Bulgarien verzeichnet den größten Bevölkerungsrückgang in der Europäischen Union. Die schrumpfende Bevölkerung ist ein Ergebnis der demografischen Negativtrends auf dem Land. Die Landbevölkerung schrumpft doppelt so schnell wie der Durchschnitt. Auch die Städte sind von diesem Negativtrend betroffen. Alle Verwaltungsbezirke des Landes verbuchen sinkende Bevölkerungszahlen.
Selbst bei optimistischen Prognosen wird sich dieser Trend langfristig auf den Haushalt auswirken und das Wirtschaftswachstum behindern, d.h. ein Großteil der Bulgaren wird auch Jahrzehnte später arm sein. Die öffentlichen Ausgaben als Bestandteil des BIP sollen im Zuge der Ausgaben für die öffentliche Gesundheit und Renten langfristig steigen. Gleiches gilt für die Schuldenquote, die von 18% bis Ende 2050 auf 51% (Prognosewert) ansteigen wird.
Die Statistiker konstatieren, dass der Bevölkerungsrückgang kein Ergebnis der Auswanderung der Bulgaren sei, sondern durch die hohe Sterbe- und die niedrige Geburtenrate bedingt ist. 2014 wurden 67.585 Kinder geboren, im gleichen Jahr sind 108.952 Personen gestorben, womit die Bevölkerung um weitere 41.367 Personen geschrumpft ist. Laut Landesstatistik ist die Bevölkerung unseres Landes in den letzten zehn Jahren um 558.851 Personen geschrumpft. Auch hält der steigende Trend der Spätgeburten an. 2013 kamen 1.276 Kinder auf die Welt, deren Mütter älter als 40 Jahre waren. 2014 waren es bereits 1.517. Im Vorjahr kamen 40.145 uneheliche und 27.938 eheliche Kinder auf die Welt.
Auch belegt eine Analyse der demografischen Lage, dass immer mehr Menschen vom Land in die Stadt ziehen als umgekehrt. 2014 sind 26.615 Personen aus dem Ausland nach Bulgarien zurückgekehrt. In diese Zahl nicht einbegriffen sind die über 11.000 Flüchtlinge, die bei uns Asyl beantragt haben.
Übersetzung: Christine Christov
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