 24. November wurde im Ausstellungssaal des Staatsarchivs in Sofia eine Ausstellung zum Thema „Der Expressionismus – der ewige Tanz des Lebens“ eröffnet. Der Titel der Ausstellung lehnt sich an das Bild „Tanz des Lebens“ des norwegischen Expressionisten Edvard Munch an, der vor etwas mehr als 150 Jahren geboren worden ist. Munch gilt als Bahnbrecher für die expressionistische Richtung in der Malerei der Moderne. Sein wohl bekanntestes Bild – „Der Schrei“ hat etliche Schöpfer verschiedener Künste inspiriert und beeinflusst. Die Ausstellung in Sofia versucht die Einflüsse des Expressionismus auf die bulgarischen Maler des vergangenen Jahrhunderts und von heute aufzuzeigen. Das Projekt wurde vom norwegischen Finanzmechanismus unterstützt.
Näheres über die Ausstellung selbst erzählte uns Natascha Dimtschewa, Expertin am Staatsarchiv und Leiterin des Projekts: „Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts ließen sich mit dem Aufkommen des Expressionismus viele bulgarische Maler von diesem Stil und seinen Themen beeinflussen“, sagt die Expertin. „Die Stärke und die emotionsgeladene Verinnerlichung des Leids in der Kunst von Munch wirkte sich auf die Entwicklung des Expressionismus aus, der eine der kraftvollsten sozial-politischen Richtungen in der Weltkunst darstellt. Sein Schaffen ist eine wahre Quelle der Inspiration und Anlass zu ständiger Auseinandersetzung mit dem menschlichen Sein.“
Das bulgarische Staatsarchiv bewahrt eine Reihe von Privatsammlungen bulgarischer Künstler, einschließlich Bilder und Dokumente, auf. Die Ausstellung versucht den bulgarischen Beitrag innerhalb des Expressionismus hervorzuheben. Gezeigt werden Werke verschiedener angesehener bulgarischer Künstler, die dieser Kunstströmung huldigten. Es wird gleichzeitig aber auch eine Brücke zur Gegenwart geschlagen:
„Speziell für das Projekt wurden junge bulgarische Künstler eingeladen, die sich mit dem Thema Expressionismus auseinander setzten“, erzählt weiter Natascha Dimtschewa. „Es entstanden äußerst ansprechende Werke, die ebenfalls in der Ausstellung gezeigt werden. Die Besucher haben die Möglichkeit, sowohl die ausgewählten Bilder der vergangenen Künstlergenerationen, als auch die ganz neuen expressionistischen Schöpfungen zu bewundern.“
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
Fotos: Weneta Pawlowa
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