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Staatspräsident Plewneliew spricht vor AGA-Unternehmensverband

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Staatspräsident Rossen Plewneliew mit dem AGA-Präsidenten Dr. Hans Fabian Kruse (l.) und AGA-Hauptgeschäftsführer Volker Tschirch (r.)
Foto: www.aga.de

Innerhalb seines Arbeitsbesuches in Deutschland hielt der bulgarische Staatspräsident Rossen Plewneliew eine Festrede auf dem 26. EuropaAbend des AGA Unternehmensverbands in Hamburg. Er rief auf, Europa müsse seine historische Chance nutzen und den wirtschaftlichen Fortschritt sowie die politische Stabilität auf dem Balkan fördern. Plewneliew unterstrich, dass die Entwicklung von Südosteuropa ein strategisches Ziel sei, das bis 2020 mit fast 50 Milliarden Euro aus verschiedenen EU-Programmen finanziert wird.

Die Europäische Union dürfe Südosteuropa nicht mehr als Peripherie verstehen, sondern als Zentrum der europäischen Politik und der geopolitischen Interessen. Denn von der Stabilität der Balkanregion hänge die Sicherheit von ganz Europa ab. Und so rief Plewneliew auf, intensiver zu investieren, um die Entwicklung in der Region zu stabilisieren. Zur Erinnerung: In den vergangenen zehn Jahren haben sich die deutschen Direktinvestitionen auf dem Balkan sechs Mal erhöht; der jährliche Warenaustausch sei auf das Dreifache gestiegen und habe 53 Milliarden Euro erreicht.

Rossen Plewneliew ließ es sich nicht nehmen und betonte in diesen Zusammenhang die Bedeutung Bulgariens, sagte aber auch Garantien zu: „Als Staatspräsident garantiere ich politisch für das ambitiöse Reformprogramm meines Landes. Alle reden von Wachstum; ich wähle eher das Wort Fortschritt.“ Plewneliew betonte, dass sieben Jahre nach Beginn der Weltwirtschaftskrise viele Länder ein Wachstum verzeichnen, die Fortschritte sich jedoch bescheiden ausmachen. Man solle die Fortschritte Bulgariens nicht unterbewerten, denn die deutschen Unternehmen, die in Bulgarien investiert haben, würden Erfolge verbuchen. Bulgarien habe sich als ein regionales Technologiezentrum etabliert.

Die wirtschaftliche Bedeutung Bulgariens und der Balkanhalbinsel ergebe sich allein aus der strategischen Lage zwischen Europa und Asien. Damit spielte Plewneliew auf die ehrgeizige Initiative Chinas „16 + 1“ an, wie auch auf den Aufbau eines „Seidenstraßen-Wirtschaftsgürtels“, der Europa eine wirtschaftliche Diversifizierung verspreche. Das bedinge aber auch eine Diversifizierung und Liberalisierung in punkto Energie.

Ferner rief der bulgarische Staatspräsident auf, man solle von der Politik der „Großmächte“ und der „Einflusssphären“ ablassen, besonders was den Westbalkanraum anbelange. Die demokratischen Werte sollten aber auch nicht den Wirtschaftsinteressen geopfert werden. „Die Länder, die noch nicht Mitglied der Europäischen Union sind, müssen eine klare europäische Perspektive erhalten“, forderte Plewneliew. Die Integration Europas müsse enger werden, um künftigen Herausforderungen besser begegnen zu können. „Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass der Frieden, die Menschenrechte, die Demokratie und der Rechtsstaat über alles stehen. Ohne sie ist eine wirtschaftliche Entwicklung unmöglich“, sagte der bulgarische Staatspräsident Rossen Plewneliew abschließend.



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