Bereits unmittelbar nach der Neugründung des bulgarischen Staates 1878 ging man an den Aufbau eines Bildungssystems nach europäischem Vorbild. Ein Problem bereitete vor allem die Hochschulausbildung, denn es fehlte an Lehrern, wie vor allem an Geld, um diese Einrichtungen aufzubauen. Als große Hilfe erwiesen sich die Schenkungen vermögender Bulgaren, darunter der Gebrüder Christo und Ewlogi Georgiew, die Millionen an Goldfranken bereitstellten. Selbst in ihrem Testament vermachten sie 6 Millionen zum Aufbau dreier Hochschuleinrichtungen in Bulgarien, darunter einer technischen Hochschule. Doch die Erben fochten das Testament an und die Plänen, endlich Ingenieure selbst auszubilden, musste auf die lange Bank geschoben werden. Es halfen weder Gesetze, noch Erlässe – es fehlte einfach an Mitteln, zumal wichtigere Institutionen aufgebaut werden mussten.
Es vergingen Jahrzehnte bis man an der Sofioter Universität eine Technische Fakultät eröffnete. Doch die innenpolitischen Wirren zu Beginn des 20 Jahrhunderts in Bulgarien verhinderten, dass auch nur ein Jahrgang sein Ingenieur-Diplom erhielt. Es mussten weitere Jahrzehnte vergehen, bis schließlich 1941 die Gründung einer Technischen Hochschule beschlossen wurde, wieder per Gesetz, aber diesmal mit einer zureichenden Startsumme. Der erste Unterricht begann am 5. Oktober 1942. Der Unterrichtsbetrieb musste jedoch Anfang 1944 eingestellt werden, als die technische Bildungseinrichtung wegen des Kriegsverlaufs nach Lowetsch in Nordbulgarien evakuiert werden musste. Im Jahr darauf wurde die Maschinenbaufakultät, die eigentlich noch nicht offiziell bestätigt war in Fakultät für Maschinenbau und Elektrotechnik umbenannt; die Hochschule selbst erhielt den Namen „Staatliches Polytechnikum“.
Die Ingenieurschule hatte es nach dem Krieg nicht einfach. Es fehlte an den nötigen Mitteln, um alle Fachrichtungen und Fakultäten ordentlich auszurüsten. Es fehlte selbst an Lehrbüchern, die aus Österreich, Deutschland und Tschechien bezogen wurden. Von dort kam auch technisches Anschauungsmaterial. Bezahlt wurde nicht mit Geld, sondern mit einer Tonne Zigaretten. Tabak erwies sich nach dem Krieg als Gold wert. Gegen Tabak und Tabakwaren tauschte man auch modernste Prüfmaschinen und andere Technik, die dazu diente, auch Wissenschaft zu betreiben.
Und so gelang Lehrern und Studenten des Polytechnikums eine erste Fernsehübertragung – man schrieb das Jahr 1952. Am Vorabend des 1. Mai 1954 wurde dann die regelmäßige Fernsehausstrahlung aufgenommen. In der Zwischenzeit wurde die Hochschule in eine Technische Universität verwandelt, in der bedeutende technische Neuerungen entstanden. Darunter Sonderformen des Druckgusses im Jahre 1961, ein Steuermechanismus für ein künstliches Herz – 1976 und bereits ein Jahrzehnt später verschiedene Apparate für die Weltraumforschung.
Heute ist einer der Gebäudeteile der Technischen Universität das erste Bauwerk in Bulgarien, das so gut wie ohne zusätzliche Energie auskommt. Bis 2018 sollen alle anderen Uni-Gebäude folgen. Die bulgarischen Erfahrungen werden bereits auch im Ausland angewandt. Das gilt auch für viele andere Projekte, wie z.B. die Entwicklung eines Stadtfahrzeugs mit Wasserstoffantrieb – das Projekt belegte in diesem Jahr im Energieeffizienz-Wettbewerb „Shell Eco-marathon“ einen zweiten Platz. Erfolge verbucht die Technische Universität auch innerhalb gemeinsamer Weltraumprojekte.
Derzeit lernen an der Technischen Universität Sofia über 10.000 bulgarische und mehr als 1.000 ausländische Studenten in insgesamt 14 Fakultäten. Die Lehrpläne stehen im Einklang mit ähnlichen Universitäten in Deutschland, Frankreich und Großbritannien. Viele der ausgebildeten Ingenieure haben ihrerseits den Grundstein der technischen Universitäten in Warna und Gabrowo gelegt.
Deutsche Fassung: Wladimir Wladimirow
Fotos: Technische Universität Sofia
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