„Welko Kanew gehörte zu jenen Schauspielern, die eine Aufführung in ein Fest verwandeln und ein Stück von sich selbst in jeder Rolle lassen.“ Mit diesen Worten verabschiedete Kulturminister Weschdi Raschidow den populären bulgarischen Schauspieler auf seinem letzten Weg. Es waren gerade die Worte, die das Leben von Welko Kanew ausmachten – auf der Bühne, wie auch auf der Leinwand. Es waren fremde Worte, doch er beseelte sie auf seine ganz persönliche Weise, so dass sie seine eigenen wurden – erobernde, eingebungsvolle und manchmal auch traurige Worte.
„Das, was man mit fremden Worten ausdrücken will – man hat sie gelesen und muss sie nun mit dem Ausdruck eines anderen Menschen sagen, darf keinesfalls als eine fremde Phrase klingen, sondern muss erst durch einen selbst gehen“, meinte der Schauspieler bei Lebzeiten.
Welko Kanew verdankte seine überaus große Popularität mehr dem Kino, als dem Theater. Die Streifen „Orchester ohne Namen“, „Matriarchat“, „Männerzeiten“, „Liebe aus Trotz“ und „Bonne Chance, Herr Inspektor“ machten ihn für mehrere Generationen zu einem Lieblingsschauspieler. Der Film „Orchester ohne Namen“, der bis heute zu den beliebtesten Filmen der Bulgaren gehört, sollte eine Fortsetzung erfahren, doch Welko Kanew verließ uns viel zu früh – im Alter von 63 Jahren…
„1973 fing ich beim Kino an. Während meines Studiums an der Schauspielakademie habe ich mich nicht an Aufnahmen beteiligt… Seitdem habe ich in etwa 30 Filmen mitgespielt…“
Das sagte Welko Kanew in einem Interview 1986. In jenem Jahr nahm er den Film „Liebe aus Trotz“ auf, über den er meinte, dass er sein seriösestes Treffen mit dem Kino sei. Das Publikum liebte ihn jedoch in allen seinen Rollen – auch im Theater. Seit 1978 war er am Nationaltheater engagiert, wo er in Stücken einheimischer Schriftsteller, als auch von Tschechow, Dostojewski, Molière, Shakespeare, Beckett, Pinter u.a. zu erleben war. Kunstpreise blieben nicht aus.
Welko Kanew schlüpfte in die unterschiedlichsten Rollen, auch in die des Verräters des bulgarischen Nationalhelden Wassil Lewski im Stück „Osterwein“ von Konstantin Iliew. Die Inszenierung lief ganze 10 Jahre bei stets ausverkauftem Haus. 1994 erhielt er für diese Rolle den bulgarischen Askeer-Preis, der an verdiente Schauspieler, Regisseure, Komponisten und Dramaturgen verliehen wird. 2007 folgte der Zweite Preis auf dem Internationalen Monodrama-Festival “Monocle” in Sankt Petersburg. Im Jahr darauf wurde ihm für seine Verdienste in Kultur und Kunst der Orden „Hl. Brüder Kyrill und Method“ Erster Stufe zuerkannt. Am Tag der Ordensverleihung wurde er 60 Jahre alt und gab am Abend das Monodrama „Zwölf ingrimmige Monologe“, das ihm später einen weiteren Askeer-Preis einbrachte.
Auf die Frage, was seine größte Illusion in seinem Leben gewesen ist, sagte er: „Ich lebe weiterhin mit dem Gefühl, dass ich mich einer Sache verschrieben habe, die sehr schön und äußerst notwendig ist – das Theater. Ich glaube weiterhin, dass jeder Mensch in seinem Inneren den Bedarf verspürt, wenigsten mit einem Teil dieser Kunst in Berührung zu kommen, um sich den Tag zu verschönern und in die Phantasie der Kunst einzutauchen…“
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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"Ich hatte stets schlechte Noten, stets Fünfen in Bulgarisch und Literatur. Und zwar deshalb, weil ich Einleitung, Ausführung und Schlussfolgerung nie in einem Aufsatz zusammenbringen konnte. Ich habe stets so geschrieben, wie ich es empfand." Das..
" Mir ist schon zu Ohren gekommen, wie man sagte, dass Blaga Dimitrowa ein Versehen sei – eine Frau, die auch noch Poetin und besonnen ist. Die Kritiker, die sie häufig der `Spekulation` bezichtigen, werfen ihr `Hirngespinste` vor ." Das sind..